Top-10-Foundries: Wachstum von 20 Prozent in Q1/2021 prognostiziert
Die Halbleiterindustrie boomt, das zeigen auch die Prognosen zum Umsatzwachstum der zehn größten Auftragsfertiger im ersten Quartal des Jahres 2021. Sie reichen je nach Unternehmen von plus vier Prozent bis hinauf zu plus 42 Prozent, im Durchschnitt markieren sie 20 Prozent Zuwachs.
Mit einem Wachstum von 42 Prozent beim Umsatz liegen kleinere Foundries prozentual gesehen ganz vorn, da die Ausgangslage deutlich geringer ist. Das an der Hongkonger Börse geführte Unternehmen Hua Hong Semiconductor wird im Vergleich zum Vorjahr laut eigener Prognose den Umsatz von 203 auf 288 Millionen US-Dollar steigern (PDF) – ein Plus von 42 Prozent. Das Unternehmen macht dabei fast die Hälfte seines Umsatz mit Produkten in 350-nm-Fertigung oder größer, an zweiter Stelle stehen 130/110 nm, gefolgt von 90 nm. Sie betreibt drei 200-mm-Wafer-Werke und nimmt gerade Erweiterungen in der neuesten 300-mm-Wafer-Fabrik in Betrieb – große Wachstumsprognosen inbegriffen.
An der Spitze sind die Größenordnungen natürlich ganz andere. Deshalb ist das Wachstum von TSMCs Umsatz von prognostizierten 25 Prozent nicht weniger beeindruckend, über 12,5 Milliarden US-Dollar würde der Auftragsfertiger damit im ersten Quartal verbuchen. Samsungs Foundry-Sparte kommt nicht einmal auf ein Drittel des Umsatzes von TSMC, mit erwarteten elf Prozent Wachstum wird die Schere auch eher größer denn kleiner. TSMC prognostiziertes CAPEX für das Jahr 2021 hatte zuletzt Rekordwerte erreicht, es soll zum Großteil in den Ausbau der Kapazitäten fließen, jedoch nicht nur für dieses sondern auch mindestens das nächste Jahr. Derartige Prognosen liegen von Samsung nicht vor, die Koreaner hatten zuletzt aber ebenfalls betont, mit Aus- und Neubauten am Ball zu bleiben.
Auf den Plätzen 3 und 4 folgen wie zuletzt UMC und Globalfoundries. UMC erklärte im letzten Quartalsbericht eine Auslastung von 99 Prozent ihrer Werke, mehr Umsatz kann nun nur durch einen anderen Produktmix und höhere Preise erzielt werden. Auch bei Globalfoundries stehen die Zeichen auf Expansion im Dresdener Werk, dort soll langfristig die Kapazität der Fab 1 verdoppelt werden.
SMIC komplettiert die Top 5. Der chinesische Auftragsfertiger musste zuletzt diverse Hürden nehmen, da aufgrund der US-Exportbeschränkungen keine moderne Technologie ins Land gelassen werden darf, die auch für militärische Zwecke genutzt werden könnte. Dennoch wächst auch SMIC, denn wie die kleineren Foundries bereits zeigen, ist die Nachfrage nach aller Arten an Chips sehr groß.