Epos GTW 270 Hybrid im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit
2/2Sehr guter Klang
Die Epos GTW 270 Hybrid bieten einen sehr guten, vergleichsweise neutral abgestimmten Klang, der ein angenehmes Hören sogar über Stunden ermöglicht. Die Höhen werden selbst bei maximaler Lautstärke nicht unangenehm hart und zischen nicht, so dass sich One Way Or Another von Blondie auch aufgedreht ertragen lässt – sofern es dem eigenen Musikgeschmack entspricht.
Beim Bass überzeugen die In-Ears beispielsweise bei Bad Guy von Billie Eilish oder Kiara von Bonobo mit einer guten, klaren Wiedergabe, bei der der Bass differenziert ausgespielt wird und nicht verschwimmt. Die Trennung der Frequenzen ist insgesamt sehr gut gelungen, die Mitten und Höhen werden nicht vom Bass überdeckt. Lediglich bei sehr niedrigen Frequenzen und geringer Lautstärke zeigen die Epos GTW 270 Hybrid eine von vielen In-Ear-Kopfhörern bekannte Schwäche bei der Basswiedergabe in St. Jude von Florence + The Machine und können die niedrigen Frequenzen nicht uneingeschränkt ausspielen. Schlecht ist die Leistung auch in diesem Fall im Vergleich zwar nicht, Kopfhörern wie den Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) muss sich Epos aber geschlagen geben.
In Spielen überzeugt die gute Stereo-Trennung, die eine klare Ortung der Geräusche erlaubt. Auch hier macht sich die detaillierte Wiedergabe der GTW 270 Hybrid positiv bemerkbar, die keine Töne verschluckt oder im Basswummern untergehen lässt.
Telefonie mit Schwächen
Die Sprachqualität bei der Telefonie ist gut, aber nicht überragend. Die Umgebung wird nicht vollständig gefiltert, sondern ist gedämpft weiterhin im Hintergrund zu hören. Die Sprache des Trägers der Ohrhörer wird nur leicht verfälscht und klingt mitunter etwas blechern, ist aber gut zu verstehen. Störend für den Träger ist hingegen, dass er sich selbst mit einem leichten Echo hört, wenn die Mikrofone eingeschaltet sind. Dass die eigene Stimme auch an die eigenen Ohren übertragen wird, ist durchaus üblich, lässt sich aber normalerweise ausschalten. Vor allem stört bei den GTW 270 Hybrid die Verzögerung, mit der man sich selbst hört.
Dongle mit aptX LL für niedrige Latenz
Werden die Epos GTW 270 Hybrid mit Android oder iOS über Bluetooth genutzt, weisen sie die normale Latenz der jeweiligen Codecs auf, die bei rund 160 bis 180 ms liegt. Hier profitiert der Nutzer nicht von aptX LL, da es quasi kein Smartphone gibt, das den Codec für die drahtlose Verbindung zu Kopfhörern unterstützt.
Kommt hingegen der USB-C-Dongle zum Einsatz, wird der Audio-Codec aptX LL für die Signalübertragung zwischen In-Ear-Kopfhörern und Dongle genutzt, was die Latenz deutlich verkürzt. In den Tests liegt sie unter Windows und macOS sowie auf einem Android-Smartphone mit verbundenem USB-C-Dongle bei nur noch rund 60 ms. Ein Unterschied, den man in Spielen spürt und sieht, insbesondere, wenn man darauf achtet.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
Epos GTW 270 Hybrid | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC) / 60 ms (USB-C-Dongle) |
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live Free NC+ | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Cambridge Audio Melomania Touch | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Razer Hammerhead True Wireless Pro | 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Scendo Snapods | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Adidas FWD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Jabra Elite 85t | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Bose QuietComfort Earbuds | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Creative Outlier Air V2 | 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC) |
Beats Powerbeats Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Aukey EP-N5 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Belkin Soundform True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser CX 400BT True Wireless | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
LG Tone Free FN6 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds Pro | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Teufel Airy True Wireless | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds Live | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
EarFun Air | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-SP800N | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
JBL Live 300TWS | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Google Pixel Buds (2. Gen.) | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sony WF-XB700 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Adidas RPD-01 | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Skullcandy Sesh Evo | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Skullcandy Indy Fuel | 160–180 ms (Android/iOS, SBC) |
Mpow M9 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit X2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker Soundcore Spirit Dot 2 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Audio-Technica ATH-CK3TW | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC) |
iFrogz Airtime Sport | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Reflect Flow | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Die Epos GTW 270 Hybrid überzeugen in vielerlei Hinsicht – der Klang durch seine Details, Differenzierung und vergleichsweise neutrale Abstimmung. Sie sind hervorragend verarbeitet und das Aluminium-Ladecase setzt sich von der Kunststoff-Konkurrenz ab, auch wenn es größer und schwerer ist als bei vielen anderen kabellosen In-Ear-Kopfhörern. Beim Design setzt Epos somit nicht auf aktuelle Gaming-Trends, so dass die In-Ear-Kopfhörer problemlos auch im Alltag getragen werden können.
