Amazon Echo Show 10 im Test: Alexa hat den Dreh raus
Der Echo Show 10 (3. Gen.) dreht das Display zum Nutzer und folgt dessen Bewegung. Zusammen mit der neuen 13-Megapixel-Kamera werden Videoanrufe deutlich aufgewertet und das Smart-Display rückt stärker in den Alltag des Nutzers vor. Mit Netflix steht ein neuer Videodienst bereit, Einschränkungen gibt es im Detail aber weiterhin.
Seit Mitte März kann der neue Amazon Echo Show 10 der dritten Generation in Deutschland vorbestellt werden und morgen startet die Auslieferung erster Geräte an Käufer. ComputerBase konnte sich Amazons neuesten Smart-Lautsprecher mit mitdrehendem Display bereits vorab genauer ansehen und testen, wie sich der Echo Show 10 im Alltag schlägt. Dabei wird erneut auch die Nutzung von Videodiensten wie Amazon Prime Video, YouTube und Netflix betrachtet, denn letztgenannter Streamingdienst wird inzwischen ebenfalls auf dem Echo Show unterstützt.
Der Echo Show 10 der dritten Generation ist in Deutschland in Anthrazit und Weiß für 249,99 Euro erhältlich*. Derzeit ist er weiterhin für eine sofortige Lieferung verfügbar. Mit 250 Euro ist das Modell deutlich teurer als die kleineren Varianten in Form des Echo Show 8 (Test), der bereits für 110 Euro erhältlich ist*, und des Echo Show 5 (Test), der rund 90 Euro kostet*. Auf das drehbare Display des neuen Modells müssen beide jedoch verzichten.
Das Display folgt dem Nutzer
Das Besondere am neuen Echo Show 10 liegt nämlich im 10,1 Zoll großen HD-Display, das an einer zylindrischen Basis schwebt und dessen Ausrichtung auf Wunsch der Bewegung des Nutzers durch den Raum folgt. Hierfür wird auf die Kamera zurückgegriffen, die in der rechten oberen Ecke des Rahmens platziert ist. Amazon hat diese auf 13 Megapixel aufgewertet – im alten Echo Show 10 bietet sie lediglich 5 Megapixel, im Echo Show 8 und 5 gar nur 1 Megapixel. Das Sichtfeld der Kamera beträgt 110 Grad. Ihr Bild ist im Vergleich zu den anderen Echo-Show-Modellen deutlich schärfer, detailreicher und klarer, auch wenn das Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen weiterhin nicht zu übersehen ist. Für Videotelefonate ist der Echo Show 10 der dritten Generation mit der neuen Kamera aber bestens gerüstet. Fotos werden über die Kamera mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixel aufgenommen, hierfür reicht der Befehl „Alexa, mache ein Foto“. Videos, die auf diese Weise aufgezeichnet werden, werden in Full HD gespeichert. Für Videoaufnahmen kann auch auf die Bewegungsfunktion zurückgegriffen werden. Aufgenommene Videos und Fotos werden vom Echo Show 10 automatisch auf Amazon Photos hochgeladen.
Wenn die Bewegungsfunktion aktiviert ist, dreht sich das Display bei einer Anfrage zum Nutzer. Hierfür wird die Position des Anwenders über die Mikrofone erfasst, wie es auch bei den anderen Echo-Lautsprechern der Fall ist. Im neuen Echo Show 10 sind hierfür vier Mikrofone verbaut. Eines ist nach vorne gerichtet, eines nach hinten und zwei befinden sich an der Oberseite des Display-Rahmens. Die Neigung des Bildschirms kann manuell verstellt werden und wird nicht von einem Motor eingestellt. Bei den bisherigen Echo-Show-Modellen war auch die Neigung des Displays fix, der neue Echo Show 10 ist in dieser Hinsicht also ebenfalls flexibler.
