Heute vor 10 Jahren: GeForce GTX 590 forderte Radeon HD 6990 zum Duell
Heute vor 10 Jahren, am 24. März 2011, erschien die Nvidia GeForce GTX 590 (Test) auf Basis zweier in 40 nm gefertigter GF110-Grafikprozessoren und forderte die erst kurz zuvor erschienene AMD Radeon HD 6990 (Test) zum großen Multi-GPU-Duell um die Krone der Grafikkarten heraus. Am Ende teilten sich Nvidia und AMD den Thron.
Mit der Brechstange gegen die Brechstange
Auch wenn AMD mit der am 15. Dezember 2010 erschienenen Radeon-HD-6900-Serie, bestehend aus der Radeon HD 6970 und HD 6950 (Test), überzeugte, reichte es schlussendlich nicht aus, um die GeForce GTX 580 (Test) von Nvidia rein von der Leistung her zu schlagen. Deshalb packte AMD am 8. März 2011 seine Brechstange aus und positionierte die Radeon HD 6990 mit zwei Cayman-Chips an der Spitze des Grafikkarten-Portfolios. Nvidia konterte die Brechstange mit eigener Brechstange.
Nvidia GeForce GTX 590
Die GeForce GTX 590 mit den zwei GF110-Grafikprozessoren der GeForce GTX 580 mit je 512 Recheneinheiten und einer Gesamtrechenleistung von zweimal 1.244 GFLOPS sowie zweimal 1,5 GB GDDR5 sollten die Geschichte für Nvidia wenden und den Platz auf dem seinerzeit hart umkämpften GPU-Thron zurückerobern. Die Grafikkarten duellierten sich im Test von ComputerBase mit den folgenden Spezifikationen.
Spezifikationen
AMD Radeon HD 6990 | Nvidia GeForce GTX 590 | |
---|---|---|
Chip | 2× Cayman („Antilles“) | 2× GF110 |
Transistoren | 2× 2,64 Mrd. | 2× 3,0 Mrd. |
Fertigung | 40 nm | 40 nm |
Chiptakt | 830 MHz | 607 MHz |
Shadertakt | 830 MHz | 1.215 MHz |
Shader-Einheiten (MADD) |
2× 384 (4D) | 2× 512 (1D) |
FLOPs (MAD) | 2× 2.550 GFLOPS | 2× 1.244 GFLOPS |
ROPs | 2× 32 | 2× 48 |
Pixelfüllrate | 2× 26.560 MPix/s | 2× 19.424 MPix/s |
TMUs | 2× 96 | 2× 64 |
TAUs | 2× 96 | 2× 64 |
Texelfüllrate | 2× 79.680 MTex/s | 2× 38.848 MTex/s |
Shader-Model | SM 5 | SM 5 |
Hybrid-CF/-SLI | X | X |
effektive Windows Stromsparfunktion |
✓ | ✓ |
Speichermenge | 2× 2.048 MB GDDR5 | 2× 1.536 MB GDDR5 |
Speichertakt | 2.500 MHz | 1.707 MHz |
Speicherinterface | 2× 256 Bit | 2× 384 Bit |
Speicherbandbreite | 2× 160.000 MB/s | 2× 163.874 MB/s |
TDP | 375 Watt | 365 Watt |
Um die beiden Dual-GPU-Monster miteinander zu vergleichen, kam am 24. März 2011 ein High-End-Testsystem mit den folgenden Komponenten, Spielen und Benchmarks zum Einsatz.
