BMW: Preise des iX, Bilder des i4 und die Strategie bis 2030
BMW nennt Preise für den im November enthüllten iX: Bei 77.300 Euro startet der iX als xDrive40, für 98.000 Euro gibt es den iX xDrive50. Der iX kommt erstmals mit neu entwickeltem iDrive samt BMW Operating System 8 und 5G-Anbindung. Selbiges wird schon 2021 auch der i4 bieten, den BMW erstmals ohne Tarnung präsentiert hat.
Ab sofort nimmt BMW Reservierungen für das vollelektrische Sports Activity Vehicle iX an, der ab Mitte 2021 bestellt werden kann und Ende 2021 ausgeliefert werden soll. Der iX ist das erste Fahrzeug von BMW, das eine vollständig neue Generation iDrive samt neu entwickeltem BMW Operating System 8 bietet. Details zum neuen Infotainmentsystem sind der Ankündigung vom Montag zu entnehmen. Nachdem der iX schon weit vor dem geplanten Marktstart mit vielen Details vorgestellt wurde, fehlten zuletzt nur noch die Preise und die zum Start verfügbaren Konfigurationen.
iX xDrive40 als Basismodell
77.300 Euro ruft BMW für das Basismodell iX xDrive40 auf, dessen Batterie einen Brutto-Energiegehalt von „mehr als 70 kWh“ bietet. Wie einer Produktseite entnommen werden kann, auf der sich das Auto aber noch nicht konfigurieren lässt, sollen Reichweite und Stromverbrauch bei „über 400 km“ respektive 22,0 bis 19,5 kWh/100 km (WLTP) liegen. Die Batterie lässt sich beim kleineren Modell mit bis zu 150 kW laden. Für die Antriebseinheit gibt BMW „über 240 kW/300 PS“ und „etwas mehr als 6 Sekunden“ für den Sprint auf 100 km/h an.
BMW argumentiert, der iX xDrive40 starte damit auf dem Preisniveau eines vergleichbaren BMW X5 mit Verbrennungsmotor. In der Tat liegt der X5 als xDrive40i mit 74.300 Euro oder als xDrive40d mit 78.200 Euro auf ähnlichem Preisniveau.
iX xDrive50 soll über 600 km schaffen
Mit dem iX xDrive50 für 98.000 Euro stößt BMW dann allerdings eher in den Preisbereich eines X7 vor. Der Aufpreis von über 20.000 Euro zum Basismodell führt unter anderem zu einer deutlich größeren Batterie mit einem Brutto-Energiegehalt „mehr als 100 kWh“. Für diese gibt BMW eine Reichweite von „über 600 km“ bei einem Stromverbrauch von 22,5 bis 20 kWh/100 km (WLTP) an. Das Laden ist zudem mit 200 statt 150 kW möglich. Die Systemleistung des xDrive50 steigt auf „über 370 kW/500 PS“ und der Sprint von 0 auf 100 km/h soll in „unter 5 Sekunden“ erledigt sein.
BMW zeigt i4 ohne Tarnung
Parallel zur Preisgestaltung des iX hat BMW heute für den i4 den Schleier gelüftet und die vollelektrische Limousine erstmals ohne Tarnung gezeigt, nachdem bisher nur das Concept i4 vorgestellt wurde. Auch der i4 soll noch 2021 und damit drei Monate früher als geplant auf den Markt kommen und wird ebenfalls mit neuem iDrive samt Operating System 8 ausgestattet sein. Erste Details zu Batterie und Antrieb gibt es ebenfalls: Laut BMW seien wie beim iX verschiedene Versionen geplant, die Reichweiten von bis zu 590 km (WLTP) erreichen sollen. Für den Antrieb nennt BMW „bis zu 390 kW/530 PS“ und 4 Sekunden für die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h. Vollständige Details zum i4 will der Autohersteller in den kommenden Wochen veröffentlichen.
Die Strategie bis 2030
BMW hat heute außerdem in mehreren Punkten die weitere Strategie hinsichtlich Verbrennungsmotoren sowie der elektrifizierten respektive vollelektrischen Flotte und zur Digitalisierung des Konzerns bekanntgegeben. So will BMW zum Beispiel bis Ende dieses Jahres mit über zwei Millionen Fahrzeugen die weltweit größte Flotte an Fahrzeugen anbieten, die mittels Remote Software Upgrade (RSU) aktualisiert werden können. Die RSUs bietet BMW seit dem Operating System 7 des 2018er X5 an, mit dem neuen OS 8 sollen die Upgrades auch tiefergehende Veränderungen am Fahrzeug etwa in den Bereichen Fahrassistenzsysteme und Teilautomatisierung ermöglichen.
