Solid State Drives: Berichte um steigende Preise durch knappe Controller

Michael Günsch
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Solid State Drives: Berichte um steigende Preise durch knappe Controller

Schon vor Monaten wurde über möglicherweise steigende SSD-Preise berichtet, da Engpässe bei der Versorgung mit Controller-Chips bestehen. Bis jetzt haben sich zumindest die Consumer-SSDs im deutschen Online-Handel aber nicht verteuert. Neue Berichte warnen aber erneut vor Preiserhöhungen.

Aktuell sind Retail-Client-SSDs weder knapp noch verteuert

Schon im Dezember hatte DigiTimes über Versorgungsengpässe bei SSDs durch eine Verknappung der SSD-Controller berichtet und sich auf Quellen aus der Branche berufen. Bisher gibt es für derartige Engpässe zumindest im hiesigen Retail-Geschäft keine Hinweise und auch die Preise für typische Consumer-SSDs erweisen sich seit über einem Jahr als zumindest stabil, wenn man die Preisentwicklung populärer Modelle betrachtet, die teils in diesem Jahr sogar noch günstiger geworden sind.

Preisentwicklung beliebter Consumer-SSDs (Bild: Geizhals)

Controller-Engpass soll Notebook-SSDs verteuern

Doch ein Bericht der Marktforscher von TrendForce warnt nun vor steigenden Preisen für Client-SSDs in Notebooks, womit also das OEM-Segment betroffen wäre. Angeblich sei auch im zweiten Quartal 2021 mit einer hohen Notebook-Nachfrage durch die pandemie-bedingte Heimarbeit zu rechnen, weshalb die Notebook-Hersteller sich entsprechend mit Komponenten wie SSDs eindecken würden. Dadurch und durch die laut TrendForce anhaltende Knappheit bei SSD-Controllern sei eine Preissteigerung von 3 bis 8 Prozent bei Notebook-SSDs gegenüber dem ersten Quartal zu rechnen. Die Versorgungslage könnte durch den jüngsten Stromausfall in einem Samsung-Werk in Austin, Texas verschärft werden, denn laut den Marktforschern entfallen etwa zehn Prozent der dortigen Produktionskapazität auf Controller-Chips für Samsung-SSDs.

Geschätzte Preisentwicklung bei SSDs/NAND im 2. Quartal 2021
Geschätzte Preisentwicklung bei SSDs/NAND im 2. Quartal 2021 (Bild: TrendForce)

With regards to product mix, there is no wafer input for NAND Flash at Samsung Austin. Nevertheless, 10% of its production capacity is used to manufacture in-house controller ICs for Samsung’s own branded SSDs. TrendForce’s investigation also finds that most controller ICs made at Samsung Austin are for client SSDs shipped to PC OEMs. In particular, among Samsung’s client SSD offerings, products based on 128L NAND Flash are expected to be directly affected by the incident.

TrendForce

Samsungs PCIe-SSD-Produktion angeblich beeinträchtigt

Über eine derzeitige Knappheit bei PCIe-SSD-Controllern hat nahezu zeitgleich zum TrendForce-Bericht DigiTimes am Dienstag berichtet. Demzufolge habe Samsung Kunden darüber informiert, dass die Produktion seiner PCIe-SSDs durch die knappe Versorgung mit Controllern sogar unterbrochen werde. Laut Quellen aus dem Markt sei es unwahrscheinlich, dass die Produktion vor Mai wieder normal läuft.

Samsung Electronics has notified clients that production of its PCIe SSDs is being disrupted by tight supplies of controller chips, with the production unlikely to restore until May, according to market sources.

DigiTimes

Samsung hat erst kürzlich die neue SSD-Serie 980 (Test) mit PCIe vorgestellt, deren Produktion somit ebenfalls eingeschränkt sein könnte. Obwohl der Marktstart erst gestern offiziell erfolgt ist, ist die Samsung 980 aber schon gut verfügbar. Auch bei der Samsung 980 Pro zeigen sich aktuell weder Engpässe noch Preissteigerungen. Nicht so gut verfügbar ist derzeit das OEM-Modell PM9A1, das allerdings auch eigentlich nicht für den Retail-Handel gedacht ist.

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