Die Drehung des Displays erfolgt über einen bürstenlosen Motor, der sehr leise agiert. Im Alltag ist das Drehgeräusch so meistens gar nicht zu hören und in keinem Fall störend. Auch bei eingeschalteter Bewegungsfunktion kann der Bildschirm zudem immer per Hand gedreht werden und der kleine Anfangswiderstand des Motors überwunden werden. Kaputt geht dieser davon nicht. Die Bewegung des Displays ist angenehm – Amazon hat bewusst Techniken integriert, die eine ständige Bewegung des Bildschirms verhindern. Bewegt sich der Nutzer im direkten Zentrum der Kamera leicht hin und her, wird das Display an diese kleinen Änderungen nicht angepasst, da eine ständige Bewegung natürlich störend wäre. Wird sich an den Rand des Erfassungsbereichs begeben, bewegt sich das Display entweder, wenn dieser verlassen wird, oder die Bewegung des Nutzers endet. Über den Befehl „Alexa, folge mir!“ kann bewusst ausgelöst werden, dass der Bildschirm dem Nutzer folgt. Dies macht er auch direkt nach einer ausgelösten Aktion, wobei in den Einstellungen festgelegt werden kann, dass die Bewegung auf Telefonate, die Multimedia-Wiedergabe und die Anzeige von Rezepten beschränkt wird.
Sitzt man im Abstand von nur 20 bis 30 cm vor dem Display, dreht dieses mitunter ein Stück zu weit nach links, da die rechts positionierte Kamera nur dann direkt auf den Nutzer zeigt. Der Screen ist dann aber nicht optimal zum Anwender ausgerichtet. Eine in der Mitte des Displays platzierte Kamera würde dieses merkwürdig anmutende Verhalten verhindern. Eine Anpassung dieses Verhaltens, so dass der Nutzer auf kurze Distanz nicht genau in der Mitte des Bildes ist, dafür aber das Display direkt zu ihm zeigt, würde die Nutzererfahrung verbessern.
Über einen Sprachbefehl wie „Alexa, schalte Bewegung aus“ oder eine Schaltfläche auf dem Display lässt sich die Bewegungsfunktion jederzeit deaktivieren. Sobald die Kamera-Abdeckung geschlossen wird, ist sie ebenfalls ausgeschaltet, da die Kamera für die Bewegungsfunktion notwendig ist.
Verarbeitung der Daten auf dem Gerät
Für die Bewegungsfunktion kombiniert der Echo Show 10 audiobasierte Lokalisierung und Computer-Vision, wobei die gesamte Verarbeitung der Daten lokal auf dem Gerät stattfindet und keinerlei Bilder in die Cloud übertragen werden. So wird nicht nur der Datenschutz erhöht, sondern auch die Verarbeitung beschleunigt.
Der Echo Show 10 wandelt das von der Kamera erfasste Bild in eine abstrakte Darstellung um, die nur noch Umrisse erkannter Personen darstellt. Auch das Kamerabild wird somit nicht im Original gespeichert. Dieser Prozess ist zudem nicht umkehrbar, so dass auch anhand dieser Daten keine Bilder wiederhergestellt werden können. Die Bewegungsfunktion des Echo Show 10 ist deshalb nicht darauf ausgelegt, bestimmte Personen oder gar Gesichtsausdrücke zu erkennen, sondern nur, Personen im Raum zu lokalisieren, um ihnen folgen zu können.
Videotelefonie: Kamera zoomt und schneidet automatisch zu
Bei Video-Anrufen oder Drop-In behält der Echo Show 10 den Anwender über zwei Funktionen im Blick. Einerseits dreht sich das Display wie eben beschrieben zum Nutzer und folgt ihm, andererseits zoomt die 13-Megapixel-Kamera automatisch auf den Nutzer oder schneidet das Bild passend zu. Befinden sich mehrere Personen vor der Kamera oder kommen weitere hinzu, fährt die Ansicht wieder raus, um alle Personen zu erfassen. Im Test lässt sich diese Funktion an ihre Grenzen bringen, wenn sich mehrere Personen bewusst an den Rändern des Erfassungsbereichs platzieren und das Sichtfeld verlassen und zurückkehren. Dann benötigt der Echo Show 10 immer einen Moment, um die Ansicht anzupassen oder wieder auf alle Personen herauszuzoomen. Diese bewusst herbeigeführten Szenarien sind in der Praxis aber kein relevanter Kritikpunkt. Die automatische Fokussierung ist stattdessen eine sehr nützliche Funktion, die die Erfahrung der Videotelefonie deutlich verbessert.
