15 MHz: Vodafone verbessert LTE-Netz bei 2.100 MHz vor 3G-Ende
Vodafone erweitert das LTE-Band 1 bei 2.100 MHz um 50 Prozent Bandbreite auf jetzt 15 MHz. Das soll für höhere Geschwindigkeiten im Down- und Uplink sorgen. Zur 3G-Abschaltung Ende Juni dieses Jahres gehen weitere 5 MHz vom 3G-Netz in das LTE-Netz über. In Thüringen testet Vodafone bereits ein Netz ohne 3G-Unterstützung.
Das Frequenzband bei 2.100 MHz unterteilte sich bislang auf 5 MHz für 3G und 10 MHz für LTE. Weitere 5 MHz aus einer Auktionsrunde im Sommer 2019 waren bislang reserviert und werden jetzt im Februar dem LTE-Netz zugewiesen. Damit steigt die Bandbreite für LTE um 50 Prozent auf insgesamt 15 MHz. Am 3G-Frequenzblock von 5 MHz ändert sich durch diese Maßnahme nichts, sodass dieser weiterhin bis zur 3G-Abschaltung am 30. Juni 2021 genutzt werden kann.
4 × 5 MHz für LTE ab 30. Juni 2021
Ab dem 30. Juni sollen die letzten 5 MHz im Band 1 planmäßig von 3G an LTE gehen, sodass insgesamt eine Bandbreite von 20 MHz zur Verfügung stehen wird. Vodafone bereitet das eigene Netz derzeit auf die 3G-Abschaltung vor und hat bereits an einem Großteil der Mobilfunkstationen entsprechende Vorkehrungsmaßnahmen getroffen. In 17.000 von insgesamt 18.000 Mobilfunkstationen sei die verbaute Systemtechnik bereits für die 3G-Abschaltung vorbereitet.
Den Kunden will Vodafone einen sanften Wechsel von 3G auf LTE ermöglichen. Aktuellen Zahlen zufolge habe sich der Datenverkehr im 3G-Netz bereits auf unter 2 Prozent des gesamten Datenverkehrs im Vodafone-Mobilfunknetz reduziert. Alle Kunden nur mit 3G-Zugang sollen automatisch einen mobilen Internetzugang im LTE-Netz erhalten. Sollte noch eine SIM-Karte ohne LTE-Unterstützung zum Einsatz kommen, werde diese kostenlos ausgetauscht, erklärt der Netzbetreiber. Unterstützt die Hardware kein LTE, sollen diesen Kunden „spezielle Smartphone-Angebote“ gemacht werden. Dasselbe Vorgehen ist neben Privat- auch für Geschäftskunden geplant.
Vodafone testet 3G-Abschaltung in Suhl
Mit der 3G-Abschaltung ist aber nicht nur mit einer Abwanderung in das LTE-Netz zu rechnen, sondern auch mit einer höheren Belastung im 2G-Netz. In Suhl im Süden Thüringens mit rund 35.000 Einwohnern testet Vodafone die Abschaltung des 3G-Netzes und hat im Durchschnitt eine 40 Prozent höhere Datenrate im LTE-Netz ermittelt. Der Daten- und Sprachverkehr im 2G-Netz sei während der Testphase deutlich angestiegen, erläuterte Guido Weißbrich, Chef-Netzplaner bei Vodafone. Sofern vom Endgerät unterstützt und dies nicht ohnehin automatisch geschieht, empfiehlt das Unternehmen nach der 3G-Abschaltung das Telefonieren über LTE (VoLTE) statt zu 2G zurückzugehen. Die Sprachqualität im 2G-Netz sei in Suhl aber trotz der gestiegenen Auslastung gleichgeblieben, 60 Prozent aller Telefonate seien über VoLTE abgewickelt worden. Viele Kunden hätten die Umstellung nicht mitbekommen oder mit einer Änderungen bei den Smartphone-Einstellungen konnte den Kunden geholfen werden. In wenigen Fällen sei der Tausch des Smartphones oder der SIM-Karte notwendig gewesen, so Vodafone.