Navigation: TomTom wandert in die Cloud
Der Anbieter TomTom für Navigationsdienste verlagert seine für Automobilhersteller konzipierte Lösung „Navigation for Automotive“ in die Cloud und verfolgt damit fortan ein hybrides Konzept. Online gelagertes Kartenmaterial soll sich stets auf dem aktuellen Stand halten lassen und zusätzliche Informationen zur Verfügung stellen.
Die jüngste Iteration der Navigationslösung läuft unter dem Namen NavKit2 und wird primär in der Cloud von TomTom abgewickelt. Der Anbieter spricht von einer Cloud-nativen Lösung, die eine besonders schnelle und aktuelle Routenberechnung respektive Routenführung sowie stets aktuelles Kartenmaterial samt zugehöriger Suche bieten soll.
Der Offline-Modus bleibt
Um eine reine Online-Lösung, für die eine dauerhafte Datenverbindung im Auto bestehen muss, handelt es sich jedoch nicht, wenngleich die aktuellsten Informationen aus der Cloud stammen. Weiterhin gibt es auch einen vollständig funktionalen Offline-Modus, der immer dann zum Einsatz kommen soll, wenn keine Internetverbindung besteht und dann auf die Software und Karten im Auto wechselt. So soll die Navigationslösung in allen Situationen zur Verfügung stehen.
Integration in neue Displays und Sensoren
NavKit2 kommt mit einer vollständig neu entwickelten Benutzeroberfläche, die TomTom auf einem ersten Bild präsentiert und die besonders einfach sowie sicher zu bedienen sein soll. TomTom orientiert sich mit dem neuen Layout klar an der aktuellen Entwicklung im Automotive-Segment, die bei immer mehr Herstellern größere und mehr Bildschirme in der Mittelkonsole, als digitales Kombiinstrument sowie als Head-up-Display mit sich bringt. NavKit2 kann sich in all diese Anzeigen einklinken, wie TomTom erklärt, und für jedes Display entsprechend angepasste Navigationshinweise oder Warnungen anzeigen. Die Bedienung wird neben den Bildschirmen über Sprachassistenten wie Amazon Alexa sowie Lösungen von Cerence und Houndify unterstützt.
Die neue Navigationslösung kann wahlweise auf die Sensoren des Fahrzeugs zugreifen und so zum Beispiel Informationen der Fahrerassistenzsystem übernehmen. Über die Sensoren kann die Navigation etwa um Hinweise zum Tanken oder Laden des E-Autos ergänzt werden. Schon bei der Routenwahl lassen sich so zum Beispiel Ladestationen berücksichtigen.
Lösung für alle Preisklassen
TomTom „Navigation for Automotive“ soll sich einfach auch in bestehende Infotainmentsysteme integrieren lassen und werde bereits von mehreren Tier-1-Zulieferern getestet. Die Lösung werde bei mehreren Autoherstellern und in unterschiedlichsten Baureihen vom Einsteiger- bis zum zum Premiumsegment zum Einsatz kommen, erklärt TomTom.