Noch keine Zoom-Meetings in Deutschland
In den USA können seit wenigen Tagen Zoom-Meetings über den neuen Echo Show 10 durchgeführt werden. Hierfür muss Alexa über „Alexa, join my Zoom meeting“ lediglich aufgefordert werden, Zoom zu starten, woraufhin die Meeting-ID und das Kennwort abgefragt werden. Alternativ kann auch auf die Informationen in einem verknüpften Kalender zurückgegriffen werden, so dass die Abfragen entfallen. Die Kamera folgt dann auch im Zoom-Meeting dem Nutzer, so dass er im Sichtfeld der anderen Teilnehmer bleibt. Zoom-Meetings sind in den USA bereits seit Ende 2020 auf dem Echo Show 8 möglich. In Deutschland kann Zoom noch nicht auf dem Echo Show 10 gestartet werden.
Auch das 2.1-System dreht sich mit
In der zylindrischen Basis ist ein 2.1-Soundsystem integriert, das aus einem 76-mm-Woofer und zwei 25-mm-Hochtonlautsprechern besteht. Auch diese Basis dreht sich bei der Bewegung des Displays mit, so dass der Ton immer dem Nutzer zugerichtet ist. Anders als etwa bei älteren Echo-Lautsprechern ist die Ausrichtung des Echo Show 10 somit nicht gleichgültig.
Festlegen des Drehradius bei der Einrichtung
Bei der Ersteinrichtung wird der Benutzer gefragt, wo der Echo Show 10 steht, um den Bewegungsradius anzupassen. Konkret wird dabei gefragt, ob das Gerät vor einer Wand, in einer Ecke oder auf einer Kücheninsel, also frei, steht. Eine Vorschau der Bewegung zeigt dabei den Radius des Displays, wobei Endpunkte manuell über einen Schieberegler definiert werden können. Wird der Radius nicht eingeschränkt, dreht sich das Display insgesamt fast um 360 Grad. Der Stromanschluss am Standfuß markiert den einzigen fixen Endpunkt. Läuft man ein Mal um den Echo Show 10 herum, dreht sich das Display an dieser Stelle schnell einmal komplett herum, um das Tracking von der anderen Seite aus fortzusetzen. Der Nutzer kann auch eine Ruheposition auf der Bewegungsachse festlegen, an der der Bildschirm verweilen soll, wenn die Bewegungsfunktion nicht aktiv ist. Alle Einstellungen lassen sich nachträglich über die Einstellungen auf dem Display anpassen.
Im Lieferumfang ist auch eine Schablone enthalten, die den maximalen Bewegungsradius des Displays abdeckt. Innerhalb dieses Kreises sollten sich keine Objekte befinden, wenn die Drehfunktion in Gänze genutzt werden soll. Der Durchmesser des Kreises, der frei gehalten werden muss, beträgt 37 cm.
Die Kaffeetasse wird nicht umgestoßen
Wird doch einmal versehentlich etwas in den Aktionsradius des neuen Echo Show 10 gestellt, ist dies in der Regel kein Problem. Der Echo Show 10 reagiert auf Hindernisse, gegen die er stößt, indem die Bewegung abgebrochen und der Nutzer über eine Einblendung auf dem Display auf das Hindernis hingewiesen wird.
Steht beispielsweise ein Glas oder eine Kaffeetasse im Weg, wird diese nicht in jedem Fall umgestoßen. Eine pauschale Aussage hierzu lässt sich aber nicht treffen, da es von der Standfläche und dem Schwerpunkt des Glases beziehungsweise der Tasse und der Neigung des Displays abhängt, ob sie umfällt oder überschwappt.
Stößt das Display mehrfach an dieser Stelle gegen ein Hindernis, hält es künftig automatisch vor dieser Position an und fragt den Nutzer über eine Einblendung, ob korrekt angehalten wurde, um diese Position als neuen Endpunkt zu definieren. Das Bewegungssystem des neuen Echo Show 10 lernt so dazu und folgt nicht stumpf der Ersteinrichtung.
Heimüberwachung: Zugriff auf Kamera und Motor aus der Ferne
Über die Funktion „Heimüberwachung“ können die Kamera und der Motor des neuen Echo Show 10 genutzt werden, um über die Alexa-App auch aus der Ferne auf die Kamera und die Bewegungsfunktion zuzugreifen. Per Swipe-Geste über das Bild kann der Echo Show 10 von unterwegs gedreht werden, um sich einen Überblick über das Geschehen zu Hause zu verschaffen. Auf dem Display wird dieser Zugriff angezeigt, so dass etwaige Personen über den Fernzugriff informiert werden. Diese Funktion steht inzwischen auch auf den anderen Echo-Show-Geräten zur Verfügung, wobei ihre Kameraposition nicht verändert werden kann.
Bewegungsfunktion kann, muss aber nicht sinnvoll sein
Die Optionen und Möglichkeiten mit der integrierten Kamera und der Bewegungsfunktion des neuen Echo Show 10 sind somit zahlreich. Wie sinnvoll das im Alltag ist, hängt aber vor allem davon ab, wo der Echo Show 10 steht und wofür er genutzt wird. Denn dass sich das Display bei einem Sprachbefehl zum Nutzer dreht, ist anfänglich ein nettes Gimmick, allein aber kein Kaufgrund. Wenn man den Echo Show 10 jedoch in der Küche einsetzt und die Rezeptfunktion benutzt, kann das mitdrehende Display ein deutlicher Pluspunkt sein, wenn man etwa zwischen zwei Arbeitspositionen hin und her wechselt. Am sinnvollsten ist der Bildschirm etwa auf einem Raumtrenner oder in der Mitte oder an der Stirnseite eines Tisches platziert, also Plätzen, die den Bewegungsradius nicht per se auf weniger als 180 Grad beschränken. Hier können sich in der Praxis vor allem die Kabelführung und eine passende Steckdose als Problem herausstellen.
Ihre Stärke spielt die Funktion derzeit bei Videoanrufen aus, wenn man währenddessen nicht starr an einer Position verharren möchte. Zusammen mit dem automatischen Zoom und dem Zuschneiden des Bildes verbessert dies die Erfahrung im Vergleich zu bisherigen Echo-Show-Modellen mit fixem Kamerawinkel deutlich. Auch die Möglichkeit, die Neigung des Displays erstmals bei einem Echo Show variieren zu können, ist im Alltag ein deutlicher Pluspunkt.
Eine weitere Funktion, die der neue Echo Show 10 in Deutschland aktuell noch nicht bietet, ist die automatische Routinenaktivierung bei An- und Abwesenheit einer Person im Raum. Darüber lassen sich beispielsweise Leuchten einschalten, sobald der neue Echo Show 10 eine Person erkennt.
Einrichtung über den Bildschirm
Inbetriebnahme und Ersteinrichtung werden wie bei den anderen Echo-Show-Modellen über das Display vorgenommen. Der Echo Show 10 wird dabei mit dem WLAN und dem Amazon-Account verbunden, die Zugangsdaten werden über eine On-Screen-Tastatur eingegeben. Während der Einrichtung wird auch abgefragt, welcher Hintergrund auf dem Display dargestellt werden soll, wenn es nicht genutzt wird. Neben allgemeinen Bildern zu Jahreszeiten, Natur, Reisen, Kunst und abstrakten Formen können auch eigene Fotos genutzt werden, wenn diese auf Amazon Photos gespeichert sind. In diesem Punkt limitiert Amazon auf den eigenen Cloud-Dienst.
Neben der Zuordnung des Echo Show 10 zu einer Gruppe, die später etwa für eine gemeinsame Musikwiedergabe genutzt werden kann, wird der Nutzer obendrein gefragt, ob oben genannte Heimüberwachung aktiviert werden soll.
