Samsung: MicroLED-Fernseher ab Ende März, kleinere Modelle folgen
Während Samsung seinen ersten MicroLED-Fernseher mit 110 Zoll im Heimatland Südkorea gut betuchten Kunden bereits seit Dezember anbietet, folgt der globale Marktstart in diesem Frühjahr. Ab Ende März sollen MicroLED-Fernseher mit 110 Zoll und 99 Zoll Bilddiagonale in Deutschland erhältlich sein. Kleinere Varianten folgen.
MicroLED-Fernseher sind vorerst Luxusprodukte
Von einem Massenprodukt noch weit entfernt, kostete Samsungs 110"-MicroLED-Fernseher in Südkorea laut örtlichen Medienberichten im Dezember umgerechnet mehr als 120.000 Euro. Eine Preisempfehlung für den westlichen Markt hat Samsung zwar noch nicht öffentlich gemacht, doch ist damit gesichert, dass das MicroLED-TV-Debüt in 110 Zoll und wohl auch in 99 Zoll Ende März nur sehr zahlungskräftigen Kunden zur Verfügung stehen wird.
88 Zoll und 76 Zoll folgen später
Erst im Herbst will Samsung mit einem 88-Zoll-Modell einen etwas kleineren Fernseher mit MicroLED-Technik herausbringen, der wohl auch preislich entsprechend tiefer angesiedelt sein dürfte. Ein Modell mit 76 Zoll steht laut englischer Pressemitteilung ebenso auf der Roadmap.
Mit der Funktion 4Vue (Quad View) sollen Anwender die große Bildfläche auch so nutzen können, dass Bildmaterial aus vier verschiedenen Zuspielquellen gleichzeitig auf dem Fernseher dargestellt wird.
Eckdaten weiterhin unvollständig
Weiterhin fehlen die vollständigen Spezifikationen der MicroLED-Fernseher, doch zumindest einige Details hatte Samsung bereits verraten. Für das 110-Zoll-Modell gibt der Hersteller die vollständige Abdeckung des DCI-P3- und Adobe-RGB-Farbraums an und wirbt für die rund 8 Millionen Pixel der 4K-HDR-Auflösung mit einer Betriebszeit von bis zu 100.000 Stunden – umgerechnet sind das über elf Jahre Dauerbetrieb. Das rahmenlose Design soll ein Screen-to-Body-Ratio von 99,99 Prozent aufweisen.
In den MicroLED-Fernseher hat Samsung ein „Majestic Sound“ getauftes Soundsystem integriert, das ohne externe Lautsprecher ein 5.1-ähnliches Erlebnis ermöglichen soll. „Object Tracking Sound Pro“ soll dargestellte Objekte verfolgen und den Ton an entsprechender Position wiedergeben können. Vier HDMI-2.1-Eingänge zählen zu den Anschlüssen.
MicroLEDs sollen die besseren OLEDs sein
MicroLED steht für eine neue Display-Technik, bei der winzige LEDs selbstleuchtende Pixel bilden, während bei LCDs Flüssigkristalle von großen LEDs angestrahlt werden. Damit sollen die anorganischen MicroLEDs ähnliche Eigenschaften wie OLEDs erreichen, in puncto Lebensdauer, Leuchtkraft und Energieeffizienz jene aber noch übertreffen. Die kontraststarke OLED-Technik eignet sich aufgrund des unterschiedlichen Alterns der organischen Leuchtdioden und mit dem Risiko des „Einbrennens“ von statischen Bildern nicht für alle Einsatzgebiete. Zudem bieten MicroLEDs eine deutlich höhere Leuchtkraft.
Doch ist die Fertigung von MicroLED-Displays noch aufwendig und entsprechend teuer. Marktforscher gingen im Juni 2019 davon aus, dass MicroLED-Displays daher bis zum Jahr 2026 noch kein Massenprodukt sein werden.