Ab dem Jahr 2023 will die BMW Group (also mit anderen Konzernmarken) „rund ein Dutzend“ vollelektrische Modelle anbieten. Bereits auf dem Markt sind i3, Mini SE und iX3, Ende dieses Jahres kommen iX und i4 hinzu. In den kommenden Jahren sollen vollelektrische Versionen der 5er Reihe und des X1 folgen. Eine vollelektrische Variante der 7er Reihe, ein elektrischer Mini Countryman und weitere Modelle seien ebenfalls geplant. Bis zum Höhepunkt der „zweiten Transformationsphase“ im Jahr 2025 will die BMW Group den Absatz vollelektrischer Modelle jährlich im Schnitt um deutlich mehr als 50 Prozent steigern und damit gegenüber dem Jahr 2020 mehr als verzehnfachen. Der Konzern prognostiziert bis Ende 2025 rund zwei Millionen vollelektrische an Kunden ausgelieferte Fahrzeuge.
BMW plant eine vollständig „Neue Klasse“
Nach 2025 soll die dritte Phase der Transformation mit der „Neuen Klasse“ eingeläutet werden, die sich durch eine „vollständig neu definierte IT- und Software-Architektur“, eine „neu entwickelte und hoch performante elektrische Antriebs- und Batteriegeneration“ und ein „radikal neues Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus“ auszeichnen soll. Die Gesamtfahrzeugarchitektur werde „kompromisslos für elektrische Antriebe“ optimiert, erklärt BMW. Die für elektrische Fahrzeuge ausgelegte Aerodynamik mit neuen Proportionen soll zum Beispiel vergrößerte Innenräume ermöglichen. Für eine neue Generation des elektrischen Antriebs und ein neues Hochvoltspeicher-Konzept mit optimiertem Zelldesign verspricht BMW „signifikante Sprünge“ bezüglich eines niedrigen elektrischen Verbrauchs und will bei Reichweite und Herstellungskosten auf das Niveau moderner Verbrennungsmotoren kommen. Die neue Antriebsgeneration soll bei volumenstarken Modellen bis hin zu einem „High Performance M Modell“ zum Einsatz kommen. Wie ein elektrifizierter Sportwagen aussehen könnte, hat BMW mit dem Vision M NEXT gezeigt. Für die neue Generation sei auch ein elektrischer Antrieb auf Basis der Wasserstoff-Brennstoffzelle denkbar. Mit der neuen Klasse sollen auch erweiterte Fahrerassistenzsysteme und das hochautomatisiertes Fahren (Level 4) Einzug halten.
Höherer Umsatz über den Lebenszyklus
Bei der Digitalisierung könnten sich manche Käufer allerdings vor den Kopf gestoßen fühlen. Das Digital-first-Mantra der neuen Klasse soll zum einen ein „völlig neuartiges User Experience Konzept ermöglichen“, das es bislang in keinem Serienfahrzeug gebe. Der Hersteller spricht von regionalisierbaren „Technologie Stacks“, die das Betriebssystem der Fahrzeuge auf die unterschiedlichen Gegebenheiten der großen Weltregionen und deren digitale Ökosysteme zuschneiden und durch kontinuierliche Upgrades aktuell halten sollen. Klar wird mit der Ankündigung aber auch, das BMW künftig einen höheren Umsatz über den Lebenszyklus des Fahrzeugs hinweg erreichen will. Individuell konfigurierbare und buchbare Features sollen künftig eine viel größere Rolle spielen.
Mini wird zur rein elektrischen Marke
Kennzeichnend für die dritte Phase soll ein schrittweiser Rückgang des Absatzes von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sein. Zwischen 2025 und 2030 soll der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge jährlich um mehr als 20 Prozent zulegen. Auf Basis aktueller Markterwartungen geht BMW davon aus, dass im Jahr 2030 mindestens 50 Prozent des weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen wird. Der tatsächliche Wert dürfe sich von Markt zu Markt deutlich unterscheiden und sei maßgeblich vom Fortschritt beim regionalen Ausbau der Ladeinfrastruktur abhängig, erklärt BMW.
Zur Verwandlung der BMW Group wird insbesondere Mini beitragen, das 2025 ein letztes Mal ein neues Modell mit Verbrenner auf den Markt bringen will, bevor die Transformation zur rein elektrischen Marke stattfindet. 2027 soll der Anteil elektrischer Fahrzeuge am Absatz von Mini gemessen bei mindestens 50 Prozent liegen. Anfang der 2030er Jahre soll Mini über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen.