Snapdragon: CPUs mit Nuvia-Know-how kommen 2022 als Sample
Qualcomm will im zweiten Halbjahr 2022 erste Samples eines vollständig neuen System-on-a-Chips für ARM-Notebooks im High-Performance-Segment ausliefern. Das SoC wird auf eigens entwickelte CPU-Kerne aus der 1,4 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Nuvia setzen, deren Akquisition Qualcomm jetzt abgeschlossen hat.
Die Ankündigung der Entwicklung eines neuen High-End-SoCs auf Basis des von Nuvia erworbenen Know-hows versteckt sich in der Bekanntgabe der abgeschlossenen Übernahme des Startups, die Qualcomm und Nuvia im Januar dieses Jahres öffentlich gemacht hatten. Qualcomm hat Nuvia demnach wie bereits angekündigt für 1,4 Milliarden US-Dollar vor Working Capital und anderen Korrekturen übernommen.
Hochrangige Ingenieure von Apple und Google
Nuvia wurde erst im Frühjahr 2019 von John Bruno, Manu Gulati und Gerard Williams III gegründet. Insbesondere Williams III gilt als ehemaliger Senior Director for Platform Architecture bei Apple als Koryphäe der SoC-Entwicklung. Williams III war von 2009 bis 2019 für alle CPU-Entwicklungen bei Apple verantwortlich und läutete mit dem Apple A7 die 64-Bit-Ära der Smartphones ein. Er leitete bei Apple zuletzt die Entwicklung des Firestorm-Designs, das als großer Core im A14 Bionic und M1 zum Einsatz kommt. Vor seiner Zeit bei Apple hatte Williams III als „Fellow“ die höchste Position für Ingenieure bei ARM inne. Manu Gulati wiederum war für die Chip-Entwicklung bei Google verantwortlich, auch John Bruno war in diesem Bereich führend bei Google tätig.
Notebooks erhalten eigenes CPU-Design
Die CPUs der nächsten Generation will Qualcomm in Flaggschiff-Smartphones, Notebooks, digitalen Cockpits und im Bereich der Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) für Autos integrieren. Die erste neue Snapdragon-Plattform mit vollständig neuem, eigenem CPU-Design wird aber das Notebook. Samples entsprechender Chips will Qualcomm in der zweiten Jahreshälfte 2022 ausliefern. Die zugehörigen Produkte könnten Ende 2022, wahrscheinlicher aber erst 2023 auf den Markt kommen.
Vor der Übernahme durch Qualcomm hatte Nuvia am Phoenix-Design für Server-Prozessoren gearbeitet. Erste Simulationen in Geekbench 5 zeigten im Sommer 2020 eine sehr hohe Leistung und Effizienz, die vor den Lightning-Kernen in Apples A13 lag. Server-Prozessoren, wie sie Nuvia als Startup entwickeln wollte, sieht Qualcomms Roadmap nicht vor, nachdem die Sparte der Centriq-Lösungen eingestellt wurde.