QNAP TS-h686 im Test: Lautstärke, Leistungsaufnahme und Fazit
4/4Lautstärke & Leistungsaufnahme
In der QNAP TS-h686 kommen drei Lüfter zum Einsatz, wobei gerade der Turbinenlüfter keinen leisen Betrieb erahnen ließ. In der Praxis werden diese Befürchtungen allerdings nicht bestätigt. Denn auch wenn die TS-h686 kein Wohnzimmer-taugliches, flüsterleises NAS ist, bewegt sie sich mit knapp unter 35 dB im normalen Rahmen anderer NAS-Systeme und ist nur im Leerlauf lauter als die Synology DS1621+ mit AMD Ryzen V1500B. Festplattengeräusche beim Zugriff werden durch das Gehäuse der TS-h686 zudem gut gedämpft.
Dass der Intel Xeon D-1602 mit einer TDP von 27 Watt die TS-h686 nicht zum Stromsparmodell werden lässt, war zu erwarten. QNAP selbst nennt bei Vollbestückung eine typische Leistungsaufnahme von etwas über 61 Watt. Im Test mit vier Laufwerken liegt die Leistungsaufnahme vor allem beim Ruhezustand der Festplatten mit 33 Watt deutlich über der Synology DS1621+ (Test), die nur knapp 20 Watt benötigt. Im Leerlauf platziert sich die TS-h686 dann minimal unter der DS1621+ bei rund 47 Watt, nimmt beim Schreiben mit rund 63 Watt und 8 Watt Differenz dann aber die meiste Leistung im Testfeld auf.
Preise im Vergleich
Auch wenn nahezu alle NAS-Systeme im Testfeld in den letzten Monaten im Preis gestiegen sind, setzt sich die QNAP TS-h686 preislich deutlich von diesen ab. Mit 1.500 Euro beträgt der Abstand zur Synology DS1621+, die sechs 3,5-Zoll-Laufwerke aufnehmen kann, bei der Netzwerkgeschwindigkeit und der Anzahl der PCIe-Steckplätze aber unterlegen ist, satte 600 Euro.
Fazit
Die QNAP TS-h686 leistet sich im Test keinen Patzer und überzeugt sowohl bei der Hard- als auch bei der Software. Das System mit DDR4-ECC-Speicher und Intel-Xeon-CPU ist durchdacht konzipiert, was insbesondere der Blick ins Innere zeigt – derart durchdacht aufgebaute PC-Gehäuse findet man selten. Dabei schafft es QNAP trotz des leistungsstarken Systems durch den getrennten Aufbau im Innenraum bei der Lautstärke im Rahmen zu bleiben. Für die Leistungsaufnahme gilt dies jedoch nur im Betrieb, im Leerlauf liegt sie deutlich über anderen Systemen.
Mit zwei PCIe-x8-Steckplätzen und internen M.2-Steckplätzen bietet das NAS viele Optionen zur Aufrüstung, die sich positiv auf die Übertragungsgeschwindigkeit und die IOPS auswirken können. Je nach Anwendungsszenario kann so jeder Nutzer die für sich sinnvollste Kombination wählen. Die vier 2,5-Gbit-LAN-Schnittstellen sind im Alltag eine sinnvolle Option, um Datenübertragungen zu beschleunigen, wenn mehrere Clients auf das NAS zugreifen und die Netzwerkgeschwindigkeit diesen Standard beherrscht. Hierdurch setzt sich die TS-h686 von QNAP dann auch insbesondere positiv von Modellen wie der Synology DS1621+ ab, die im Auslieferungszustand nur vier normale 1-Gbit-LAN-Anschlüsse bietet. Allerdings ist die TS-h686 mit 1.500 Euro deutlich teurer und so teuer, dass ihre Anschaffung im direkten Vergleich im Unternehmensumfeld gerechtfertigt sein muss.
- sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeit
- M.2-Slots für SSD-Cache
- 4 × 2,5 GbE mit Link Aggregation
- zwei PCIe-Steckplätze
- ZFS-Dateisystem
- Verschlüsselung (AES 256)
- RAM-Upgrade auf bis zu 128 GB
- USB 3.0
- ausgereifte Software
- AppStore
- 10 GbE nur optional
- vgl. hohe Leistungsaufnahme
QuTS hero verhält sich im Alltag wie QTS, setzt als Dateisystem aber ZFS statt ext4 ein und bietet so nicht nur eine bessere Datensicherheit und -integrität mit Inline-Datendeduplizierung und ‑komprimierung auf Blockebene, sondern auch zusätzliche RAID-Verbunde, durch die die Ausfallsicherheit und der Datenschutz weiter gesteigert werden können. Mit Echtzeit-SnapSync kann eine Notfallwiederherstellung in Echtzeit erfolgen, da das primäre und das sekundäre NAS identische Daten bieten, so dass ein kontinuierlicher Betrieb gewährleistet werden kann. Erneut hat der Nutzer dabei aber keine Wahl bezüglich des Dateisystems, mit dem die internen Festplatten formatiert werden. Wünschenswert wäre, wenn QNAP ZFS weiteren NAS-Systemen öffnen und QTS und QuTS hero verschmelzen würde, so dass Anwender selbst wählen könnten, welches Dateisystem sie nutzen möchten. Das Betriebssystem selbst verrichtet seinen Dienst ohne Stabilitätsprobleme und bietet so viele Einstellungs- und Erweiterungsmöglichkeiten, dass die Menüs mitunter etwas unübersichtlich werden. Dennoch ist QNAP in diesem Bereich neben Synology führend.
ComputerBase hat die TS-h686 leihweise von QNAP zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.