Nintendo Switch: Neues Modell soll Nvidia-SoC mit DLSS-Support bekommen
Die Gerüchte rund um eine neue Nintendo Switch mit aufgewerteter Hardware reißen nicht ab und sollen einem aktuellen Bericht von Bloomberg zufolge zur Weihnachtszeit Realität werden. Ein neuer Chip von Nvidia soll das KI-Upsampling DLSS unterstützen, um die Auflösung künftiger Spiele auf bis zu 4K am Fernseher zu verbessern.
Im Rahmen der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen hatte Nintendo einer spekulierten „Switch Pro“ noch eine Absage erteilt und erklärt, in den nächsten zwölf Monaten kein neues Modell der Spielkonsole auf den Markt bringen zu wollen. Die jüngsten Gerüchte stehen damit ein weiteres Mal im Kontrast zur offiziellen Stellungnahme von Nintendo, das den aktuellen Bericht nicht kommentieren wollte.
Erneut wird eine in puncto Hardware verbesserte Switch kolportiert, die unter anderem ein OLED-Display von Samsung erhalten soll. Früheren Gerüchten zufolge sei im Zuge des Panel-Wechsels eine Vergrößerung von 6,2 auf 7 Zoll geplant, was den Abstand zur Switch Lite (Test) mit 5,5 Zoll vergrößern würde. Die Switch Lite ist ausschließlich als Handheld konzipiert und verzichtet außerdem auf die abnehmbaren Joy-Cons.
Neues Nvidia-SoC mit DLSS-Support
Eine höhere Auflösung steht für den neuen Bildschirm allerdings nicht im Raum, stattdessen soll die neue Switch im stationären Modus bis zu 4K- statt der bisherigen Full-HD-Auflösung ausgeben können. Die dafür benötigte Rechenleistung soll unter anderem ein neues System-on-a-Chip mit stärkerer CPU und mehr Speicher von Nvidia bieten, die aktuell den Tegra X1 an Nintendo liefern. Schon einmal hat es beim Tegra X1 ein leichtes Upgrade von der Variante T210 auf T214 für die 2019er Switch gegeben. Ob Nvidia den Tegra X1 für Nintendo weiter aufbohren oder zum Tegra X2 wechseln wird, ist noch nicht bekannt. Eine andere Technologie könnte aber helfen und lässt zugleich weitere Fragen aufkommen.
Für DLSS fehlt eigentlich das passende SoC
Demnach soll Nintendo das von Nvidia entwickelte KI-Upsampling DLSS (Deep Learning Super Sampling) (Test) unterstützen, was mit reduziertem Rechenaufwand für die Hardware die spekulierte Ausgabe in 4K am Dock erklären könnte. Die Sache hat nur einen Haken: Bislang unterstützt Nvidia die Technologie ausschließlich auf Turing- und Ampere-Grafikkarten mit Tensor Cores. Turing gibt es bislang aber nicht in Tegra-SoCs und bei Ampere würde nur der für die Switch völlig überdimensionierte Orin-Chip aus dem Automotive-Segment in Frage kommen. Tensor Cores gibt es aber bereits seit der Volta-Architektur, die die Xavier-SoCs für die GPU nutzen. Von Volta wiederum gibt es jedoch keine Consumer-Grafikkarten mit DLSS-Support. Demnach müsste Nvidia die DLSS-Technologie für ältere Architekturen freigeben oder ein komplett neues SoC mit DLSS-Support entwickeln, was für ein Switch-Upgrade wenig realistisch erscheint.
Tegra X1 kann KI-Upscaling für Videos
KI-Upscaling, allerdings nicht als DLSS für Spiele, sondern ohne markanten Markennamen für Videos, gibt es jedoch für den Tegra X1 im aktuellen Shield (Hands-On). Es bleiben also trotz immer wieder neuer Gerüchte noch sehr viele Fragen offen.
Switch könnte 100 US-Dollar mehr kosten
Bei der Preisgestaltung vermutet ein von Bloomberg zitierter Analyst, dass Nvidia bis zu 100 US-Dollar mehr und damit bis zu 400 US-Dollar für die „Switch Pro“ aufrufen könnte, wenngleich 350 US-Dollar attraktiver am Markt zu positionieren seien. Seit der Markteinführung 2017 kostet die Konsole unverändert 300 US-Dollar.