MSI Optix MAG274QRFDE-QD im Test: Display-Messungen

Helligkeit und Farbraum

Die Messungen zur Helligkeit werden, sofern nicht anders angegeben, im Game-Mode „User“ durchgeführt, mit dem der Monitor ausgeliefert wird. Die Einstellung „Pro Mode“ ist ebenfalls auf „User“. Bildverbesserer sind ausgeschaltet, die Farbtemperatur ist auf „Normal“ eingestellt.

Eine unmodulierte Gleichstrom-Spannungsversorgung sorgt dafür, dass das Display auch bei niedrigen Helligkeitseinstellungen nicht flackert.

Und die Farbtemperatur des MSI MAG274QRFDE-QD ist es auch, die mit 6.460 Kelvin für die erste Überraschung sorgt, ist sie doch sehr nahe an den optimalen 6.500 K, die für eine neutrale, dem Tageslichtweiß ähnliche Darstellung angestrebt werden.

MSI bewirbt den Monitor mit einer Helligkeit von 300 cd/m², so dass die HDR-Unterstützung des Geräts eher theoretischer Natur ist. HDR-Bildsignale können zwar verarbeitet werden, aufgrund der geringen Maximalhelligkeit des Displays sind die Effekte aber weit von modernen Fernsehern entfernt, die punktuell mit 1.000 cd/m² leuchten können.

In der Praxis erreicht der MSI Optix MAG274QRFDE-QD an der hellsten Stelle in der Bildmitte 352 cd/m² und übertrifft die Angaben von MSI demnach. Die durchschnittliche Helligkeit liegt hingegen bei 307 cd/m². Die niedrigste Leuchtdichte weist der Proband mit 277 cd/m² oben rechts auf. Hier werden nur 79 Prozent der Maximalhelligkeit erreicht. Die Homogenität des Displays ist durchschnittlich, aber immer noch besser als beim LG 27GL850 (Test) und ViewSonic XG270QG (Test), die bei 27 Zoll ebenfalls über Nano-IPS und WQHD-Auflösung verfügen. Bei vergleichbarer Helligkeit ist sie aber minimal schlechter als beim MSI Optix MAG272CQR (Test) mit VA-Panel. Der AOC Agon AG273QZ (Test) mit TN-Panel schneidet bei höherer Helligkeit ebenfalls etwas inhomogener ab.

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IPS-typischer Kontrast

Der Schwarzwert des MSI Optix MAG274QRFDE-QD liegt bei maximaler Display-Helligkeit im Schnitt bei 0,349 cd/m². Ein durchschnittlicher Wert, der MSI MAG272CQR ist dank VA-Panel mit 0,172 cd/m² hier deutlich überlegen. Am hellsten ist beim MAG274QRFDE-QD die obere linke Ecke mit 0,493 cd/m², am dunkelsten die Schwarzwiedergabe rechts oben in der Ecke mit 0,262 cd/m². Auch hier zeigen sich somit deutliche Unterschiede, die in dunklen Räumen bei schwarzem Bild sichtbar sind.

Der maximale Kontrast des Monitors beträgt dennoch 1.113:1, die beworbenen 1.000:1 werden punktuell somit erreicht. In der Bildmitte sind es hingegen nur 910:1 und im Durchschnitt landet der Proband bei einem Kontrast von 879:1, was für ein IPS-Panel nicht untypisch, aber kein ausgesprochen guter Wert ist.

Bei minimaler Helligkeit leuchtet das MSI-Display bei der Darstellung von Weiß mit mindestens 45 cd/m² (rechts oben) und maximal 58,2 cd/m² (Display-Mitte). Auch hier landet das Modell im Mittelfeld und fällt weder besonders negativ auf, noch kann es sich positiv im Vergleich zur Konkurrenz hervortun.

Hohe Farbabweichung

ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI Optix MAG274QRFDE-QD mit CalMAN ColorMatch. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.

Im dargestellten CIE-1976-Chart des MAG274QRFDE-QD ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.

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Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 4,9 dE und einer maximalen Abweichung von 10 dE bei der Darstellung von Grün liegt der MSI Optix MAG274QRFDE-QD deutlich außerhalb der angestrebten Intervalle für eine geringe Farbabweichung. Für schnelle Gaming-Monitore ist eine größere Abweichung zwar nichts Ungewöhnliches, die direkten Konkurrenten, auch aus eigenem Haus, wie der MSI Optix MAG272CQR, der LG 27GL850-B und der ViewSonic XG270QG weisen mit durchschnittlich 2,7, 2,9 bzw. 3,2 dE aber eine geringere Abweichung auf.

Während die Graustufen eine vergleichsweise geringe Abweichung aufweisen, sind vor allem die Blau- und Grüntöne des MAG274QRFDE-QD zu weit vom Sollwert entfernt. Hier sollten Nutzer, die mit einem Colorimeter die Möglichkeit haben, manuell nachhelfen und die Farben besser abstimmen.

Display- und Input-Lag (Beta)

Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.

Input-Lag

Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.

Im OSD des MSI Optix MAG274QRFDE-QD kann die Reaktionszeit in den drei Stufen „Normal“, „Fast“ und „Fastest“ eingestellt werden. „Fastest“ erzeugt bei 60 Hz ein extremes Ghosting und kann bei dieser Bildwiederholfrequenz nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden. Wird der Monitor allerdings dauerhaft mit 165 Hz genutzt, reduziert sich das Ghosting sichtbar, so dass auch die Einstellung „Fastest“ eine Option ist, wenn kleinere optische Abstriche durch Ghosting in Kauf genommen werden können.

Im Test wird neben der Einstellung „Normal“ deshalb auch die schnellste Option „Fastest“ getestet. Mit 39,5 ms (Normal) und 38,9 ms (Fastest) fällt der Unterschied zwischen beiden Optionen vergleichsweise gering aus, so dass im Alltag für eine bessere Bildqualität „Normal“ statt „Fastest“ gewählt werden kann. Mit diesem Input-Lag gehört der MSI-Monitor zu den schnellsten Modellen im Testfeld.

Display-Lag

Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.

Beim Display-Lag schneidet der MAG274QRFDE-QD von MSI mit 2,0 und 2,58 ms ebenfalls gut ab, gehört aber nicht zu den allerschnellsten Modellen im Testfeld. Dennoch macht auch dieser Spielern keinen Strich durch die Rechnung.