Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Hervorragender Klang
Die Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition überzeugen mit einem sehr klaren, transparenten Klang. Unterschiedliche Instrumente sind einzeln herauszuhören und Frequenzen sehr sauber getrennt. Vor allem die Höhen sind sehr detailliert abgebildet und überzeugen auch bei maximaler Lautstärke. Lediglich am ganz oberen Frequenz-Ende fehlt ihnen die letzte Brillanz, die einzelne Töne herausstechen lässt, wie es etwa die Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) vermögen.
Beim Bass setzt Klipsch weniger auf Dröhnen als auf punktuelle, kräftige Akzente. Beispielsweise bei Bad Guy von Billie Eilish oder Kiara von Bonobo hört man diesen Unterschied zu den meisten anderen kabellosen In-Ear-Kopfhörern sofort, die den Bass sehr viel weicher ausspielen. Ein dauerhaftes Bassgrummeln bieten die Ohrhörer somit nicht, sondern auch beim Bass setzt sich die saubere, klar konturierte Wiedergabe fort. Bei leiser Wiedergabe wird der Bass in St. Jude von Florence + The Machine ebenfalls noch lange ausgespielt, bevor er bei 20 Prozent Wiedergabelautstärke im Hintergrund verstummt.
Der punchige Bass führt aber auch dazu, dass man den warmen Bass, wie man ihn in dem ein oder anderen Titel bisher gewöhnt ist, etwas vermisst. Hier kann der Equalizer etwas nachhelfen.
Grundsätzlich gilt auch bei den Klipsch T5 II True Wireless, dass der richtige Sitz im Ohr ausschlaggebend für einen guten Klang ist. Die Zeit, mit den verschiedenen Größen der Silikon-Passstücke eine Art Anprobe durchzuführen, sollten sich Nutzer in jedem Fall nehmen.
Guter Transparenzmodus
Der Transparenzmodus der Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition ist gut umgesetzt. Der Klang der Umgebung ist bei Aktivierung der Transparenz natürlich und nicht verfälscht. Die Intensitätsstufe „Low“ eignet sich nur, wenn gerade keine Musik wiedergeben wird. Auch bei „Medium“ und „High“ klingt die Umgebung natürlich, bei Stille kommt jedoch ein wahrnehmbares Rauschen hinzu. Beispielsweise, um Durchsagen nicht zu verpassen oder den Verkehr weiterhin, wenn auch eingeschränkt, wahrzunehmen, kann er so im Alltag aber durchaus sinnvoll eingesetzt werden.
Telefonie mit wenig Filterung
Bei der Sprachqualität während der Telefonie zeigen die Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition ein leichtes Rauschen und eine vergleichsweise zurückhaltende Filterung der Umgebungsgeräusche. Straßenlärm ist so auch beim Gesprächspartner zu hören. Insgesamt ist man mit den Ohrhörern gut verständlich.
Normale Latenz mit Android und iOS
Bei der Verzögerung zwischen Bild und Ton gibt es bei den Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition keine böse Überraschung. Sie bewegt sich mit 160 bis 180 ms auf dem für die verwendeten Audio-Codecs normalen Niveau, eine niedrigere Latenz ist ohne manuelle Anpassungen oder die Low-Latency-Variante aptX LL nicht möglich. Zwischen Android (aptX) und iOS (AAC) ist im Test kein Unterschied festzustellen.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live Free NC+ | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Cambridge Audio Melomania Touch | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless Pro | 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Scendo Snapods | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Adidas FWD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Jabra Elite 85t | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Bose QuietComfort Earbuds | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Creative Outlier Air V2 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Beats Powerbeats Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Wie eingangs bereits erwähnt, sind die Klipsch T5 II True Wireless in der Sport McLaren Edition eine Besonderheit auf dem Markt der kabellosen In-Ear-Kopfhörer. Weniger aufgrund des Carbon-Designs und McLaren-Schriftzuges, was Fans des Herstellers ansprechen soll, oder der Funktionen der Ohrhörer selbst. Es ist vielmehr die Kombination mit dem Ladecase und dessen Eigenschaften. Ein staub- und wasserdichtes Ladecase ist eine Seltenheit. Ein Behälter mit Trockenkristallen zum Aufnehmen der Restfeuchtigkeit der Ohrhörer im Deckel, der in der Mikrowelle reaktiviert werden kann, ebenfalls. Allein das Öffnen des Ladecases über den seitlichen Bügel, der entsichert werden muss, damit im geschlossenen Zustand die Gummidichtungen fest aufeinanderliegen, ist nicht mit dem Aufschnippen anderer Ladecases mit dem Daumen zu vergleichen.
