World of Warcraft: Prepaid-Spielzeit nur noch mit 60 Tagen Dauer erhältlich
Blizzard streicht die Angebote für Prepaid-Spielzeit in World of Warcraft zusammen. Künftig gibt es nur noch eine Wahlmöglichkeit: 60 Tage für rund 30 Euro zu kaufen. Blizzard begründet die Änderungen mit einer „Analyse der angebotenen Dienstleistungen in allen Währungen“, die als Grund für die jüngste Änderung angeführt wird.
Für das Abo und die WoW-Tokens, mit denen sich Spielzeit gegen Ingame-Währung tauschen lässt, ändere sich weder bei Preis noch Erhältlichkeit etwas, so Blizzard. Auch vorherige Game Time gilt unverändert weiter. Genauere Erklärungen für den Entfall zum Kauf von 30, 90 und 180 Spieltagen gibt es vom Anbieter nicht.
Hier springt die Community ein. Basis der Überlegungen ist, dass Blizzard zwar von einer Analyse spricht, das Ergebnis aber nicht konkretisiert. Da Prepaid-Spielzeit nicht produziert werden muss, liefert eine potentiell geringe Nachfrage nach unterschiedlichen Größen zudem keinen zwingenden Grund das Angebot im Spiel zu verschlanken.
Vorwurf: Gewinnmaximierung
Unter der Ankündigung im Blizzard-Forum findet sich wenig Verständnis für die Änderung. Dort wird dem Unternehmen vorgeworfen, eine versteckte Preiserhöhung durchzusetzen und Profitmaximierung durch die Hintertür zu betreiben.
Dies passiert aus zwei Richtungen: Die größeren Game-Time-Kontingente mit vergünstigten Monatspreisen lässt Blizzard entfallen, während Spieler, die hin und wieder einen Monat kaufen, nun zur Zweimonatsoption greifen müssen, die unter dem Strich mehr kostet. Damit erwerben sie potentiell eine zu große Menge Spielzeit.
Darüber hinaus kostet Spielzeit nun pro Monat so viel wie ein Monatsabo, das über zwei Monate läuft. Rabatte gibt es zwar noch, aber ebenfalls nur beim Abo, sofern gleich ein größerer Zeitraum von drei oder sechs Monaten abgeschlossen wird. Ein sofort nach Abschluss gekündigtes Abo wird deshalb von Nutzern als Ersatz für die entfallenden Optionen vorgeschlagen. Zustimmung findet der Vorschlag nicht: Das Kündigen erfordere zusätzliche Schritte, die als Hemmschwelle zu betrachten seien, die Zahlung wiederum könne nicht mit Battle.net-Guthaben erfolgen.
Abos sind für Anbieter besser
Als Ziel der Maßnahmen werden zwei Vorteile angeführt: Blizzard erhöhe durch den Entfall der Monatsoption die Anzahl Abonnenten, weil nun mindestens die doppelte Menge Zeit gekauft werden müsse – was die Bilanz im Bereich Außenwirkung und Einnahmen aufbessert. Zugleich mache Blizzard Abos attraktiver, was sich ebenfalls doppelt lohnt: Erstens gewinnt Blizzard planbares Einkommen, zweitens zusätzliches Geld durch Nutzer, die die Kündigung vergessen. Dementsprechend finden sich kaum Beiträge, die die Änderung auch nur im Ansatz begrüßen.