Der Echo Show 10 setzt erneut einen integrierten Zigbee-Hub ein, um kompatible Smart-Home-Geräte ohne zusätzliche Bridge ins Smart Home integrieren zu können. Hierzu zählen beispielsweise die Leuchten des Philips-Hue-Beleuchtungssystems, die sich ohne Hue-Bridge mit dem Echo Show 10 koppeln lassen. Den künftigen Smart-Home-Standard Thread unterstützt der Echo Show (3. Gen.) allerdings nicht, Google hat dies beim neuen Nest Hub (2. Gen.) bereits integriert und wird es per Firmware-Update aktivieren.
Im Test kommt Fire OS 7.5.4.2 zum Einsatz, das anders als die Smart-Display-Plattform des neuen Google Nest Hub der 2. Generation (Test) eine weitgehend flüssige Bedienung der Benutzeroberfläche ermöglicht. Die Benutzeroberfläche unterscheidet sich nicht von denen anderer Echo-Show-Geräte, lediglich in den Einstellungen stehen zusätzliche Funktionen zur Verfügung, die sich aus den technischen Unterschieden ergeben.
Weiterhin zu wenig Einstellungstiefe
Auch der Echo Show 10 der dritten Generation kann auf Wunsch als Tageslichtwecker genutzt werden, dessen Display den Sonnenaufgang nachahmt und langsam heller wird, um den Nutzer erholsamer zu wecken. Diese Funktion ist allerdings weiterhin nur für Wecker zwischen 4 und 9 Uhr morgens aktiv und kann zudem nach wie vor nur pauschal für alle Wecker ein- oder ausgeschaltet werden.
Auch das Wecken per Musik ist weiterhin möglich, lässt sich aber weiterhin nur per Sprache einstellen. Wird über das Display ein Wecker gestellt, können nur die Uhrzeit, das Datum und eine etwaige Wiederholung eingestellt werden. Erweiterte, dann wiederum aber pauschal für alle Wecker geltende Optionen wie die Lautstärke und die Melodie müssen hingegen in den Geräte-Einstellungen vorgenommen werden.
Die Einschränkungen beim Wecker sind eine Kleinigkeit, die aber exemplarisch dafür dienen können, dass es den Echo-Show-Geräten an Einstellungstiefe und Anpassungsmöglichkeiten fehlt.
Technische Daten im Vergleich
Bevor genauer auf das Display, die Leistungsaufnahme und den Klang des neuen Echo Show 10 eingegangen wird, werden noch einmal die technischen Daten umrissen. Denn der Echo Show 10 der dritten Generation hat sich beim Design im Vergleich zum Vorgänger deutlich verändert. Setzt der Echo Show 10 der zweiten Generation auf eine Keilform mit fixem Display, folgt der neue Echo Show 10 mit der runden Basis eher einem kleineren Echo Studio. Insgesamt misst der neue Echo Show 10 251 × 230 × 172 mm bei einem Gewicht von 2.560 g. Die zylindrische Basis ist etwa 13,5 cm hoch und hat einen Durchmesser von rund 14,5 cm. Mit 246 × 174 × 107 mm und 1.755 g ist der Vorgänger deutlich kleiner und leichter. Der Echo Show 8 misst 200 × 136 × 99 mm bei 1.037 g.
An der Auflösung des 10,1-Zoll-Displays hat Amazon nichts geändert, die liegt weiterhin bei 1.280 × 800 Pixeln. Oben am Rahmen des Displays sind die bekannten Bedientasten platziert. Über sie kann die Lautstärke angepasst oder das Mikrofon und die Kamera deaktiviert werden. Neben dem roten Streifen am unteren Rand des Bildschirms wird diese Deaktivierung auch über eine kleine rote LED neben der Taste signalisiert. Über einen Schiebemechanismus lässt sich erstmals auch beim größten Echo Show die Kamera verdecken, um ungewollte Einblicke in jedem Fall zu verhindern. Amazon hat diese Abdeckung bereits beim Echo Show 5 und 8 eingeführt, dem älteren Echo Show 10 fehlte sie aber noch.
