Apple AirPods Max im Test: Purer Luxus – für die Ohren
Die Apple AirPods Max überzeugen in fast jeder Hinsicht. Klang und ANC sind hervorragend, der Transparenzmodus der beste auf dem Markt. Die Integration in iOS ist sehr gut, die Latenz sehr gering. Selbst das belächelte Smart-Case hat positive Aspekte. Der Preis von 600 Euro ist hoch, die AirPods Max Luxus – auch für die Ohren.
Ende 2020 hat Apple den ersten eigenen Over-Ear-Kopfhörer vorgestellt: die AirPods Max. Nach anfänglich langen Lieferzeiten ist Apples ANC-Kopfhörer inzwischen mit einer Lieferdauer von rund zwei Wochen erhältlich. Wie bei den AirPods und AirPods Pro setzt der Hersteller auf eine enge Verzahnung mit dem eigenen mobilen Betriebssystem iOS und auf teils bereits von anderen Produkten bekannte Design-Aspekte wie die digitale Krone der Apple Watch. In anderen Bereichen geht Apple erneut bewusst andere Wege als die Konkurrenz.
Apples AirPods Max kosten derzeit 612,70 Euro und sind in den Farben Space Grau, Silber, Sky Blau, Grün und Pink erhältlich. Auf Wunsch graviert der Hersteller den Kopfhörer an der nach hinten gerichteten Oberseite der linken Ohrmuschel kostenlos mit einem Text, der auch Emojis enthalten kann. Bis zu 14 Zeichen sind maximal möglich. Werden nur Emojis genutzt, sind diese auf sieben Stück begrenzt.
Im Lieferumfang sind neben den AirPods Max ein Smart-Case in der Farbe des Kopfhörers und ein weißes Lightning-auf-USB‑C-Kabel enthalten.
Die Technik der AirPods Max
Fast 400 g Aluminium und Technik
Apples geschlossener Over-Ear-Kopfhörer wiegt 384,8 g, das beiliegende Smart-Case weitere 134,5 g. Die Abmessungen der AirPods Max belaufen sich auf 168,6 × 187,3 × 83,4 mm (B × H × T). Das Modell gehört somit zu den schweren Kopfhörern, der jüngst getestete Razer Opus (Test) wiegt zum Vergleich 265 g, was wiederum schon über dem Gewicht der Sony WH-1000XM3 (Test) und der Sony WH-1000XM4 (Test) liegt.
Der Kopfbügel teilt sich im oberen Kopfbereich in zwei Stränge auf und setzt in der Mitte auf ein luftdurchlässiges Netzgewebe. Dies soll für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung sorgen und den Druck auf den Kopf reduzieren – mit beidem haben die AirPods Max tatsächlich kein Problem. Der sichtbare Bereich der Bügel an der Ohrmuschel wird von Apple aus Edelstahl gefertigt, lässt sich je nach Kopfgröße anpassen und hält sicher in Position. Die runde Aufnahme an den Ohrmuscheln erlaubt eine leichte Anpassung an die Kopfform in der Vertikalen, einklappen lässt sich der Kopfhörer jedoch nicht.
H1-Chip, Bluetooth 5.0 und AAC
Bei den dynamischen Treibern mit einem Durchmesser von 40 mm handelt es sich um Eigenentwicklungen von Apple. Der Hersteller nennt einen Motor aus Doppelring-Neodym-Magneten, der die harmonische Verzerrung bei unter 1 Prozent innerhalb des gesamten hörbaren Spektrums bringen soll – selbst bei maximaler Lautstärke.
In jede Ohrmuschel ist zudem Apples eigener H1-Chip integriert, der auch in den AirPods Pro und der aktuellen Generation der AirPods zum Einsatz kommt. Er ermöglicht in Verbindung mit einem iPhone unter anderem eine Sprachsteuerung über „Hey Siri“, ohne dass man die Bedienung des Kopfhörers oder des Smartphones nutzen muss, steuert aber auch den adaptiven Equalizer, die aktive Geräuschunterdrückung, den Transparenzmodus und 3D-Audio.
