Mining auf dem Commodore 64: Auch ein Brotkasten kann Bitcoins schürfen
Nicht nur mit modernen Grafikkarten wie der Nvidia GeForce RTX 3090 (Test) oder der AMD Radeon RX 6900 XT (Test) lassen sich Kryptowährungen schürfen, auch mit einem Heimcomputer wie dem Commodore 64 von 1982 lassen sich Assets wie der Bitcoin abbauen. Zumindest in der Theorie, denn das Vorhaben dauert eine „Ewigkeit“.
Bitcoins mit 1,024 MHz schürfen
Wie der auf Retro spezialisierte YouTube-Kanal 8-Bit Show And Tell demonstriert, ist der als „Brotkasten“ in die Geschichte der Computertechnik eingegangene C64 von Commodore dazu in der Lage, mit Hilfe der auf der Entwicklerplattform GitHub angebotenen Software Bitcoin Miner 64 v1.2 des Entwicklers YTM/Elysium, Kryptowährungen wie den Bitcoin mit seinen 1,024 MHz zu schürfen.
Neben einem handelsüblichen Commodore 64 mit einem 8-Bit-Mikroprozessor der Serie MOS Technology 6510 mit 0,985 MHz in der PAL-Version respektive 1,023 MHz in der NTSC-Version und 64 kB RAM kommt auch eine sogenannte „SuperCPU“ mit 20 MHz vom Typ Western Design Center 65816 zum Einsatz, doch das Ergebnis bleibt das selbe: Ein Bitcoin = Eine Ewigkeit. Es handelt sich schlussendlich um ein Machbarkeitsstudie, die aber durchaus beeindruckt.
Der Commodore 64 im Detail
Mögen die Spezifikationen des C64 heutzutage sicher ein Schmunzeln entlocken, bedeuteten sie 1982 hingegen nie dagewesene Möglichkeiten.
- MOS Technology 6510 8-Bit-Mikroprozessor mit 0,985 MHz (PAL-Version) respektive 1,023 MHz (NTSC-Version)
- 64 KB RAM, davon 38.911 Bytes für BASIC-Programme nutzbar
- 20 KB ROM, davon 9 KB für den BASIC-V2-Interpreter und 7 KB für das Betriebssystem reserviert
- MOS Technology VIC II Grafikchip mit einer Auflösung von 320 × 200 Pixeln und bis zu 16 Farben
- Programmierbarer 3-stimmiger MOS Technology SID 8-Bit-Soundchip
- Commodore Basic V2 (ab 1985 auch GEOS 64 mit grafischer Benutzeroberfläche)
Der Commodore 64 in der PAL-Version mit 1,023 MHz erreicht mit dem Bitcoin Miner 64 v1.2 eine Hashrate von etwas mehr als 0,2 Hash/s.
Damit würde der „Brotkasten“ umgerechnet etwas mehr als 337 Jahre und 10 Monate benötigen um einen vollständigen Block auf der Blockchain zu berechnen.
Ohne Windows 10 geht es nicht
Der Vollständigkeit halber sei nicht verschwiegen, dass der Commodore 64 mittels Serial-Anschluss mit einem Notebook mit Windows 10 verbunden werden muss, der diesem den zu berechnenden Block aus dem Blockchain übermittelt.
Die Redaktion dankt Community-Mitglied „KWMM“ für den Hinweis zu dieser Meldung.
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