Datenschutz: Hessen verbannt Microsoft Teams aus dem Klassenraum
Nach einer temporären Duldung fast aller Videokonferenzsysteme verbannt Hessen Microsoft Teams aus Gründen der Datenschutzkonformität aus den Schulen. Die seit dem ersten Lockdown aufgrund der COVID-19-Pandemie gültige Duldung läuft am 31. Juli aus und wird nicht verlängert.
Das Aus für Microsoft Teams an Hessens Schulen
Die Duldung des HBDI, des Hessischen Beauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, für die Nutzung insbesondere US-amerikanischer Anwendungen läuft aus. Eine weitere Verlängerung dieser Duldung sei „ausgeschlossen“ und stehe nicht auf der Tagesordnung des HBDI oder des Hessischen Kultusministeriums.
Insbesondere Microsoft Teams steht in diesem Zusammenhang besonders im Fokus, da die populäre Text- und sprachbasierte Kommunikationsplattform für Gruppen, Organisationen und Unternehmen als fester Bestandteil von Microsoft 365 insbesondere in der Pandemie für den Fernunterricht zum Einsatz kommt.
Im Sinne einer „datenschutzgerechten und nachhaltigen Lösung“ sollen Microsoft Teams und andere US-amerikanische Anwendungen in Zukunft aus Hessens Klassenräumen verschwinden.
Neue Lösung zum neuen Schuljahr
Wie der Datenschutzbeauftragte des Bundeslandes Hessen mitteilt, sei vielmehr davon auszugehen, „dass bis zum Beginn des neuen Schuljahres eine Anwendung zur Verfügung steht, die sowohl den technischen als auch datenschutzrechtlichen Anforderungen entspricht.“ Hierzu wird ein europaweites Ausschreibungsverfahren durchgeführt.
Einsatz von Microsoft Teams nicht mehr zulässig
Der HBDI teilte zudem mit, dass der Einsatz von Microsoft Teams weder „erforderlich noch datenschutzrechtlich zulässig“ sei. Welche europäische Lösung Microsoft Teams spätestens ab dem 1. August 2021 an allen Hochschulen und Schulen in Hessen ersetzen soll, teilte die Behörde indes nicht mit. Auch weitere Bundesländer prüfen derzeit Alternativen zu US-amerikanischen Softwareprodukten.