Für die Funkverbindung setzt Apple erneut auf Bluetooth 5.0, bei den Audio-Codecs werden SBC und AAC geboten – ein HD-Codec fehlt den AirPods Max somit. Dank „Bluetooth Multi-Connect“ können die AirPods Max mit zwei iOS-Endgeräten gleichzeitig verbunden werden. Zudem ist es möglich, die Wiedergabe nahtlos zwischen diesen zu wechseln. Mit Android klappt das nicht. Setzt der Nutzer weitere Apple-Geräte wie ein iPad oder ein MacBook ein, auf dem ebenfalls seine Apple-ID angemeldet ist, verbinden sich die AirPods Max wie die AirPods Pro automatisch mit diesen und wechseln immer auch zwischen dem aktiv genutzten Gerät mit der Wiedergabe hin und her. In der Praxis kann diese Funktion allerdings dann störend sein, wenn man eine Wiedergabe vom iPad gar nicht durch eine parallel aufgerufene App auf dem iPhone stören möchte.
Viele Sensoren und gleich 9 Mikrofone
Apple setzt in den AirPods Max auf fünf verschiedene Sensoren. Neben einem optischen Sensor in jeder Ohrmuschel, der die automatische Pausierung und Fortsetzung der Wiedergabe steuert, kommen zudem in jeder Ohrmuschel ein Positionssensor, ein Magnetsensor zur Erkennung des Smart-Cases und ein Beschleunigungssensor um Einsatz. In der linken Ohrmuschel ist darüber hinaus ein Gyrosensor verbaut.
Für die aktive Geräuschunterdrückung verbaut Apple insgesamt acht Mikrofone. Drei in jeder Ohrmuschel sind nach außen gerichtet, um Umgebungsgeräusche einzufangen, eines ist nach innen gerichtet und überwacht den abgespielten Klang. Zwei dieser acht Mikrofone sowie ein zusätzliches dienen der Stimmerfassung und werden auch bei der Telefonie genutzt.
Adaptiver EQ, ANC, Transparenzmodus und 3D-Audio
Über einen adaptiven EQ passt Apple den Klang nicht nur der Umgebung entsprechend an, sondern auch an die individuelle Passform und Versiegelung, die durch die Ohrpolster entstehen. Hierbei kommt das nach innen gerichtete Mikrofon zum Einsatz, indem es den wahrgenommenen Ton mit dem beabsichtigten Ton abgleicht und gegebenenfalls Anpassungen an den Frequenzen vornimmt.
Auch bei der Nutzung der aktiven Geräuschunterdrückung passt sich der Klang mithilfe von „Computational Audio“ je nach Sitz und Bewegung des Kopfhörers in Echtzeit an. Dies lässt sich im Alltag tatsächlich auch wahrnehmen, wenn man beispielsweise vor einem Notebook sitzt, auf diesem etwas abspielt und dann nicht nur den Kopf bewegt, sondern auch den Kiefer, wodurch sich der Sitz der AirPods Max leicht ändert.
Neben der Geräusch-Eliminierung über ANC bieten die AirPods Max wie die AirPods Pro einen Transparenzmodus, über den sich die Umgebungsgeräusche über die Mikrofone an die Ohren des Trägers weiterleiten lassen.
Darüber hinaus bieten die AirPods Max 3D-Audio beziehungsweise Spatial Audio. Diese Technik nutzt die Beschleunigungs‑ und Gyrosensoren in den AirPods Max und im iPhone oder iPad, um Kopfbewegungen und Bewegungen des Geräts zu verfolgen und aufeinander abzustimmen, so dass der Klang für den Nutzer immer aus der Richtung der Wiedergabequelle erfolgt.