Testsystem
- Prozessor
- Intel Core i7 965 Extreme Edition (übertaktet per Multiplikator auf 3,87 GHz, Quad-Core)
- CPU-Kühler
- Noctua NH-U12P
- Motherboard
- Asus Rampage 2 Extreme (Intel X58, BIOS-Version: 1639)
- Arbeitsspeicher
- 3x 2.048 MB Corsair DDR3-1600 (8-8-8-24)
- Grafikkarten
- AMD Radeon HD 6990 (830/2.500), 2x 2.048 MB
- AMD Radeon HD 6970 (880/2.750), 2.048 MB
- AMD Radeon HD 6950 (800/2.500), 2.048 MB
- AMD Radeon HD 6950 (800/2.500), 1.024 MB
- AMD Radeon HD 6870 (900/2.100), 1.024 MB
- AMD Radeon HD 6850 (775/2.000), 1.024 MB
- ATi Radeon HD 5870 (850/2.400), 1.024 MB
- ATi Radeon HD 5850 (725/2.000), 1.024 MB
- ATi Radeon HD 5770 (850/2.400), 1.024 MB
- ATi Radeon HD 5750 (700/2.300), 1.024 MB
- ATi Radeon HD 5670 (775/2.000), 512 MB
- Nvidia GeForce GTX 590 (607/1.215/1.707), 2x 1.536 MB
- Nvidia GeForce GTX 580 (772/1.544/2.004), 1.536 MB
- Nvidia GeForce GTX 570 (732/1.464/1.900), 1.280 MB
- Nvidia GeForce GTX 560 Ti (822/1.644/2.004), 1.024 MB
- Nvidia GeForce GTX 550 Ti (900/1.800/2.052), 1.024 MB*
- Nvidia GeForce GTX 470 (608/1.215/1.674), 1.280 MB
- Nvidia GeForce GTX 460 (675/1.350/1.800), 1.024 MB
- Nvidia GeForce GTX 460 (675/1.350/1.800), 768 MB
- Nvidia GeForce GTS 450 (783/1.566/1.804), 1.024 MB
- Netzteil
- Coolermaster M850 Real Power Pro Modular (850 Watt)
- Peripherie
- Pioneer BDC-202BK SATA Blu-ray-Laufwerk
- Western Digital Caviar Black mit 1.000 GB und 32 MB Cache
- Gehäuse
- Corsair Obsidian 800D
- Treiberversionen
- ATi Catalyst 10.10e
- ATi Catalyst 8.79.6.2RC2 (HD 6950, HD 6970)
- AMD Catalyst 8.84.3Beta2 (HD 6990)
- Nvidia GeForce 262.99
- Nvidia GeForce 263.09 (GTX 570)
- Nvidia GeForce 266.56 (GTX 560)
- Nvidia GeForce 267.59 (GTX 550)
- Nvidia GeForce 267.71 (GTX 590)
- Software
- Microsoft Windows 7 x64
- Microsoft DirectX 9.0c
- Microsoft DirectX 10
- Microsoft DirectX 11
*Simuliert durch Heruntertakten und Anpassung der Spannung einer Zotac GeForce GTX 550 Ti AMP!
Benchmarks
Folgende Benchmarks kamen während unseres Tests zum Einsatz:
- Synthetische Benchmarks:
- 3DMark 11, Version 1.00
- Spielebenchmarks:
- Battlefield: Bad Company 2, Vollversion, Version 589035
- Battleforge, Vollversion, Version x (wird zwangsweise aktualisiert)
- Call of Duty: Modern Warfare 2, Vollversion
- Crysis Warhead, Vollversion, Version 1.1
- F1 2010, Vollversion, Version 1.01
- Gothic 4, Vollversion, Version #2
- Just Cause 2, Vollversion
- Lost Planet 2, Vollversion
- Mafia 2, Vollversion
- Mass Effect 2, Vollversion, Version 1.02
- Metro 2033, Vollversion
- Stalker – Call of Pripyat, Vollversion, Version 1.602
- StarCraft 2, Vollversion
Benchmarks und Spiele
Schlussendlich sollte die Nvidia GeForce GTX 590 in den Auflösungen 1.680 × 1.050 sowie 1.920 × 1.200 Pixel mit 4 bis 5 Prozent die Oberhand behalten, während die AMD Radeon HD 6990 bei der seinerzeit hohen Auflösung von 2.560 × 1.600 Pixeln mit 8 Prozent davon zog, was zum Teil auch an dem größeren Videospeicher lag.
Wie die Radeon HD 6990 ist auch die GeForce GTX 590 mit einer schieren Unmenge an Leistung ausgestattet, sodass es in niedrigen Auflösungen in beinahe jedem Spiel ein CPU-Limit gibt.
ComputerBase24. März 2011
Spieler, die Mikroruckler und einen hohen Stromverbrauch in Kauf nehmen wollten, erhielten mit der GeForce GTX 590 und der Radeon HD 6990 das absolut Schnellste, was der Grafikkartenmarkt zu dieser Zeit zu bieten hatte.
Mit den beiden qualitätssteigernden Features AA und AF zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. In den beiden kleineren Auflösungen lag die GeForce GTX 590 um bis zu 9 Prozent in Front und wurde in der hohen Auflösung erneut knapp von der Radeon HD 6990 überholt.
In Sachen Lautstärke, Abwärme und Leistungsaufnahme brachen beide Grafikkarten Rekorde, auch wenn sich die GeForce GTX 590 mit 205 Watt unter Windows und bis zu 633 Watt Verbrauch für das gesamte System ganz besonders hungrig zeigte.
Das Unentschieden der Brechstangen
Einen eindeutigen Gewinner im Duell GeForce GTX 590 gegen Radeon HD 6990 gab es also nicht, denn beide Karten hatten ihre Vor- und vor allem auch Nachteile. Am Ende sollte auch der Preis eine entscheidende Rolle spielen. Die GeForce GTX 590 kostete mit einem UVP von 639 Euro exakt 100 Euro mehr als die Radeon HD 6990.