Oppo Find X3 Pro im Test: Leistung und Akkulaufzeiten

Unter der Haube werkelt mit dem Qualcomm Snapdragon 888 ein Prozessor, den ComputerBase bereits im Mi 11, OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro unter die Lupe nehmen konnte und keine Überraschungen mehr im Oppo-Smartphone liefert, da sich an der Konfiguration nichts geändert hat. Kurz zusammengefasst: Bei diesem SoC soll erstmals der neue ARM Cortex-X1 als Prime-Core (2,84 GHz) eine besonders hohe Single-Core-Leistung liefern. Drei Cortex-A78 (2,42 GHz) und vier Cortex-A55 (1,80 GHz) runden die Kryo 680 getaufte CPU ab. Aufseiten der GPU bietet der Snapdragon 888 mit der Adreno 660 ein deutlich schnelleres Modell. Alle Details zum Qualcomm Snapdragon 888 sind der Ankündigung vom Dezember zu entnehmen.

Oppo Find X3 Pro im Benchmark

Die Benchmarks liegen mit Ausnahme des PCMark 2.0 im erwarteten Rahmen, wobei es sich hier um einen Bug in Kombination mit dem Betriebssystem handeln könnte. ComputerBase hat das Find X3 Pro mit ColorOS 11.2 Build CPH2173_11_A.12 auf Basis von Android 11 getestet. Bei dieser Version handelte es sich um ein gleich nach der Einrichtung angebotenes Update noch vor dem offiziellen Marktstart, das System-Performance, Kamera, Netzwerkverbindungen und Telefonate verbessern soll. Gut möglich, dass zum Marktstart ein weiteres Update angeboten wird, um letzte Fehler zu beseitigen, wobei im Verlauf des Tests keine aufgefallen sind.

Neben der gesteigerten CPU-Leistung zeigt auch das Find X3 Pro, dass der Snapdragon 888 insbesondere bei der GPU nachgelegt hat. Sie erzielt Zuwächse von über 40 Prozent unter der Verwendung der Vulkan-API. Für die Adreno 660 ist Qualcomm jedoch weniger in die Breite gegangen, sondern hat vor allem den Takt von 587 MHz beim Snapdragon 865 auf jetzt 840 MHz angehoben. Details zur GPU legt der Anbieter bekanntermaßen nicht offen, sodass sich Veränderungen an der Architektur nur mutmaßen lassen.

Die Leistung bricht etwas später ein

Dass der hohe GPU-Takt zu Throttling führen kann, haben zuletzt OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro (Test) gezeigt, die nicht mehr die schnurgeraden Linien durch die Stresstests wie noch ihre Vorgänger mit Snapdragon 865 zeichnen. Das Find X3 Pro verhält sich sehr ähnlich, knickt aber später ein, da es etwas höhere Systemtemperaturen erlaubt. Wo die OnePlus-Smartphones laut 3DMark nur auf bis zu 43 Grad Celsius gehen durften, meldet derselbe Benchmark auf dem Find X3 Pro bis zu 47 Grad Celsius. Der aktuelle Proband nimmt die Leistung deutlich später, dann aber im gleichen Umfang zurück. Im GFXBench Manhattan 3.1 verdeutlicht sich der Eindruck, dass der Snapdragon 888 nicht mehr so stabil wie der Vorgänger Leistung liefert.

Dual-SIM, aber keine Speicher-Erweiterung

Schnellen UFS 3.1, der mit bis zu 1.700 MB/s lesen und mit bis zu 750 MB/s schreiben kann, haben alle aktuellen Flaggschiffe an Bord. Trotz minimal geringerer Übertragungsraten spielt Oppo in derselben Liga wie die anderen Top-Smartphones, nur Samsung und Huawei können es noch besser. Samsungs eigener UFS schreibt mit bis zu 1,2 GB/s und Huawei setzt mit eigenem SFS 1.0 und Speichercontroller auf eine ebenso schnelle Lösung. Eine Speicher-Erweiterung ist beim Find X3 Pro nicht vorgesehen, doch lässt sich im SIM-Fach jetzt endlich eine zweite SIM-Karte unterbringen. Aber Vorsicht: Direkt neben dem SIM-Fach befindet sich eines der Mikrofone, das dem Loch fürs Öffnen des SIM-Fachs zum Verwechseln ähnlich sieht.

Kabelloses Laden zieht ein

Oppo verbaut wie OnePlus einen Akku mit 4.500 mAh, der ein Dual-Cell-Design aufweist und somit effektiv aus zweimal 2.250 mAh besteht, die mit jeweils bis zu 32,5 Watt geladen werden können, woraus sich der eigene Ladestandard SuperVOOC 2.0 mit 65 Watt ableitet, der das Gerät innerhalb von rund 35 Minuten vollständig lädt. In nur 10 Minuten lassen sich bereits 40 Prozent erreichen. Das Pendant von OnePlus nennt sich Warp Charge 65T und weist exakt dieselben Eigenschaften auf. Auch das große Netzteil mit 65 Watt ist abgesehen vom Oppo-Schriftzug praktisch identisch, nutzt aber noch USB Typ A, während OnePlus bereits auf USB Typ C gewechselt ist.

Nachdem im letzten Jahr noch trotz des Flaggschiff-Anspruches kein kabelloses Laden geboten wurde, ist das Feature jetzt beim Find X3 Pro dabei und nennt sich AirVOOC. Es leistet bis zu 30 Watt bei Nutzung einer entsprechenden Ladeschale. Normale Qi-Ladeschalen erreichen aktuell bei 15 Watt ihr Limit. Über die Rückseite des Smartphones können auch andere Gegenstände wie Kopfhörer-Etuis mit bis zu 10 Watt geladen werden.

Durchschnittlich gute Akkulaufzeiten

Die Akkulaufzeiten des Find X3 Pro liegen ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres und reichen angesichts des leicht erstarkten Umfeldes für eine Platzierung im Mittelfeld. Das YouTube-Streaming in 720p-Auflösung bei 200 cd/m² war erneut für gut 15 Stunden möglich, während der produktive PCMark mit 10 Stunden eine halbe Stunde mehr als im Vorjahr verzeichnete. An der gesamten Oberklasse gemessen fallen die Ergebnisse durchschnittlich gut aus.

Die Akku-Benchmarks wurden abgesehen von der manuell auf 200 cd/m² kalibrierten Helligkeit alle mit den Werkseinstellungen vorgenommen, die den Bildschirm im adaptiven Modus mit bis zu 120 Hz und automatisch regulierter Auflösung betreiben.