Klanglich überzeugen die Epos GTW 270 Hybrid ebenfalls und sind angenehm abgestimmt, so dass sie sich sowohl für Musik als auch für Podcasts und Spiele eignen. Spieler, die voluminöse Over-Ear-Headsets gewohnt sind, werden unter Umständen Volumen beim Bass vermissen, das die GTW 270 Hybrid als In-Ear-Kopfhörer nicht entfalten können.
Beim Gaming liefern die Epos GTW 270 Hybrid ab
Bei der Verzögerung zwischen Bild und Ton halten die Epos GTW 270 Hybrid ihr Versprechen der niedrigen Latenz über den USB-C-Dongle und sind für Spieler eine sehr gute, wenn nicht aktuell die beste Wahl. Sie lassen sich flexibel am PC, an der PlayStation 4 und 5 oder auch der Nintendo Switch einsetzen, wobei gerade bei letzterer derartige Lösungen rar gesät sind. Von Treiberwirrwarr und Inkompatibilitäten bleibt der Käufer verschont. Wer häufig auf dem Smartphone spielt, kann den Dongle zudem an Android-Smartphones einsetzen, um auch dort von aptX LL zu profitieren.
Positiv anzumerken ist dabei auch, dass Epos nicht an den notwendigen Kabel gespart hat, sondern mit USB-A auf USB-C und einer USB-A-auf-USB-C-Verlängerung alle Kabel mitliefert, die vom Nutzer unter Umständen benötigt werden. An der Nintendo Switch oder aktuellen Android-Smartphones kann auf ein zusätzliches Kabel glücklicherweise verzichtet werden, da sie direkt einen USB-C-Anschluss bieten.
Spieler bleibt beim Multiplayer stumm
Eine – für einige sicher entscheidende – Einschränkung beim Spielen weisen die Epos GTW 270 Hybrid allerdings auf, denn für Multiplayer-Titel, bei denen man sich normalerweise mit seinen Mitspielern unterhält, bleibt der Nutzer der Epos GTW 270 Hybrid bei Verwendung des USB-C-Dongles stumm. aptX LL ermöglicht lediglich eine Wiedergabe, einen Rückkanal für die Mikrofone gibt es nicht. Als Headset lassen sich die In-Ear-Kopfhörer beim Spielen somit nicht einsetzen. Dies ist die entscheidende und größte Einschränkung der Epos GTW 270 Hybrid.
- Sehr guter Klang
- Niedrige Latenz über Dongle mit aptX LL
- USB-C-Dongle für Switch, PS4, PS5, PC, Mac und Android
- Sehr gute Verarbeitung
- Bluetooth-Multi-Connect (nach Update)
- Auto-Play und -Pause mit rechtem Ohrhörer
- IPX5-Zertifizierung
- Windows-10-App für Updates und Anpassungen
- Mikrofone nur ohne Dongle nutzbar
- Keine optionale Smartphone-App
- Keine Lautstärkesteuerung über die Ohrhörer
- Kein Transparenzmodus
- Keine vollständige Einzelnutzung
- Bedienung nicht anpassbar
- Nur eingeschränkt für Sport geeignet
Fürs Smartphone allein fehlt Flexibilität
Abstriche müssen bei den Funktionen gemacht werden, insbesondere bei der mobilen Nutzung als kabellose In-Ear-Kopfhörer für Musik unterwegs. Denn die Epos GTW 270 Hybrid bieten weder ANC noch einen Transparenzmodus, eine Steuerung der Lautstärke oder eine Smartphone-App, über die Einstellungen und der Klang angepasst werden können. Die Steuerung über eine einzelne Taste am linken Ohrhörer, obwohl doch nur der rechte alleine genutzt werden kann, ist gewöhnungsbedürftig. Der Vorteil der seitlich platzierten Taste liegt in der Vermeidung von Fehleingaben, zudem wird der Ohrhörer nicht bei jeder Aktion ins Ohr gedrückt.
Der Tragekomfort ist hoch und die Ohrhörer entfalten wenig Druck. Beim Tester sitzen sie allerdings nicht so fest, dass sie auch für Sport geeignet wären – beim Joggen lockert sich der Halt und nach wenigen hundert Metern fallen sie heraus. Das Klischee, dass dies für Spieler ebenfalls nicht relevant sei, verliert allerdings an Wahrheitsgehalt.
Für 199 Euro erhalten Käufer somit sehr gute In-Ear-Kopfhörer, die beim Spielen an der Nintendo Switch ihre größte Stärke ausspielen, aber auch abseits dessen dank sehr gutem Klang für die Musikwiedergabe unterwegs genutzt werden können. Die Einsatzmöglichkeiten sind mit dem USB-C-Dongle und den mitgelieferten Kabeln deutlich vielfältiger als bei anderen kabellosen In-Ear-Kopfhörern. Die größten Kritikpunkte sind eine fehlende optionale Smartphone-App für Einstellungen und Updates und die fehlende Mikrofonunterstützung beim Betrieb am Dongle, die dem aptX-LL-Codec geschuldet ist.
ComputerBase hat die GTW 270 Hybrid leihweise von Epos zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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