Display-Größe | Auflösung | Pixeldichte | |
---|---|---|---|
Amazon Echo Show 10 (3. Gen.) | 10 Zoll | 1.280 × 800 Pixel | 151 ppi |
Amazon Echo Show 10 (2. Gen.) | 10 Zoll | 1.280 × 800 Pixel | 151 ppi |
Amazon Echo Show 8 | 8,0 Zoll | 1.280 × 800 Pixel | 189 ppi |
Amazon Echo Show 5 | 5,5 Zoll | 960 × 480 Pixel | 195 ppi |
Google Nest Hub (2. Gen.) | 7 Zoll | 1.024 × 600 Pixel | 170 ppi |
Google Nest Hub | 7 Zoll | 1.024 × 600 Pixel | 170 ppi |
Lenovo Smart Clock | 4 Zoll | 800 × 480 Pixel | 233 ppi |
Lenovo Smart Display 10 | 10 Zoll | 1.920 × 1.200 Pixel | 226 ppi |
Lenovo Smart Display 8 | 8 Zoll | 1.280 × 800 Pixel | 188 ppi |
Beim WLAN kommt erneut WiFi 5 (802.11a/b/g/n/ac) zum Einsatz, WiFi 6 (802.11ax) bietet der neue Echo Show 10 somit noch nicht. Auf einen Audio-Aus- oder Eingang verzichtet Amazon beim Echo Show 10 der 3. Generation wie beim Vorgänger erneut. Der zusätzliche Micro-USB-Anschluss anderer Echo-Show-Modelle, der für den Anschluss eines optionalen Netzwerk-Adapters gedacht war, fehlt der Neuheit ebenfalls.
Als Hauptprozessor dient ein MediaTek 8183 mit acht Kernen (vier Cortex-A73 und vier Cortex-A53 mit jeweils bis zu 2 GHz), der auch die audiovisuelle Verarbeitung der Bewegungserkennung übernimmt. Zudem ist im neuen Echo Show 10 ebenfalls Amazons eigener Neural-Prozessor AZ1 verbaut, der wie im neuen Echo (Test) in Deutschland aber noch deaktiviert ist. Dieser beschleunigt als Edge-Prozessor die Verarbeitung von vielen Befehlen deutlich, da sie auf dem Gerät selbst und nicht in der Cloud durchgeführt wird. Einen Einfluss auf die Bewegungsfunktion hat er jedoch nicht. Wann der AZ1 auch in Deutschland genutzt wird, ist weiterhin unbekannt.
Das externe Netzteil des Echo Show 10 liefert maximal 30 Watt. Das Kabel ist 1,8 m lang.
Das Display unter dem Colorimeter
Das 10-Zoll-Display des Echo Show 10 (3. Gen.) kann die Helligkeit und nun auch die Farbtemperatur automatisch an das Umgebungslicht anpassen. In der Praxis funktioniert dies zuverlässig und sorgt für kräftige Farben und eine gute Darstellung auf dem Bildschirm.
Nicht mehr so homogen
Das Display leuchtet maximal 504 cd/m² hell, womit es in etwa auf dem Niveau des Vorgängers liegt. Zeigte die zweite Generation aber noch eine exzellente Homogenität, fällt diese beim neuen Modell schlechter aus. Nach links fällt die Maximalhelligkeit deutlich ab und erreicht nur noch rund 75 Prozent der Helligkeit der Display-Mitte. In der Praxis fällt diese Helligkeitsabweichung allerdings nicht auf, sie trat erst durch die vollflächig weiße Darstellung bei maximaler Helligkeit unter dem Colorimeter zu Tage.
Aber mit sehr hohem Kontrast
Verbesserungen gibt es hingegen beim Schwarzwert. Denn bei höchster Helligkeit wird Schwarz vom Display nur noch mit maximal 0,239 cd/m² dargestellt – beim Vorgänger waren es noch 0,379 cd/m². Im Durchschnitt liegt der Schwarzwert bei 0,216 cd/m². Der Kontrast des Displays beträgt aufgrund dieses niedrigen Schwarzwertes sehr hohe 2.100:1. Der Vorgänger kommt nur auf 1.369:1.
