MSI Optix MAG274QRFDE-QD im Test: Fazit

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Frank Hüber
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Gaming-Monitore mit WQHD-Auflösung (2.560 × 1.440 Pixel) und 27 Zoll sind ein umkämpftes Marktumfeld, da viele Spieler weiterhin diese Kombination aus Display-Diagonale, Auflösung und hohen Frameraten bevorzugen. Der Markt eifert deshalb nach immer schnelleren Bildwiederholfrequenzen, um den Spielern einen Vorteil und etwas Neues zu bieten. Mit 165 Hz und schnellem IPS-Panel samt Quantum-Dots überzeugt auch der MSI MAG274QRFDE-QD in dieser Hinsicht.

Mit einer RGB-Beleuchtung und der Unterstützung von FreeSync Premium und G-Sync-Kompatibilität werden zudem für Spieler wichtige Aspekte berücksichtigt. Die RGB-Beleuchtung Mystic Light bietet über die Software sehr gute Einstellungsmöglichkeiten, fällt für eine echte Beleuchtung aber zu dezent und dunkel aus. Gänzlich neu ist die Kombination all dieser Funktionen zudem nicht: Im Testfeld sind mit dem MSI Optix MAG272CQR (Test) mit VA-Panel, dem ViewSonic XG270QG (Test) mit G-Sync-Modul und dem LG 27GL850-B (Test) mit IPS und 144 Hz bereits ähnliche Modelle vertreten.

Im Vergleich zu letzteren bietet der MSI MAG274QRFDE-QD eine etwas bessere Homogenität, auch wenn sie weiterhin deutlich hinter den Spitzenreitern in diesem Bereich zurückliegt, bei denen die Ecken des Displays nicht nur knapp 80 Prozent der Maximalhelligkeit erreichen, sondern über das gesamte Bild bei über 90 Prozent liegen. Der Kontrast fällt IPS-typisch mittelmäßig aus, was vor allem an der vergleichsweise niedrigen Maximalhelligkeit des MSI-Modells liegt. Zwar werden die beworbenen 300 cd/m² mit rund 350 cd/m² übertroffen, für die ebenfalls beworbene HDR-Fähigkeit ist dies aber zu wenig.

Eine weitere Stärke des MSI-Monitors ist sein Standfuß. Er bietet alle Ergonomie-Eigenschaften und lässt sich mit 75 Grad in beide Richtungen weiter schwenken als viele andere Modelle. Auch Höhenverstellung und Pivot sind im Alltag praktische Funktionen, möchte man den Standfuß nicht mit Büchern unterlegen, um die Höhe des Displays zu verändern. Mit HDMI, DisplayPort und USB-C mit Alt-Mode überzeugen grundsätzlich auch die Anschlüsse des Probanden, bei USB-C liefert MSI aber erneut nur einen Grafikeingang mit 15 Watt Power Delivery. Daten werden nicht übertragen und die allermeisten Notebooks lassen sich mit einer Versorgung von nur 15 Watt auch nicht dauerhaft ohne zusätzliches Netzteil am Monitor betreiben. Als Dockingstation für Notebooks ist er so nicht geeignet.

Im Vergleich zu Office- und Grafikmonitoren kann vor allem die Farbtreue des MSI MAG274QRFDE-QD nicht überzeugen. Mit durchschnittlich 4,9 und maximal 10 dE liegen die Farbabweichungen außerhalb der angestrebten Intervalle, so dass die Farbabweichungen sichtbar sind. Vor allem Blau und Grün weichen zu sehr von den Sollwerten ab, was manuell etwas ausgeglichen werden kann. Dieser Aspekt ist der größte Kritikpunkt am MAG274QRFDE-QD, auch wenn es sich um einen Gaming-Bildschirm handelt. Positiv ist hingegen die Farbtemperatur, die fast genau 6.500 Kelvin trifft.

Ebenfalls sehr gut umgesetzt sind das OSD und die Steuerung über den Fünf-Wege-Joystick. Der separate Power-Knopf ist die im Vergleich zur Konkurrenz bessere Umsetzung.

Gleichzeitig zeigt der Monitor aber auch, dass die Abstriche, die Spieler für schnelle Reaktionszeiten in Kauf nehmen müssen, stetig abnehmen. Dennoch ist der Proband mit derzeit rund 550 Euro kein Schnäppchen, erste Geräte mit IPS-Display, 165 Hz und WQHD-Auflösung starten bereits bei unter 400 Euro. Mit einer besseren Verfügbarkeit des MSI MAG274QRFDE-QD könnte aber auch sein Preis noch fallen.

ComputerBase hat den MAG274QRFDE-QD leihweise von MSI zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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