Xbox Wireless Headset im Test: Guter kabelloser Klang mit Anschlusswahl für 100 Euro
Microsoft stellt mit dem Xbox Wireless Headset einen interessanten Vertreter seiner Zunft auf die Beine. Zu einem UVP von 100 Euro gibt es einen soliden Klang, eine gute Verarbeitung und die Wahl zwischen Funk, Bluetooth und USB. Die Mikrofonqualität ist dabei stark von der Verbindungsart abhängig.
Design und Verarbeitung
Das 100 Euro teure kabellose Headset erreicht den Nutzer in einer recht schlichten Verpackung, deren Inhalt lediglich das Headset selbst, eine Kurzanleitung und ein 40 cm kurzes Ladekabel schmückt. Einen Bluetooth– oder Funk-Dongle für den Anschluss an einen Windows-10-PC sucht der Käufer dagegen vergebens, diese müssen separat erworben werden.
Für die Verwendung unter Windows 10 ist Bluetooth 4.2+, ein Xbox Wireless-Adapter oder ein kompatibles USB-C-Kabel erforderlich. Die sind separat erhältlich.
Microsoft auf Xbox.com
Während für eine Bluetooth-Verbindung im Standard 4.2 bei Bedarf eine große Auswahl von USB-Modulen zur Verfügung steht, muss für eine Verbindung zu einem PC mit Windows 10 auf das Microsofts Modul zurückgegriffen werden, was noch einmal mit 23 Euro zu Buche schlägt und den Preis des gesamten Headsets somit erhöht.
Ebenso kann per USB-C-Kabel Kontakt zu einem Rechner mit Microsofts aktuellem OS hergestellt werden. Doch auch dafür muss der Käufer selbst sorgen, denn zu mehr als zum Laden kann das beiliegende Kabel aufgrund seiner geringen Länge nicht verwendet werden.
Das kleine Schwarze
Das neue Headset von Microsoft ist komplett in Schwarz gehalten, lediglich die Ohrmuscheln zieren kleine grüne Ringe. Beide Ohrmuscheln enthalten Drehregler, mit denen sich die Lautstärke und das Verhältnis von Spiel- und Chat-Geräuschen einstellen lassen. Über einen kleinen grünen Druckknopf wird die jeweilige kabellose Verbindung aktiviert. Das Mikrofon besitzt einen kleinen Schwanenhals, mit dem der Klangaufnehmer bei Nichtgebrauch unten um die Ohrmuschel gewickelt werden kann.
Microsoft Xbox Wireless Headset | HyperX Cloud II Wireless | HyperX Cloud Stinger Core Wireless | Turtle Beach Stealth 600 Gen 2 | Razer BlackShark V2 | |
---|---|---|---|---|---|
Bauform: | Over Ear, geschlossen | ||||
Treiber: | Neodymium, 40 mm | Neodymium, 53 mm | Neodymium, 40 mm | Neodymium, 50 mm | TriForce-Titanium, 50 mm |
Anschlüsse: | USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar | – | Kabel am Headset abnehmbar | 3,5 mm Klinke, USB | |
Drahtlose Verbindungen: | Funk, Bluetooth | Funk | – | ||
Frequenzbereich Kopfhörer: | USB: 20 Hz – 20.000 Hz Funk: 20 Hz – 20.000 Hz Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz |
Funk: 15 Hz – 20.000 Hz | Funk: 20 Hz – 20.000 Hz | Klinke: 12 Hz – 28.000 Hz USB: 12 Hz – 28.000 Hz |
|
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: | 15 Std | 30 Std | 17 Std | 15 Std | – |
Entfernung bei drahtloser Verbindung: | 8 m | 20 m | 12 m | 6 m | – |
Drahtloses Laden: | Nein | ||||
Bedienelemente am Headset: | Ja | ||||
Kabelfernbedienung: | Nein | Ja | |||
Integrierte Soundkarte: | Ja | ||||
Raumklang: | Ja | Nein | Ja | ||
Frequenzbereich Mikrofon: | ? ? ? |
Funk: 50 Hz – 6.800 Hz | Funk: 50 Hz – 18.000 Hz | ? | Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz USB :100 Hz – 10.000 Hz |
Mikrofon Eigenschaften: | hochklappbar, stummschaltbar, justierbar | abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz | hochklappbar, stummschaltbar, justierbar | abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz | |
RGB-Beleuchtung: | Nein | ||||
Kühlung: | – | ||||
Vibrationsfunktion: | Nein | ||||
Gewicht: | 319 g | 309 g | 275 g | 290 g | 262 g |
Preis: | ab 103 € | 169,99 € | ab 81 € | ab 90 € | ab 97 € |
An der rechten Ohrmuschel befindet sich zwischen Regler und Ohrpolster der USB-C-Anschluss für den Kabelbetrieb und den Ladevorgang. Hier ist der Platz etwas eng bemessen, ein Kabel mit dickerem Stecker könnte bereits Probleme bekommen.
Der Sitz des 319 g schweren Headsets fällt straff aus. Die Anpassung an die jeweilige Kopfform erfolgt manuell und ist zunächst leichtgängig – aber nur so lange, wie das Headset nicht auf den Kopf sitzt, denn dann ist ein Einstellen nur mit größerem Kraftaufwand möglich. Die Polsterung des Kopfbandes und der Ohrmuscheln hätte etwas dicker sein können. Die jetzt schon geringe Spannkraft dürfte nach längerer Nutzungszeit schnell weiter nachgeben. Die Ohrpolster sind wie das Kopfband mit Kunstleder überzogen, was bereits nach kurzer Zeit für warme Ohren sorgen kann.
Generell ist die Verarbeitung auf einem hohem Niveau angesiedelt. Das ganze Headset wirkt stabil und erscheint wie aus einem Guss gefertigt.
Guter Klang mit viel Einfluss
Microsoft verbaut beim Xbox Wireless Headset Treiber in einer Größe von 40 mm, die laut Hersteller einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz abdecken sollen. Die Grundausrichtung des Klanggebers ist recht neutral mit leichter Tendenz zum Tieftonbereich. Doch dieser ist bei dem Headset, im Gegensatz zu manch anderem Vertreter seiner Zunft, zumindest vorhanden. Bereits in der Grundeinstellung wird bei Spielen genügend Druck erzeugt, um auch im Bassfundament die Atmosphäre zu unterstützen. Der Hochtonbereich liefert dagegen eine breite Bühne für die räumliche Wahrnehmung und sorgt für eine gute Ortung bei entsprechenden Spielen, ohne zu dominant zu werden.
Wem die Klangeinstellungen nicht zusagen, der kann diese über die Zubehör-App den eigenen Wünschen anpassen. Dafür stehen ein 5-Band-Equalizer und eine Bassverstärkung zur Verfügung. Mit diesen zeigt das Headset dann auch, was in ihm steckt, gerade was den Bassbereich angeht.
Noch etwas räumlicher und druckvoller wird es mit Dolby Atmos, für das Microsoft Käufern des Headsets über die Dolby-Access-App einen Testzeitraum von sechs Monaten einräumt. Ebenso wird DTS-Raumklang unterstützt. Gegenüber den 7.1-Varianten anderer Hersteller wirkt die Dolby-Atmos-Unterstützung wesentlich ausgereifter und weniger künstlich. Für eine wirkliche „Rundum-Ortung“ sorgt aber auch diese nicht.
Bei Filmen und Musik macht das Headset dank der Klangeinstellungen ebenso eine gute Figur, Dolby Atmos sorgt hier ebenfalls noch mal für das Salz in der Suppe – doch auch ohne empfiehlt sich das Headset für diese Bereiche.