Ebenfalls deutlich verbessert hat Amazon beim neuen Echo Show 10 die minimale Helligkeit. Bei vollflächiger Darstellung von Weiß werden auf minimaler Helligkeitseinstellung nun nur noch maximal 1,15 cd/m² erreicht, der Vorgänger lag hier noch bei 10 cd/m². Wird die Helligkeit manuell heruntergeregelt, lässt sich das Display so für dunkle Umgebungen tatsächlich fast ausschalten. Auch der Echo Show 10 verfügt über den von den anderen Modellen bekannten Nachtmodus, durch den der Bildschirm wahlweise anhand des Umgebungslichts oder der Uhrzeit automatisch die Helligkeit dimmt. Das Display kann dann vollständig ausgeschaltet werden oder weiterhin eine gedimmte Uhr anzeigen.
Abseits der Homogenität macht das Display des Echo Show 10 (3. Gen.) somit insgesamt einen deutlichen Schritt nach vorne, auch wenn dies aufgrund derselben Auflösung wie beim Vorgänger zunächst nicht zu erwarten war.
Die Farbtemperatur des Bildschirms liegt bei Deaktivierung der automatischen Anpassung an das Umgebungslicht bei 6.900 Kelvin, ist also etwas zu kühl.
Bei schräger Draufsicht spiegelt das Display des neuen Echo Show 10 beispielsweise Fenster erneut stark.
Leistungsaufnahme des Echo Show 10 (3. Generation)
Für die Messung der Leistungsaufnahme des Echo Show 10 der dritten Generation ist die automatische Helligkeits- und Farbtemperaturanpassung deaktiviert. Die Helligkeit des Displays ist manuell auf die höchste Stufe gestellt.
Amazon Echo Show 10 (3. Gen.) | Amazon Echo Show 10 (2. Gen.) | Amazon Echo Show 8 | Amazon Echo Show 5 | Google Nest Hub (2. Gen.) | Google Nest Hub | Lenovo Smart Display 10 Zoll | |
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Standby und Display an (100 %) | 7,3–8,6 Watt | 6–7 Watt | 4,0–4,5 Watt | 2,6–2,9 Watt | 3,3 Watt | 2,6 Watt | 5,7 Watt |
Standby und Display aus | 4,2 Watt | 2,5 Watt | 1,4 Watt | 1,1 Watt | 2,2 Watt | 1,5 Watt | 2,7 Watt |
Videowiedergabe via YouTube | 8,8–12 Watt | – | 3,6–4,6 Watt | 2,2–3,0 Watt | 6,5–8,5 Watt | ||
Musikwiedergabe via Spotify | 9,0–14,1 Watt | 10 Watt | 5,5–7,1 Watt | 3,4–3,9 Watt | 3,6–5,0 Watt | 2,1–3,5 Watt | 6,0–9,0 Watt |
Die Leistungsaufnahme des neuen Echo Show 10 legt im Standby sowohl bei aktiviertem als auch deaktiviertem Display deutlich zu. Eine Entwicklung, die aktuellen Bestrebungen entgegenläuft und gerade bei einem Gerät, das potenziell den ganzen Tag auch ungenutzt eingeschaltet bleibt, zu kritisieren ist. Selbst im Standby bei sich automatisch ausschaltendem Display bei Abwesenheit ist die Leistungsaufnahme zu hoch.
Der Ruhemodus des Displays, der dieses nach 10 Minuten Inaktivität automatisch ausschaltet, funktioniert derzeit aber noch nicht zuverlässig. Im Test deaktiviert sich das Display nur manchmal, aktiviert sich dann aber nach kurzer Zeit auch ohne Sprachbefehl wieder. Was die Aktivierung auslöst und warum es sich nicht zuverlässig deaktiviert, versucht ComputerBase derzeit noch mit Amazon zu klären.
Bei der Musikwiedergabe schwankt der Strombedarf in Abhängigkeit der wiedergegebenen Musik und des Bassanteils bei mittlerer Lautstärke zwischen 9 und 14 Watt. Die Leistungsaufnahme bei der Wiedergabe eines YouTube-Videos ist exemplarisch erfasst und nicht direkt mit den Geräten mit Google-Plattform vergleichbar, da für die YouTube-Wiedergabe auf den Silk-Browser zurückgegriffen werden muss. Eine native YouTube-Unterstützung bieten die Echo-Show-Geräte weiterhin nicht.
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