Devolo Mesh WLAN 2 im Test: Access-Point-Steering und Fazit

 3/3
Frank Hüber
64 Kommentare

Access-Point-Steering

Beim Access-Point-Steering hat sich mit den Mesh-WLAN-2-Adaptern im Vergleich zu den Magic-2-WiFi-next-Adaptern nichts geändert, so dass auch die Adapter die Übergabe der WLAN-Verbindung des Endgeräts von einem Adapter zum nächsten initiieren können. Im Test erfolgt dieser Wechsel erneut zuverlässig und ohne für den Nutzer spürbare Unterbrechung. Wie bereits in den letzten Tests erwähnt, schwankt der Zeitpunkt der Übergabe aber mitunter stark und insbesondere im 2,4-GHz-Netz wird erst spät der Adapter gewechselt.

Ein Wechsel wird nicht schon dann durchgeführt, wenn ein schnellerer Adapter in Reichweite ist, sondern erst, wenn die Verbindung zum gekoppelten Adapter deutlich langsamer ist. Feste Werte lassen sich hierfür allerdings nicht nennen. Ebenso wenig, ob das Endgerät oder der Adapter schlussendlich den Wechsel veranlasst hat.

Devolo Mesh WLAN 2
Devolo Mesh WLAN 2

Probleme mit dem Wechsel der Verbindung zu einem Adapter für eine stabile WLAN-Verbindung macht das System von Devolo im Alltag demnach nicht. Ein deutlicher Kontrast zu früher, wenn zwar mehrere Access-Points mit identischer SSID eingesetzt wurden, von diesen aber kein Mesh-WLAN aufgespannt wurde. In diesem Szenario hing ein Endgerät selbst mit weniger als 10 Mbit/s häufig noch an der Verbindung zum initialen Access-Point und wechselte nicht auf die schnellere, bessere Verbindung.

Fazit

Aus dem LAN-Adapter wird ein Mesh-WLAN-Knoten

Mit Mesh WLAN 2 hat Devolo zwei Kritikpunkte aus dem Test der Magic 2 WiFi next aus der Welt geschafft. Einerseits nutzt das System keinen „dummen“ LAN-Adapter mehr, der für den Kunden keinerlei Funktionalität bietet, als das Powerline-Netzwerk mit dem Internet zu verbinden, sondern setzt auch hierfür einen WLAN-Powerline-Adapter ein, der neben einem Dualband-WLAN über einen zweiten, freien LAN-Anschluss verfügt, der genutzt werden kann. Die häufige Notwendigkeit, in der Nähe des LAN-Adapters einen WLAN-Adapter von Devolo zu platzieren, entfällt mit dem neuen Set somit – auch wenn Kunden theoretisch früher schon auf den LAN-Adapter verzichten konnten, dann jedoch kein günstigeres Starter- oder Multiroom-Kit kaufen konnten.

Auch die Smartphone-App hat zugelegt

Andererseits hat Devolo die Smartphone-App „Devolo Home Network“ so weit aufgewertet, dass über sie eine vollständige Konfiguration des Systems möglich ist, ohne sie verlassen zu müssen. Im Hintergrund wird zwar weiterhin auf das webbasierte Benutzerinterface zurückgegriffen, dies ist aber kein so deutlicher Bruch mehr wie bisher. Zudem hat man als Nutzer so weiterhin die Möglichkeit, über einen Computer direkt auf die Website zuzugreifen oder über die Cockpit-Software für Windows oder macOS einzusteigen. Auch das Problem, dass immer wieder Adapter aus der Übersicht in der App verschwinden, trat in diesem Test nicht mehr auf.

Stabiles Netzwerk über WLAN und Powerline

Aufgrund ansonsten identischer Hardware in den Adaptern hat sich an der Nutzung und der Übertragungsgeschwindigkeit des Systems nichts verändert. Positiv anzumerken ist erneut, dass das System nach der Ersteinrichtung im Alltag reibungslos seinen Dienst verrichtet und zuverlässig WLAN und LAN bereitstellt, ohne dass es eines ständigen Neustarts einzelner Adapter bedarf – im Test war dies zu keinem Zeitpunkt nötig. Wie schon bei Magic 2 WiFi next sind MU-MIMO und Access-Point-Steering Funktionen, die dem Mesh-WLAN gut zu Gesicht stehen und die Leistung bei mehreren Clients steigern.

Powerline bleibt eine Alternative zu WLAN

Die Messungen zu den Übertragungsraten im Netzwerk, die je nach baulichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich ausfallen, können nur ein Orientierungspunkt sein. Es lassen sich vor allem die Systeme untereinander im Test vergleichen, nicht aber die absoluten Zahlen als Messlatte für zu Hause heranziehen. Powerline ist insbesondere dann eine sinnvolle Option, wenn reine WLAN-Systeme an ihre Funkgrenzen stoßen und sich das WLAN-Signal nicht an jeden Ort bringen lässt, das Verlegen von LAN-Kabeln aufgrund baulicher Gegebenheiten oder anderer Restriktionen aber auch keine Option ist.

Die Einrichtung ist sowohl mit als auch ohne App innerhalb weniger Minuten vollzogen. Wie umfassend man sich mit der optimalen Platzierung der Adapter befassen möchte, sofern hier Spielraum besteht, bleibt dann jedem selbst überlassen. Probleme mit VDSL-Verbindungen können grundsätzlich auftreten, im Test wurde das System aber auch parallel zu einem VDSl-Anschluss der Deutschen Telekom betrieben, an dem sich im automatischen Kompatibilitätsmodus der Mesh-WLAN-2-Adapter von Devolo keinerlei Auswirkungen auf die Geschwindigkeit oder die Häufigkeit von Übertragungsfehlern des VDSL-Anschlusses zeigten. Selbst der Wechsel auf die volle Leistung machte im Test keine Probleme. Eine generelle Aussage in positiver wie negativer Hinsicht lässt sich hierzu allerdings nicht treffen. Es hängt immer von den lokalen Gegebenheiten ab, ob ein störendes Übersprechen des Signals auftritt oder nicht.

Weiterhin auf das Magic 2 WiFi next Multiroom Kit mit zwei WLAN-Adaptern und einem LAN-Adapter für 277 Euro zu setzen, statt auf das Starter-Set des Mesh WLAN 2 für 224 Euro mit zwei WLAN-Adaptern, von denen einer auch als LAN-Adapter fungiert, ist nur noch dann sinnvoll, wenn am Router-Standort kein WLAN benötigt wird. Ansonsten kann das neue, vermeintlich teurere Set sogar der günstigere Einstieg sein, denn in vielen Fällen ersetzt das neue Starter-Set das alte Multiroom-Kit. Das neue Multiroom-Kit mit drei WLAN-Adaptern liegt derzeit bei 336 Euro.

ComputerBase hat das Mesh WLAN 2 Multiroom Kit leihweise von Devolo zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

🎅 Letzte Chance! Nur noch heute läft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei (!) High-End-PCs.