Falsche Follower: Twitch mistet über 7,5 Mio. Bot‑Accounts aus
Bots statt echte Nutzer sind ein echtes Problem für Soziale Medien. Die Streaming-Plattform Twitch hat nach eigenen Angaben mehr als 7,5 Millionen solcher Fake-Accounts ermittelt und mit dem Löschen begonnen. Twitch-Streamer verlieren dadurch vermeintliche Follower und Zuschauer.
Twitch löscht Millionen von Bot-Accounts
Über die jüngsten Maßnahmen gegen Bots informiert der Twitch-Support über Twitter. Angeblich seien mehr als 7,5 Millionen Accounts überführt worden, über die das sogenannte follow-botting respektive view-botting zur künstlichen Erhöhung der Follower respektive Zuschauer praktiziert werde. Bei der Identifizierung der Bot-Accounts sei eine Machine-Learning-Technik zum Einsatz gekommen, die sukzessive verbessert werden soll. Den Anstoß für die Untersuchungen hatten allerdings die zahlreichen Hinweise von Twitch-Nutzern gegeben. Das Problem ist längst nicht neu: Die Website Twitch Insights führt seit Jahren Listen mit potenziellen Bot-Accounts.
Twitch habe mit dem Löschen der Bot-Accounts begonnen und behält sich nach eigener Aussage auch rechtliche Schritte als Maßnahme gegen diese Art der Verletzung der Nutzungsbedingungen von Twitch vor. Vor einigen Jahren war Twitch bereits gegen große Verkäufer von „Viewerbots“ rechtlich vorgegangen.
Streamer verlieren durch Maßnahmen viele Zuschauer
Twitch warnt davor, dass Streamer in ihren Accounts in nächster Zeit aufgrund des Vorgehens einen plötzlichen Rückgang ihrer Zuschauer- und Follower-Zahlen beobachten könnten. Laut Medienberichten habe xQc, der zu den fünf populärsten Streamern zähle, im Zuge der Maßnahmen mit rund 2 Millionen Followern etwa ein Viertel seiner Follower verloren. Bei einigen sei die Zahl sogar um fast die Hälfte zurückgegangen, berichtet Engadget mit Verweis auf Statistiken von SocialBlade. Auf Twitter reagierten Twitch-Streamer entsprechend teils empört auf die Maßnahmen. Manche nehmen es aber auch mit Galgenhumor.
Was man genau unter View-Botting und Follow-Botting versteht und was Anwender dagegen tun können, beschreibt Twitch auf einer entsprechenden Website.