Core i9-11900K und i5-11600K im Test: Benchmarks in Spielen

Und wie schnell ist Rocket Lake-S in Form des neuen 8-Kern-Flaggschiffs Core i9-11900K und des kleineren 6-Kerners Core i5-11600K nun wirklich? ComputerBase hat in Spielen und Anwendungen nachgemessen und die CPUs dabei sowohl ohne Limits als auch mit den offiziellen Vorgaben für PL1, PL2 und Tau sowie im Fall des Core i9-11900K ein drittes Mal mit aktiviertem „Adaptive Boost“ gemessen. Der Core i5-11600K wurde darüber hinaus einmal mit DDR4-2933 im Gear-1-Modus und einmal mit DDR4-3200 im Gear-2-Modus getestet.

Die Spieletests basieren dabei auf dem für AMD Ryzen 5000 (Test) im November des letzten Jahres erstmals genutzten neuen Testparcours. Die Ergebnisse älterer CPUs wurden auf Basis aktueller BIOS-Versionen bestätigt. Als Grafikkarte kommt eine GeForce RTX 3080 FE zum Einsatz, zehn Spiele in drei Auflösungen werden betrachtet.

Intel hat vorab betont, Rocket Lake-S könne gegenüber dem Vorgänger noch eine Schippe drauflegen und damit von AMD die Krone der schnellsten Spiele-CPU zurückgewinnen. Das Motto lautet „Designed to Game“.

Die Tests der letzten Jahre haben allerdings gezeigt: Ein Spiel schlägt gern zugunsten eines Herstellers aus, ein anderes in die andere Richtung. Welche CPU damit am Ende vorne liegt, hängt auch von der Spiele-Auswahl ab. Im Parcours der Redaktion bleibt Ryzen 5000 in Führung.

Intel Core vs. AMD Ryzen in 720p

Acht Kerne Rocket Lake-S (i9-11900K) gegen acht Kerne Comet Lake-S (i7-11700K) – das Duell gewinnt der Neuling immer. Allerdings hatte die alte Garde als Core i9 bereits zehn Kerne bei gleichem Takt und nicht nur ein Spiel im Parcours profitiert davon. Im Vergleich Core i9-11900K mit Core i9-10900K liegt die neue CPU – selbst mit „Adaptive Boost“ – dann nur noch in der Hälfte der Tests vorne.

Auch im Parcours gibt es die Leuchtturm-Titel, die Intel in Marketing-Slides hatte, darunter Total War, mit einem Plus von 11 Prozent. Bei sechs von zehn Spielen ist es aber eine ganz knappe Angelegenheit von rund 3 Prozent zugunsten des einen oder anderen Modells. Hier muss man unterm Strich von gleich schnellen Lösungen sprechen, am Ende ist es nur ein Wimpernschlag, der bei den beiden Flaggschiffen das Gesamtpaket Rocket Lake vor Comet Lake platziert.

Das Duell der Flaggschiffe von Intel und AMD geht ähnlich aus: Core i9-11900K und AMD Ryzen 9 5950X liegen nahe beieinander, aus zehn Spielen gewinnt jeder fünf. Aber auch AMD hat seine Leuchtturm-Titel: Zen 3 pulverisiert in Valorant nach wie vor jede Intel-CPU.

Spiel (1.280 × 720)	11900K vs. 10900K	11900K vs. 10700K	11900K vs 5800X	11900K vs 5950X
Battlefield V	102 %	106 %	108 %	102 %
Borderlands 3	97 %	100 %	106 %	102 %
F1 2020	97 %	102 %	100 %	97 %
Kingdom Come: Deliverance	108 %	111 %	114 %	109 %
Metro Exodus	105 %	110 %	105 %	106 %
Red Dead Redemption II	98 %	103 %	98 %	94 %
Star Wars: Squadron	104 %	114 %	102 %	94 %
Total War: Troy	111 %	130 %	112 %	92 %
Valorant	86 %	103 %	64 %	66 %
Core i9-11900K vorne/hinten	5/4	9/0	7/2	4/5
10900K, 10700K, 5800X und 5950X jeweils normiert auf 100 Prozent

Der Core i5-11600K sieht gegenüber dem direkten Vorgänger noch ein wenig besser aus als das Flaggschiff, da dieser mit gleichen Waffen antritt. Gegenüber AMDs Sechs-Kerner Ryzen 5 5600X bleibt es jedoch das gleiche Spiel: Mal gewinnt Intel, mal AMD – im Schnitt jedoch AMD.

Bei allen CPUs unterhalb des Core i9-11900K(F) kommt zudem der geänderte Speichermodus zum Zuge. Am Beispiel des Core i5-11600K schön zu sehen ist dabei, dass der neue Gear-2-Modus trotz eines höheren Speichertakts immer das langsamere Ergebnis abliefert. Gear 1 ist deshalb auf vielen Mainboards die Standard-Einstellung und sollte dringend genutzt werden, auch wenn der Takt des Speichers dafür geringer sein sollte – was er im Alltag aber in der Regel nie sein muss. Denn diese Beschränkung ist nur eine Marketing-Masche, alle Rocket-Lake-CPUs nutzen den gleichen Chip und können den Speicher auch gleich ansprechen.

Spiel (1.280 × 720)	11600K vs. 10600K	11600K vs. 10700K	11600K vs 5800X	11600K vs 5600X
Battlefield V	109 %	101 %	103 %	103 %
Borderlands 3	108 %	99 %	105 %	103 %
F1 2020	113 %	96 %	94 %	95 %
Kingdom Come: Deliverance	117 %	96 %	99 %	105 %
Metro Exodus	113 %	99 %	95 %	97 %
Red Dead Redemption II	109 %	97 %	92 %	96 %
Star Wars: Squadron	111 %	96 %	86 %	90 %
Total War: Troy	122 %	92 %	80 %	96 %
Valorant	113 %	89 %	55 %	60 %
Core i5-11600K vorne/hinten	9/0	1/8	2/7	3/6
10600K, 10700K, 5800X und 5600X jeweils normiert auf 100 Prozent

Intel Core vs. AMD Ryzen in 1080p (Full HD)

In der gängigen Spiele-Auflösung Full HD setzt sich das zuvor Ermittelte fort. Der neue Core i9-11900K kann nur dank „Adaptive Boost“ den Core i9-10900K im Zaum halten, der dank mehr Kernen in einigen Spielen eine höhere Leistung bietet. Pauschal gesehen sind hier die schnellsten alten Core i9 wie auch der neue Core i9 und die Ryzen 9 auf einem Niveau zu finden.

Für den Core i5-11600K sieht es erneut deutlich besser aus. Er hat die gleiche Anzahl an Kernen wie der Vorgänger, dazu mehr IPC und mehr Takt mit schnellem Speicher. Heraus kommt für das Modell ein deutlicher Vorsprung gegenüber dem Core i5-10600K. Doch am Ende reicht das noch immer nicht, um mit den flotten Ryzen 5000 selbst auf kleinster Stufe fertigzuwerden.

Intel Core vs. AMD Ryzen in 2160p (UHD)

In UHD-Auflösung nimmt die GPU den Prozessor weitestgehend aus der Gleichung. Die CPU rückt so weit in den Hintergrund, dass selbst die Core i5 auf unter 10 Prozent an die Spitze herankommen. Unterschiede zwischen den schnellsten Lösungen, egal ob alt oder neu, gibt es quasi keine.