Klinke nur über einen Adapter, kein USB-Audio
Apple stattet die AirPods Max nur mit einem einzigen Anschluss aus: Lightning. Eine klassische analoge Buchse weisen die Kopfhörer nicht auf. Über das mitgelieferte Lightning-auf-USB-C-Ladekabel oder ein anderes USB-auf-Lightning-Kabel kann keine Musik über einen Windows-PC oder Mac abgespielt werden. USB-Audio wird von den AirPods Max demnach nicht unterstützt. Um die AirPods Max beispielsweise mit dem Bord-Entertainment im Flugzeug oder anderen analogen Zuspielern nutzen zu können, bedarf es eines Adapters. Apple selbst verkauft ein Lightning-auf-3,5-mm-Klinke-Kabel für 39 Euro. Der nur 10 Euro teure Adapter von Lightning auf einen Klinkenanschluss, der auch iPhones beiliegt, ist mit den AirPods Max hingegen nicht kompatibel. Das von Apple angebotene Adapterkabel ist aktiv, also kein rein passiver Adapter.
Werden die AirPods Max über das Kabel genutzt, müssen sie eingeschaltet sein – ein rein passiver Betrieb ohne digitale Bearbeitung des Signals ist nicht möglich. Funktionen wie ANC und die Lautstärkesteuerung über die digitale Krone sind weiterhin uneingeschränkt möglich. Werden die AirPods Max im Kabelbetrieb abgesetzt, wird der Ton ausgeschaltet. Da über die analoge Klinke kein Pausensignal an die Quelle gesendet werden kann, läuft diese weiter. Sobald man den Kopfhörer wieder aufsetzt, setzt auch die Tonausgabe fort, nur eben an der Stelle, an der die analoge Quelle gerade ist. Eine gute Lösung, die zeigt, auf welche Kleinigkeiten Apple geachtet hat.
Über 20 Stunden Batterielaufzeit
Apple gibt für die AirPods Max eine Batterielaufzeit von bis zu 20 Stunden bei aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) oder im Transparenzmodus und bis zu 20 Stunden für die Videowiedergabe bei aktiviertem 3D-Audio an. Im Test hielten die AirPods Max bei mittlerer Lautstärke und gemischter Musikwiedergabe 21,5 Stunden mit aktiviertem ANC durch. Die angegebene Akkulaufzeit wird somit leicht überschritten.
Das Laden der AirPods Max erfolgt mittels Lightning-Anschluss statt USB Typ C. Ein Lightning-auf-USB‑C-Kabel liegt bei, ein Netzteil nicht. Sind die AirPods Max entladen und werden für 5 Minuten geladen, kann rund 90 Minuten Musik wiedergegeben werden – auch in diesem Punkt sind Apples Angaben zutreffend.
Verschiedene Stromsparmodi je nach Ablageort
Einen Ein-/Ausschalter besitzen die AirPods Max nicht. Durch das Einlegen in das Smart-Case werden die AirPods Max automatisch in den Standby-Modus versetzt. Probleme mit einem zu hohen Verbrauch im Standby hat Apple mit der Firmware 3C39 aus der Welt geschafft. Durch das Update ist der Akkuverbrauch im Smart-Case deutlich reduziert worden, so dass sich die Kopfhörer weniger stark selbst entladen.
Apple unterscheidet dabei verschiedene Stromsparmodi. Wenn der Kopfhörer abgesetzt und 5 Minuten lang außerhalb des Smart-Cases nicht bewegt wird, wird er in einen Stromsparmodus versetzt. Erst nach 72 Stunden ohne Bewegung außerhalb des Smart-Cases wechseln die AirPods Max jedoch dann in einen Stromsparmodus, in dem Bluetooth und die Funktion „Wo ist?“ ausgeschaltet werden, um die Batterieladung weiter zu schonen. Wird das Modell hingegen unmittelbar in das Smart-Case gelegt, wird es sofort in den ersten Stromsparmodus versetzt und schon nach 18 statt 72 Stunden im Smart-Case wechseln die AirPods Max in den energieeffizienten Stromsparmodus, der Bluetooth und „Wo ist?“ ausschaltet.
