Im Test vor 15 Jahren: Die GeForce 7600 GS war für 125 Euro eine Wucht
Mit einem Preis von 125 Euro war die GeForce 7600 GS (Test) als Nachfolger der GeForce 6600 GT angedacht. Im Test konnte sie nicht nur die GeForce 6600 GT, sondern auch die schnellere 6800 hinter sich lassen und mit der teureren ATi Radeon X1600 XT gleichziehen. Und das Testmuster von MSI war sogar passiv gekühlt.
Eine vollständige G73-GPU
Wie die teurere GeForce 7600 GT verfügte das GS-Modell über eine vollständige G73-GPU, die lediglich mit niedrigeren Taktraten betrieben wurde. So arbeitete die GeForce 7600 GS mit 500 MHz GPU- und Speichertakt, während die GeForce 7600 GT auf 560 MHz respektive 700 MHz kam. In beiden Fällen waren alle zwölf Pixel-Pipelines aktiviert.
Im Vergleich zu der GeForce 6600 GT lag die theoretische Rechenleistung trotz niedrigerer Taktraten aufgrund der moderneren Architektur beträchtlich höher. Der direkte Konkurrent in Form der ATi Radeon X1600 XT bot zwar niedrigere Füllraten, konnte aber mit höherer Pixelshader-Leistung aufwarten. Aufgrund des langsamen DDR2-Grafikspeichers lag die Speicherbandbreite der GeForce 7600 GS am niedrigsten.
GeForce 6600 GT | GeForce 7600 GS | Radeon X1600 XT | |
---|---|---|---|
Chip | NV43 | G73 | RV530 |
Transistoren | ca. 146 Mio. | ca. 178 Mio. | ca. 157 Mio. |
Fertigung | 110 nm | 90 nm | |
Chiptakt | 500 MHz | 400 MHz | 590 MHz |
Pixel-Pipelines | 8 | 12 | 4 |
Shader-Einheiten pro Pipeline (MADD) |
1 | 2 | 3 |
ROPs | 4 | 8 | 4 |
Pixelfüllrate | 2.000 MPix/s | 3.200 MPix/s | 2.360 MPix/s |
TMUs je Pixel-Pipeline | 1 | ||
Texelfüllrate | 4.000 MTex/s | 4.800 MTex/s | 2.360 MTex/s |
Vertex-Shader | 3 | 5 | |
Dreiecksdurchsatz | 375 MV/s | 500 MV/s | 737,5 MV/s |
Pixelshader | PS 3.0 | ||
Vertexshader | VS 3.0 | ||
Speichermenge | 128 MByte GDDR3 | 256 MByte DDR2 | 256 MByte GDDR3 |
Speichertakt | 500 MHz | 400 MHz | 690 MHz |
Speicherinterface | 128 Bit | ||
Speicherbandbreite | 16.000 MByte/s | 12.800 MByte/s | 22.080 MByte/s |
Interface | PCIe/AGP | PCIe | |
SLI/CF-Unterstützung | Ja (PCIe) | Ja |
Ein echter Preis-Leistungs-Sieger
In den Benchmarks konnte sich die GeForce 7600 GS durchgehend deutlich von der GeForce 6600 GT absetzen. Bei niedrigen Einstellungen lag der Vorteil im Mittel bei 20 Prozent, bei höherer Auflösung und aktivierter Kantenglättung vergrößerte er sich auf bis zu 43 Prozent im Durchschnitt. Auch die GeForce 6800 wurde durchschnittlich mit 6 bis 14 Prozent geschlagen.
Im Vergleich zu der Radeon X1600 XT arbeitete die GeForce 7600 GS in niedrigeren Einstellungen schneller und konnte mit aktiviertem Anti-Aliasing und anisotroper Filterung quasi einen Gleichstand erzielen. Mit einem Preis von 125 Euro gegenüber den 140 Euro der Radeon war sie zudem preiswerter und konnte sich in den Preis-Leistungs-Ranglisten absetzen.
Lautlos dank Passivkühlung
Da die (getestete) GeForce 7600 GS über einen passiven Kühler verfügte, konnte sie in den B-Noten aufgrund ihrer unhörbaren Kühlung weiter Pluspunkte sammeln. Insbesondere im Vergleich zu der Radeon X1600 XT mit ihrer unsäglich lauten Kühllösung war dies ein großer Vorteil. Zudem waren die Chiptemperaturen trotz passiver Kühlung im grünen Bereich und die Energieaufnahme unter Last niedriger als die der Radeon X1600 XT. Wer die GeForce beschleunigen wollte, konnte durch Übertaktung zwischen 9 und 18 Prozent mehr Leistung erzielen.
Wer nicht viel Geld ausgeben und trotzdem 3D-Spiele halbwegs flüssig spielen wollte, für den war die GeForce 7600 GS im April 2006 perfekt. Die lautlose Kühlung war ein weiterer Bonus, den es zu dem ohnehin sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis oben drauf gab.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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