Erste Benchmarks: Core i7-11700K viel zu früh im Handel verfügbar
Einen Monat vor dem offiziellen Start ist Intels Core i7-11700K bereits bei mehreren Händlern aufgetaucht. Während der eine Shop seine Listungen schnell wieder offline nahm, liefert ein anderer noch immer aus. Für Intel könnte sich das zum PR-Gau entwickeln, denn die Plattform ist noch gar nicht bereit.
Hinter den Kulissen sind umfangreiche Arbeiten am BIOS zugegen. Mainboard-Hersteller warnen aktuell bei Samples der Presse, diese noch nicht für Rocket Lake-S, sondern nur für Comet Lake-S zu verwenden.
Die CPUs aus dem Handel treffen folglich auf dieselben Probleme: Sie werden funktionieren, aber eben nicht so, wie sich das alle Beteiligten vorstellen. Dennoch wird ein breit gestreutes Feld in den kommenden Tagen und Wochen vor dem eigentlichen Start über die Ergebnisse berichten, bevor die Plattform erst Ende März offiziell fertig sein wird. Ein PR-Gau für Intel, denn der erste Eindruck beim Käufer wird potenziell nicht wieder verfliegen, das Urteil könnte schnell gefällt sein.
Die Redaktion dankt „lukeeyon“ und „chithanh“ für die Hinweise zu den jeweiligen Shop-Einträgen!
Seit dem Samstagvormittag sind die ersten CPUs bei den Kunden angekommen und funktionieren exakt wie bisher vorgesehen. Im ComputerBase-Forum sind ebenfalls die ersten Bastler fleißig am Werk und liefern nicht nur ausführlich CPU-Infos inklusive Power-Limits und Temperaturen, sondern natürlich auch erste Benchmarks.
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Intel Core i7-11700K von DriveByFM (Bild: ComputerBase-Forum)
Die Frage nach dem „Warum?“ ist auch am Samstag nicht geklärt. Da mittlerweile der 3. Tag beginnt, an dem Mindfactory die CPUs verkauft und von Intel kein Statement kam, ist vermutlich ein Fehler seitens Intel Schuld. Denn Mindfactorys Support erklärte telefonisch auf Nachfrage, dass sie noch einmal die Vorgesetzten gefragt hätten und diese versicherten, dass sie die CPUs verkaufen können. Der Counter steht nun bereits bei 120 verkauften Exemplaren, Tendenz weiter steigend. Erste Exemplare wurden derweil direkt an die Auktionsplattform eBay zu völlig überzogenen Preisen weitergereicht.
Heute gibt es nun das offizielle Statement von Intel, das jedoch extrem vage gehalten ist, da rechtliche Fragen weiterhin zu klären sind. Offensichtlich wird jedoch, dass der frühe Verkaufsstart nicht auf Intention von Intel hin geschehen ist, denn der grobe Tenor ist, dass der Hersteller sich an die eigenen NDAs ohne Ausnahme hält: „We take our embargo agreements seriously. We are aware of a retailer selling unreleased products and are following up as appropriate.“
Auch ein kleines Q&A bringt nicht mehr Licht ins Dunkel, die Rechtsabteilungen übernehmen in dem Fall, weshalb keine Verurteilung einer Seite vorab stattfindet. Bestätigt wird hingegen erstmals öffentlich: Der offizielle Verkaufstermin für Rocket Lake-S ist erst der 30. März ab 15 Uhr deutscher Zeit und nicht schon in der Monatsmitte.
Q: Was this a planned action or just a mistake/broken NDA?
A: We work closely with our customers and partners on NDAs and embargo agreements. The sales embargo for 11th Gen Desktop processors (Rocket Lake S) is March 30, 2021 at 6 a.m. PT / 9 a.m. ET.
Nachdem das Angebot bei Mindfactory vergangene Woche für kurze Zeit nur noch per Direktlink verfügbar, weil Ware offensichtlich vergriffen war, verkauft Mindfactory den Prozessor inzwischen wieder öffentlich zugänglich über den Katalog. Der Preis liegt mit 459 Euro* aktuell sogar 10 Euro unter dem ersten Kurs. Nach eigenen Angaben hat der Händler mittlerweile „über 280“ Prozessoren dieses Typs verkauft. Dass immer wieder Ware nachgeliefert wird, deutet daraufhin, dass sich auch Zwischenhändler in diesem Fall nicht an ein Verkaufsverbot seitens Intel gebunden sehen. Mindfactory ist wiederum weiterhin der einzige Händler, der die Rocket-Lake-S-CPU vorab verkauft.
In der Zwischenzeit ist die Produktseite des Intel Core i7-11700K bei Mindfactory nicht mehr erreichbar und der entsprechende Link gibt lediglich eine entsprechende Fehlermeldung „Die angeforderte URL existiert nicht“ aus.
Auch über die Suche lässt sich die Rocket-Lake-S-CPU nicht mehr im Angebot des Online-Händlers finden. Ob sich Mindfactory mittlerweile doch an ein mögliches Verkaufsverbot gebunden fühlt oder Intel ein Machtwort gesprochen hat ist zur Stunde noch nicht klar.
Mindfactory listet CPUs, die nicht auf Lager sind, derweil öfters nicht. Das Entfernen des Core i7-11700K muss deshalb nicht unbedingt einen tieferen Hintergrund haben.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.