Apple AirPods Max | Sony WH-1000XM4 | Montblanc MB 01 | Sennheiser Momentum 3 Wireless | beyerdynamic Amiron wireless copper | |
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Wandlerprinzip | dynamisch, 40 mm | dynamisch, 42 mm | Tesla, dynamisch | ||
Bauform | Geschlossen | ||||
Frequenzgang | k. A. | 4–40.000 Hz (Kabel), 20–40.000 Hz (Bluetooth, LDAC) | 10–20.000 Hz | 6–22.000 Hz | 5–40.000 Hz (Kabelbetrieb) |
Nennimpedanz | k. A. | 32 Ohm | 100 Ohm passiv, 470 Ohm aktiv | 32 Ohm | |
Kennschalldruck | k. A. | 101 dB (Kabel, passiv), 105 dB (Kabel, aktiv) | 100 dB | 99 dB | 100 dB |
Klirrfaktor | < 1 % | k. A. | < 1 % | < 0,3 % (1 kHz, 100 dB SPL) | < 0,05 % bei 500 Hz |
Kabel | Lightning-auf-AUX (optional) | 3,5-mm-Klinke, 1,2 m | 3,5-mm-Klinke auf USB-C | 3,5-mm-Klinke | 3,5-mm-Klinke, 4-polig, 1,2 m |
Bluetooth | 5.0 | 4.2 | |||
Unterstützte Codecs | SBC, AAC | SBC, AAC, LDAC | SBC, aptX Adaptive, AAC | SBC, aptX, aptX LL, AAC | SBC, aptX, aptX HD, aptX LL, AAC |
Akkulaufzeit | 20 Stunden (mit ANC) | 30 Stunden (mit ANC) | 20 Stunden (ohne ANC) | 17 Stunden (mit ANC) | 30 Stunden |
Ladezeit | 2 Stunden | 3 Stunden | 2 Stunden | 3 Stunden | 2 Stunden |
Akkukapazität | k. A. | 730 mAh | 330 mAh | 1.050 mAh | |
Ladebuchse | Lightning | USB-C | |||
Gewicht (ohne Kabel) | 385 g | 251 g | 280 g | 306 g | 400 g |
Bedienung über digitale Krone
Bei der Steuerung und Bedienung der eigenen Geräte war Apple schon immer für Neuerungen gut – so auch bei den AirPods Max. Anstatt mehrere Tasten auf eine oder beide Ohrmuscheln zu verteilen, setzt Apple auf die von der Apple Watch bekannte digitale Krone zur Lautstärke-Anpassung und Wiedergabesteuerung und nur auf eine weitere Taste zur Geräuschkontrolle. Letztere schaltet also zwischen ANC und Transparenzmodus durch, auf Wunsch auch zur Deaktivierung beider Modi, sofern in den Einstellungen entsprechend konfiguriert. Auf eine Touchsteuerung verzichtet der Hersteller bei den AirPods Max gänzlich.
Durch das Drehen der Krone wird die Lautstärke angepasst. In welche Richtung es lauter bzw. leiser werden soll, lässt sich in den Einstellungen der AirPods Max unter iOS selbst auswählen. Wird die Krone gedrückt, wird die Musikwiedergabe gestartet, pausiert oder ein Anruf angenommen. Drückt man die Krone zwei Mal, wird zum nächsten Titel gesprungen, dreimaliges Drücken springt hingegen einen Titel zurück. Wer nicht auf die Sprachaktivierung „Hey Siri“ zurückgreifen möchte, um den digitalen Assistenten zu starten, kann zudem die Krone gedrückt halten, um ihn zu aktivieren. Durch diese Belegung schafft es Apple mit nur zwei Bedienelementen, eine vollständige Steuerung aller Funktionen über den Kopfhörer zu ermöglichen. Sowohl die digitale Krone als auch die Taste zur Geräuschkontrolle bieten klare Druckpunkte und lassen sich sehr gut bedienen. Vor allem über die Krone ist die Lautstärke sehr genau einstellbar und in viel feineren Schritten zu justieren als über Tasten. Nach der richtigen Taste an der Ohrmuschel sucht man anders als bei manchem Konkurrenten bei den AirPods Max zudem nie, man trifft durch die Aufteilung vor und hinter den Ohrbügeln immer die richtige Taste.
