Samsung Galaxy S21 Ultra im Test: Fazit
4/4Vollgepackt mit modernster Technik zeigt das Galaxy S21 Ultra, dass es das wahre Flaggschiff innerhalb der Serie ist. Der Trend zum Flaggschiff innerhalb der Flaggschiff-Serie ist nicht gänzlich neu, hat ihn Samsung doch selbst schon bei Galaxy S20 Ultra und Galaxy Note 20 Ultra vollzogen. Die Konkurrenz macht munter mit: Gab es vorher das iPhone 11 Pro Max als größeres iPhone 11 Pro, folgte dieses Jahr das nicht nur größere, sondern auch besser ausgestattete iPhone 12 Pro Max auf das iPhone 12 Pro. „Noch besser ausgestattet“ heißt aber zumindest bei Samsung nicht „noch teurer“. Ganz im Gegenteil: Das Galaxy S21 Ultra kostet 100 Euro weniger als das Galaxy S20 Ultra.
Kompromisse darf es beim Flaggschiff unter den Flaggschiffen nicht geben und Samsung hält sich auch weitgehend daran. Im Galaxy S21 Ultra steckt oftmals das Beste vom Besten, angefangen beim hervorragenden OLED-Display, das seinesgleichen sucht. Nie war ein Smartphone mit besserem Bildschirm ausgestattet. Außerdem hat sich Samsung vom Kompromiss, dass WQHD+ nicht mit 120 Hz funktioniert, losgerissen. Egal was auf dem Galaxy S21 Ultra betrachtet wird, es ist eine Augenweide. Zum Bildschirm gehört auch der neue Ultraschall-Fingerabdrucksensor, der um Welten besser agiert als beim Galaxy Note 20 Ultra oder Galaxy S20 Ultra.
Auf die andere Seite des Smartphones geblickt, behaust das Galaxy S21 Ultra eine der aktuell besten Smartphone-Kameras. Zwar bedarf es durchaus noch einer etwas besseren Verarbeitung der Rohdaten, damit Bilder nicht zu stark aufgehellt werden. Davon abgesehen punktet die Kamera aber mit vielen Vorzügen bei Tag und Nacht. Es ist jedoch nicht nur die eine Kamera, die das Galaxy S21 Ultra ausmacht, es ist die Vielfalt des gesamten Kamerasystems, die erst mit vier Linsen möglich wird. Für beinahe jedes Szenario bietet das Galaxy S21 Ultra die stets passende Kamera und Brennweite.
Auf die inneren Werte bezogen, fällt der Blick zunächst auf den neuen Exynos 2100. Der Prozessor hält das, was Samsung verspricht, wenngleich ein Direktvergleich mit dem Snapdragon 888 noch nicht möglich war und für europäische Kunden auch kaum möglich sein wird. Doch angesichts einer sehr ähnlichen Ausstattung und gleicher Fertigung spricht aktuell nichts dafür, warum der Snapdragon 888 besser (oder schlechter) abschneiden sollte als der Exynos 2100. Der Wegfall eigens designter CPU-Kerne hat dem Gerät nicht geschadet, weil ARM mit Cortex-X1 und A78 sehr gute Stangenware anbietet. Samsungs Fokus dürfte in Zukunft auf der Partnerschaft mit AMD liegen, um kommendes Jahr RDNA-basierte GPUs in den eigenen SoCs anzubieten.
Samsung kombiniert das leistungsstarke SoC mit modernster Konnektivität. Neben mittlerweile in dieser Preisklasse etablierten Standards wie 5G oder Bluetooth 5.2 gibt es auch brandneue Features wie Ultra-Breitband (UWB) und Wi-Fi 6E im 6-GHz-Band. Damit ist das Galaxy S21 Ultra für die Zukunft gewappnet, wenn eines Tages mehr Fahrzeughersteller auf UWB für digitale Autoschlüssel setzen oder mehr mit Wi-Fi 6E ausgestattete Router am Markt verfügbar sind.
Apropos Absicherung für die Zukunft: Die gilt bei Samsung mittlerweile auch für die Software. Wo früher nur vermutet werden konnte, wie viel Support man als Käufer eines mehr als 1.000 Euro teuren Android-Smartphones erhalten wird, während Apple nicht selten fünf Jahre alte iPhones noch mit neuem iOS versorgt, gibt es seit dem Galaxy Note 20 Ultra die feste Zusage für drei Android-Hauptversionen. Und weil das Galaxy S21 Ultra gleich mit Android 11 auf den Markt kommt, sind dem Smartphone Android 12, 13 und 14 sicher. Auch bei den monatlichen Sicherheits-Updates ist Samsung schnell bei der Sache.
Gibt es also keinerlei Kompromisse mehr? Fast, denn ausgerechnet die treuesten Kunden werden vermutlich die Speicher-Erweiterung vermissen, die bis inklusive des Galaxy Note 20 Ultra bei beinahe jedem Samsung-Smartphone seit dem Galaxy S7 anzutreffen war. Zuletzt gefehlt hat sie beim Galaxy S6, was sich der Hersteller aber nur einmal getraut hat. Vielleicht kommt schon bald die nächste 180-Grad-Wende.
Und dann gibt es natürlich noch Faktoren wie Größe oder Preis, die für manchen Interessenten Kritikpunkte sein dürften. Das Galaxy S21 Ultra ist marginal kleiner als das Galaxy S20 Ultra, bleibt aber ein sehr großes Smartphone. Doch will man eben all die aufgezählte Technik samt 5.000-mAh-Akku in einem Smartphone haben, werden schnell die zugehörigen Abmessungen erreicht. Der Preis wiederum fällt ohne Zweifel selbst mit „100 Euro Rabatt“ sehr hoch aus, lässt sich aber eher rechtfertigen als noch beim Galaxy S20 Ultra. Das Gerät kann mehr als im Vorjahr, kommt ohne schwerwiegenden Kompromiss und kostet weniger als das 2020er-Modell. Das Preis-Leistung-Verhältnis fällt damit unterm Strich deutlich besser aus. Das Gesamtpaket überzeugt diesmal mehr als im letzten Jahr und rechtfertigt damit für das Galaxy S21 Ultra eine Empfehlung der Redaktion.
- Derzeit bestes OLED-Display am Markt
- Viel besserer Fingerabdrucksensor
- Oftmals sehr gute Kamera
- Große Auswahl an Brennweiten
- Sehr hohe Systemleistung
- Besseres Verhalten unter Dauerlast
- 5G, Wi-Fi 6E, UWB
- Gute Stereo-Lautsprecher
- Lange Akkulaufzeiten im Mischbetrieb
- Zusage für drei Android-Hauptversionen
- IP68-Schutz gegen Staub und Wasser
- Hauptkamera hellt etwas zu stark auf
- Speichererweiterung gestrichen
ComputerBase wurde das Galaxy S21 Ultra leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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