Cloud-Gaming-Dienst: Shadow by Blade ist pleite, will aber weiter machen

Frank Meyer
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Cloud-Gaming-Dienst: Shadow by Blade ist pleite, will aber weiter machen
Bild: Blade

Der französische Pionier im Bereich Cloud-Gaming Blade (Test) ist laut übereinstimmenden Berichten zahlungsunfähig und gleichzeitig auf der Suche nach neuen Geldgebern. Offene Rechnungen für gemietete Server-Hardware können von Shadow nicht mehr beglichen werden, der Kooperationspartner 2CRSi droht bereits mit dem Abverkauf.

Insolvenzverfahren in den USA bereits angelaufen

Gerichtsdokumenten des Cloud-Gaming-Anbieters in Frankreich und in Kalifornien ist zu entnehmen, dass Blade Insolvenz angemeldet hat und in Amerika bereits ein Insolvenzverfahren an einem Gericht in Kalifornien angelaufen ist. Hintergrund sind Medienberichten zufolge akute Zahlungsschwierigkeiten und aufgelaufene offene Forderungen eines Hardware-Lieferanten im zweistelligen Millionenbereich.

Shadow
Shadow (Bild: Blade)

Der langjährige Hardware-Partner 2CRSI, der die Infrastruktur bereitstellt, hält eigenen Angaben zufolge offene Rechnungen in Höhe von 10,8 Millionen Euro. Darüber hinaus soll es weitere finanzielle Forderungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro an aufgelaufenen Schulden vom Mutterkonzern Blade (PDF) geben.

Hohe Schuldenlast beim Server-Anbieter

Der Server-Anbieter 2CRSI kann nach aktuellem Stand nun die von Blade belegte Server-Hardware im Wert von 30,2 Millionen Euro übernehmen und wenn nötig verkaufen. In einer offiziellen Mitteilung äußert sich der Hardware-Anbieter wie folgt: „Aufgrund der Grafikkarten-Knappheit gibt es eine hohe Nachfrage nach dieser Hardware“. Es hätten bereits mehrere andere Kunden Interesse an einer Übernahme geäußert.

In gleichem Zug veröffentlicht Blade in einem Blog-Beitrag des Cloud-Gaming-Dienst, demzufolge Shadow für einen Neuanfang nach neuen Investoren sucht, um das über die letzten Jahre aufgebaute Potential besser nutzen zu können. Denn letztendlich sei der eigene Erfolg an der aktuellen Misere schuld, die Nachfrage nach dem Angebot weiterhin enorm.

In den nächsten Wochen wollen die Franzosen versuchen neue Geldgeber zu gewinnen und mit deren Hilfe sollen die Schulden getilgt, sowie eine Umstrukturierung des Service eingeleitet werden. Aktive Shadow-Abonnements und Vorbestellungen sollen vom laufenden Insolvenzverfahren nicht beeinträchtigt sein.

Ein Basis-Tarif, angekündigte Premium-Optionen fehlen

Aktuell besteht mit dem Abo „Shadow Boost“ für 13 Euro pro Monat im Jahresabo nur eine Wahlmöglichkeit zur Verfügung. Darin inbegriffen ist ein Cloud-Gaming-System mit vier CPU-Kernen, 12 GByte RAM, 256 GB Speicherplatz und dem Äquivalent einer GeForce GTX 1080, das über den vollen Zugriff auf Windows aber im Gegensatz zu GeForce Now (Test) nicht nur zum Ausführen von Spielen genutzt werden kann.

Bereits Ende 2019 hatte Shadow angekündigt in den weiteren Tarifen „Shadow Ultra“ und „Shadow Infinite“ schnellere Hardware mit bis zu sechs CPU-Kernen, 16 oder 32 GByte Arbeitsspeicher und im besten Paket das Pendant einer Titan RTX anbieten zu wollen. Buchbar sind diese bislang jedoch nicht.

Ein Vorreiter, der gegen Schwergewichte kämpft

Shadow gehört zu den Pionieren des Cloud-Gaming. Die Firma bietet seit 2016 in der Cloud aufgesetzte Windows-PCs mit ordentlicher Grafikkarte für jedermann zur Miete an, die Bildausgabe erfolgt als Stream auf dem heimischen PC oder TV. Zwar fokussiert sich Shadow by Blade (Test) auf Spiele, aber auch andere Aufgaben wie beispielsweise Videoschnitt lassen sich mit dem Cloud-Dienst nutzen. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern wie Google Stadia oder GeForce Now erlaubt Shadow als großen Vorteil den Vollzugriff auf die gemietete Windows-Instanz und nicht nur reduzierten Zugriff auf einzelne Spiele. Spiele bringen die Kunden über ihre eigenen digitalen Kataloge mit, sie müssen im Gegensatz zu Google Stadia nicht dort gekauft werden.

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