Wie bereits erwähnt, bieten die Apple AirPods Max Auto-Play und Auto-Pause. Die Wiedergabe wird somit pausiert, wenn die Kopfhörer vom Ohr genommen werden, und setzt automatisch fort, wenn sie wieder aufgesetzt werden. In der Praxis funktioniert diese Funktion sehr gut und führt weder zu einem ungewollten Pausieren noch zu einer ungewollten Wiedergabe. Derartige Bewegungen und Aktionen, die eine Funktion auslösen sollen, erkennt Apple auch bei den AirPods Max hervorragend.
Ungewollte Eingaben beim Absetzen
Fehleingaben bei der Bedienung sind trotzdem sehr selten, selbst ein Drehen an der Krone, wenn diese gedrückt wird, erfolgt in der Regel nicht. Eine Eigenheit, die man nur durch eine Anpassung der Nutzungsgewohnheit abstellen kann, ergibt sich aber aus der Position der beiden Bedienelemente der AirPods Max an der Oberseite der rechten Ohrmuschel. Beim Ablegen oder Zurechtrücken kommt man anfänglich häufig mit Zeige- oder Mittelfinger an die digitale Krone oder die Taste für die Geräuschkontrolle und löst diese ungewollt aus, so dass entweder die Lautstärke angepasst oder zwischen ANC und Transparenzmodus umgeschaltet wird. Nach kurzer Zeit hat man sich hieran jedoch angepasst.
Keine App, Einstellung direkt in iOS
Erneut sehr gut ist das Zusammenspiel zwischen AirPods Max und einem iOS-Gerät. Werden die AirPods Max zum ersten Mal eingeschaltet, werden sie auf einem aktivierten iPhone in der direkten Umgebung automatisch eingeblendet und lassen sich mit wenigen Bestätigungen verbinden und einrichten. Werden die Kopfhörer künftig neben einem iOS-Gerät des Nutzers aus dem Smart-Case gezogen, wird auf diesem automatisch der Ladestand eingeblendet und angezeigt, dass der Kopfhörer verbunden ist.
Einer App für die Anpassung der AirPods Max bedarf es erneut nicht, Apple hat wie bei den AirPods Max alle Einstellungen und einen Equalizer direkt in iOS bzw. die Musik-App integriert. Kein manuelles Koppeln, kein Aktivieren des Kopplungsvorgangs auf dem Kopfhörer, keine App, die bei jedem Öffnen erst wieder eine Verbindung zu diesem aufbauen muss – das Zusammenspiel zwischen iOS und AirPods Max ist erneut ungeschlagen. Ein klassischer systemübergreifender Equalizer fehlt zwar, aber Apple erlaubt sehr wohl eine Anpassung in iOS, die kaum jemand kennt. Unter „Einstellungen > Bedienungshilfen > Audio/Visuell > Kopfhörer-Anpassung“ kann der Klang von „Ausgewogene Töne“ auf „Stimmumfang“ oder „Höhen“ umgestellt und eine vollständig eigene Audio-Konfiguration anhand von Hörbeispielen oder mit Audiogrammdaten aus der Health-App vorgenommen werden.
Die Einstellungen der AirPods Max erreicht man wie bei den AirPods und AirPods Pro über das Bluetooth-Menü. Hier lassen sich oben genannte Einstellungen vornehmen und es kann ebenso wie über die Lautstärke-Anpassung des Kontrollzentrums zwischen den drei Geräuschmodi umgeschaltet werden. Zudem ist es möglich, die automatische Kopferkennung auszuschalten und 3D-Audio zu aktivieren.
In diesem Menü lässt sich auch die Firmware einsehen, die erneut nur automatisch im Hintergrund aktualisiert wird, ohne dass der Nutzer darauf Einfluss nehmen kann.
