Zentrum für Chip-Design: Apple investiert eine Milliarde Euro in München
Apple wird München zu seinem Europäischen Zentrum für Chip-Design ausbauen, hunderte neue Mitarbeiter einstellen und einen neuen, hochmodernen Standort mit Fokus auf Konnektivität und drahtlose Technologien errichten.
München ist bereits heute eines von Apples größten Entwicklungszentren, seit über 40 Jahren ist Apple dort zugegen. 2015 hatte Apple das Bavarian Design Center eröffnet, das inzwischen auf mehr als 350 Ingenieure gewachsen ist. Der anfängliche Fokus der Teams lag auf dem Design von Power-Management-Units und sie waren maßgeblich an Apples Arbeiten an mehreren Chips beteiligt. 2019 hat das Unternehmen die Chip-Entwicklungsstandorte in Nabern bei Kirchheim unter Teck hinzugefügt. Damit befindet sich etwa die Hälfte von Apples globalem Power-Management-Design-Team in Deutschland. Außerdem hat Apple Teams in München, die an Anwendungsprozessor-SoCs und Analog- und Mixed-Signal-Lösungen für das iPhone arbeiten.
Der neue, 30.000 Quadratmeter große Standort befindet sich in der Karlstraße in der Münchner Innenstadt und wird Heimat von Apples wachsendem Cellular-Team und Europas größter Entwicklungsstandort für mobile drahtlose Halbleiter und Software sein. Das Team arbeitet an der Entwicklung von 5G und zukünftigen Technologien, die Apple unter anderem von Intel erworben hat. Seinerzeit kamen nicht nur tausende Ingenieure mit ins Boot, sondern auch diverse Patente für den Bereich. Über kurz oder lang wird Apple nachgesagt, Qualcomm mit eigenen Lösungen ersetzen zu wollen. Doch auch dies wird nicht binnen kurzer Zeit geschehen, dafür braucht es viele Jahre.
Laut eigenen Angaben wird Apple in den kommenden drei Jahren über eine Milliarde Euro in den Standort München investieren und betont dabei, wie wichtig Deutschland als Markt aber auch Apple selbst für deutsche Unternehmen ist, die als Zulieferer fungieren. So hat Apple in den vergangenen fünf Jahren über 15 Milliarden Euro bei seiner Arbeit mit mehr als 700 Unternehmen aller Größenordnungen in Deutschland ausgegeben. Dazu gehören unter anderem Chips von Infineon, Batterien von Varta bis hin zum Klebstoff vom Chemieunternehmen DELO für die Face-ID-Technologie in Apples neuesten Produkten.