Das alles hat unzweifelhaft negative Auswirkungen auf die Größe und das Gewicht des Ladecases. Es kann nur in eher ausladenden Hosentaschen mitgeführt werden. Im Alltag ein Kritikpunkt am Ladecase ist zudem die innenliegende Status-LED. Beim drahtlosen Laden kann der Ladestand so nicht nachvollzogen werden. Der innenliegende USB-C-Anschluss zum Laden per Kabel ist ungewöhnlich, ersetzt aber eine fummelige Kappe über dem Anschluss an der Außenseite. Dank Wireless Charging und mitgeliefertem Ladepad kann man meistens jedoch ohnehin auf das Laden über den USB-C-Port verzichten.
Klanglich überzeugen die Klipsch T5 II True Wireless mit einem klaren, detaillierten Klang mit weichen Höhen, der auf einen akzentuierten, kraftvollen Bass setzt. Klipsch platziert sich mit dem Klang im Spitzenfeld der kabellosen In-Ear-Kopfhörer.
Der Transparenzmodus bietet eine natürliche Wiedergabe der Umgebung und lässt sich in drei Stufen in der App der Umgebung und dem Nutzungsverhalten anpassen, ist also gut umgesetzt. Bei der Telefonie überzeugt die Verständlichkeit der Stimme des Trägers, die Umgebung wird allerdings vergleichsweise wenig gefiltert.
Wer die Klipsch T5 II True Wireless Sport beim Sport einsetzen möchte, kann auf die Ear-Wings zurückgreifen, die den Halt verbessern und für einen sehr sicheren Sitz sorgen, so dass die Ohrhörer auch bei körperlichen Aktivitäten fest im Ohr bleiben.
Die optionale App dient neben der Anpassung der Intensität des Transparenzmodus für das Einspielen von Updates und die Anpassung des Klangs über den Equalizer. Mit einem großen Funktionsumfang glänzt sie demnach nicht. Auch die Bedienung ist über die App nicht anpassbar, was aber zu verschmerzen ist, da die Steuerung über die Ohrhörer vollständig ist. Eine Funktion, die Klipsch abseits von ANC in dieser Preisklasse bei etwaigen T5 III berücksichtigen sollte, ist das automatische Pausieren und Fortsetzen der Musikwiedergabe, wenn die Ohrhörer aus dem Ohr genommen und wieder eingesetzt werden. Beim Funktionsumfang bieten viele Konkurrenten inzwischen mehr.
Wer die Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition erwirbt, entscheidet sich aber bewusst dafür, etwas anderes zu kaufen als die breite Masse und die Einschränkungen in der Portabilität beim Ladecase dafür hinzunehmen.
- Klarer, detaillierter Klang
- IP67 für Ohrhörer und Ladecase
- Anpassbarer Transparenzmodus
- Wireless Charging
- Gute Einzelnutzung
- Gute Akkulaufzeit
- Sehr sicherer Halt
- Optionale App für Updates und Equalizer
- Status-LED nur bei geöffnetem Case sichtbar
- Kein Auto-Play und -Pause
- Großes, schweres Ladecase
- Bedienung nicht anpassbar
Wer auf das Ladepad mit dezentem McLaren-Schriftzug, aber hartnäckig immer wieder einschaltender Beleuchtung verzichten kann, findet mit den Klipsch T5 II True Wireless Sport eine günstigere Alternative, die ebenfalls das IP67-Ladecase bietet. Ihre Preisempfehlung liegt bei 229 Euro. Wer lieber auf ein kleineres Ladecase aus Metall ohne IP-Zertifizierung setzt, erhält die Klipsch T5 II True Wireless für einen UVP von 199 Euro.
Allen drei Varianten gemein ist ihre schlechte Verfügbarkeit im deutschen Einzelhandel. Die beste Option ist derzeit der offizielle Amazon-Shop von Klipsch*, der die Modelle zur UVP anbietet, aber die T5 II True Wireless Sport McLaren Edition derzeit ebenso wie der Einzelhandel nicht liefern kann. Gleiches gilt für die normale Sportvariante bei Dritthändlern. Die Klipsch T5 II True Wireless mit Metall-Ladecase sind auch im Handel vereinzelt in Silber verfügbar, in Schwarz aber nur sehr eingeschränkt und über dem UVP von 199 Euro.
ComputerBase hat die T5 II True Wireless Sport McLaren Edition leihweise von Klipsch zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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