Auch mit älteren iPhones, iPads und Macs kompatibel
Die AirPods Max sind zu allen iPhones ab dem iPhone 6s und dem ersten iPhone SE, der Apple Watch ab der Series 1, dem iPad ab dem Air 2 und mini 4, Mac-Modellen ab 2012 und dem iPod touch der 7. Generation kompatibel. Die Audio-Freigabe, mit der sich Audio zwischen zwei AirPods-Paaren auf dem iPhone, iPad, iPod touch oder Apple TV 4K teilen lässt, unterstützen aber nur neuere Geräte.
Unter Android funktioniert überraschend viel
Die AirPods Max können grundsätzlich auch unter Android genutzt werden. Wird die Taste zur Geräuschkontrolle lange gedrückt, fängt die kleine LED an der Unterseite der rechten Ohrmuschel neben dem Lightning-Anschluss an zu blinken und das Bluetooth-Pairing ist aktiviert. Unter Android können keine Firmware-Updates oder Einstellungen der AirPods Max vorgenommen werden, eine Android-App gibt es wie gewohnt nicht.
Über die Bedienelemente der AirPods Max kann jedoch Musik gestartet, pausiert, einen Titel vor- und zurückgesprungen und die Lautstärke angepasst werden. Auch die Modi der Geräuschkontrolle funktionieren. Einen Sprachassistenten kann man über die AirPods Max unter Android aber nicht aktivieren und auch die Auto-Pause- und Auto-Play-Funktion funktioniert nicht.
Smart-Case, Verarbeitung und Tragekomfort
Smart-Case statt Reise-Etui
Wie bereits eingangs erwähnt, liegt dem Kopfhörer ein Smart-Case bei. Es handelt sich dabei nicht um ein klassisches Reise-Etui, wie man es von anderen Kopfhörern kennt, in das die Kopfhörer gelegt und verstaut werden, sondern die AirPods Max werden mit um 90 Grad zur Seite gedrehten Ohrmuscheln in das Smart-Case geschoben, von diesem aber nicht vollständig umschlossen. Das Kopfband ragt vollständig aus dem Smart-Case heraus, so dass der Kopfhörer hieran weiterhin gut getragen werden kann und die Länge des Kopfbandes insbesondere nicht jedes Mal wieder zurückgestellt werden muss, um in ein Reise-Etui zu passen. Sind die AirPods Max einmal auf den Kopf eingestellt, gibt es im Alltag keinen Grund, daran wieder etwas zu ändern – bei der Konkurrenz ist dies anders, wenn man sie in der Hülle verstaut. Unbedacht in den Rucksack mit anderen Gegenständen möchte man die AirPods Max so aber nicht stecken, da insbesondere der untere und obere Bereich der Aluminium-Ohrmuscheln nicht verdeckt werden. So lassen sich die Apple AirPods Max aber auch im Smart-Case problemlos aufladen, der Lightning-Anschluss ist in der Hülle bewusst ausgespart worden.
Ohrmuscheln schlagen und reiben aneinander
Schon beim ersten Herausnehmen der AirPods Max aus dem Smart-Case wird jedoch ein Nachteil der Hülle offenbar. Wird der Kopfhörer herausgezogen, schlagen die beiden eingedrehten Aluminium-Ohrmuscheln mit der Seite aneinander. Dies wird nicht nur akustisch entsprechend untermalt, was den Nutzer der frisch erworbenen, 600 Euro teuren Kopfhörer zusammenzucken lässt, sondern äußert sich bis zum Drehen der Ohrmuscheln auch in einem unschönen Kratzen der Ohrmuscheln aneinander. Im Testzeitraum hat dies zwar noch keine optischen Spuren hinterlassen, im Laufe der Zeit dürfte es hierzu jedoch kommen.
Magnetische Ohrpolser lassen sich einfach austauschen
Die stoffbespannten Ohrpolster sind magnetisch befestigt und als Ersatzteil im Set für 79 Euro bei Apple erhältlich. Da sie in jeder Farbvariante verfügbar sind, lassen sich so theoretisch eigene Farbkombinationen aus Kopfhörer und Ohrmuscheln umsetzen.
Das Wechseln der Ohrpolster ist sehr einfach. Wird kurz an ihnen gezogen, ist der magnetische Widerstand überwunden und sie können ausgetauscht werden. Bei den Apple AirPods Max muss nicht mit zerbrechlichen, undokumentierten Mechanismen herumgefummelt werden, um die Ohrpolster zu tauschen, bei denen der Nutzer immer wieder die Sorge hat, dass die Ohrpolster hinterher nicht mehr richtig sitzen oder gar eingerissen sind. In der Praxis merkt der Anwender zudem nichts von der magnetischen Halterung der Ohrpolster. Sie sitzen im Alltag fest, klappern nicht und man muss keine Sorge haben, dass sie sich ungewollt lösen.
Auch Kopfband und Ohrmuscheln sind im Handumdrehen getauscht
Auch das Kopfband der AirPods Max lässt sich im Handumdrehen tauschen, sollte es beschädigt werden, indem mit einem dünnen Metallstift durch ein kleines Loch in der Ohrmuschel wie bei einem SIM-Kartenslot eine Feder gedrückt wird. Das Kopfband kann dann einfach aus der Ohrmuschel gezogen werden, da es nur mit vier Kontakten ohne jedes Kabel die Verbindung herstellt. Kabelbrüche an dieser kritischen Stelle sind somit ausgeschlossen. Bei einer Reparatur kann so sehr schnell auch eine Ohrmuschel einzeln ersetzt werden.
Die Verarbeitung ist erneut hervorragend
Die Verarbeitung der AirPods Max ist wie von Apple gewohnt hervorragend. Alle Teile sind sehr passgenau, weisen keine ungewollten Spaltmaße auf, sind sehr sauber gefräst und auch kleinste Löcher sind perfekt verarbeitet. Selbst am langen LED-Streifen, der an der linken Ohrmuschel in das Aluminium eingelassen ist, ist mit bloßen Fingern kein Übergang zu spüren.
Angenehmes Tragegefühl, gute Abdichtung
Die Apple AirPods Max tragen sich auch bei längerer Nutzung sehr angenehm. Das vergleichsweise hohe Gewicht ist dabei nicht störend. Positiv hervorgehoben werden muss die rasterlose Einstellung des Kopfbandes. Der Schiebemechanismus mit gutem Widerstand erlaubt eine sehr genaue Einstellung der Länge. Unter den Ohrpolstern schwitzt man in der Sonne etwas, jedoch weniger stark als unter Kunstleder-Ohrpolstern der Konkurrenz. Das Aluminium der Ohrmuscheln bleibt kühl. Passt man ihren Sitz etwas beherzter an oder drückt man von außen auf sie, hört man ähnlich wie bei einem Blasebalg die Luft durch die Ohrpolster strömen.
Beim Tester dichteten die Ohrpolster zunächst nicht vollständig die Ohren ab. Im unteren Bereich der rechten Ohrmuschel blieb eine kleine Lücke, an der das Ohrpolster unter dem Ohr keinen Kontakt zum Kopf hatte. Mit einer besseren Anpassung des Kopfbandes und nach ein paar Tagen Tragezeit hatte sich jedoch auch dies erledigt.
Die Ohrmuscheln der AirPods Max lassen sich nicht um 180 Grad drehen, sondern können nur nach vorne um 90 Grad gedreht werden – wie sie auch im Smart-Case verweilen. Nach hinten können sie hingegen nur um wenige Grad gedreht werden. In der Praxis bedeutet dies, dass die AirPods Max nicht mit anliegenden Ohrmuscheln um den Hals getragen werden können, wenn man sie zwischendurch absetzen möchte. Die Ohrmuscheln können dann nur mit der inneren, offenen Seite nach vorne getragen werden, so dass das Aluminium-Gehäuse auf der Kleidung aufliegt.