Resizable BAR im Test: Nvidia GeForce RTX 3080 mit „rBAR“ im Vergleich
Nvidias GeForce RTX 3080 kann nun auch Resizable BAR. ComputerBase hat sich „rBAR“ auf der Grafikkarte angesehen und stellt Benchmark-Vergleiche mit AMDs konkurrierender SAM-Integration auf der Radeon RX 6800 XT an. Auch wenn die GeForce mit Resizable BAR schneller wird, gibt es einen Gewinner im Test.
Obwohl Resizable BAR und damit der Zugriff des Prozessors auf den gesamten Grafikkarten-Speicher über den PCIe-Bus bereits lange in den PCIe-Spezifikationen vorgesehen war, hat die plötzliche Umsetzung von AMD auf den Radeon-RX-6000-Grafikkarten alle überrascht. Genauso überraschend war ebenso der recht große Nutzen von „SAM“, ComputerBase konnte im Test teils 20 Prozent höhere Frameraten messen. Und auch wenn die Vorteile im Schnitt deutlich geringer sind, lässt sich mit dem Feature die Performance generell ein gutes Stück steigern.
GeForce RTX 3080 und Radeon RX 6800 XT im rBAR-Vergleich
Da wunderte es wohl keinen, dass Nvidia Anfang des Jahres eine eigene Umsetzung von Resizable BAR ankündigte. Schlussendlich hat es dann aber noch bis Ende März gedauert, bis alle GeForce-RTX-3000-Grafikkarten mit „rBAR“ umgehen konnten. Damit stellt sich automatisch die Frage, ob die Vorteile bei einer Nvidia-Grafikkarte genauso hoch ausfallen wie beim Dauerkonkurrenten AMD. Ob dies gelingt, klärt ComputerBase im Test mit einer GeForce RTX 3080.
Bei Nvidia ist fast immer ein BIOS-Update notwendig
Bei AMD sind alle neuen RDNA-2-Grafikkarten von Haus aus kompatibel zu Resizable BAR, bei Nvidia gilt das nur für die GeForce RTX 3060. Bei den Modellen GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 3070, GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090 muss dagegen das BIOS aktualisiert werden. Nvidia stellt dies für die eigenen Founders-Edition-Ausführungen selber zur Verfügung, während bei einem Custom-Modell der jeweilige Hersteller dafür verantwortlich ist. Wer also eine Ampere-Karte von Asus, Gigabyte, MSI und Co. hat, muss auf den entsprechenden Internetauftritten nach einer neuen Software Ausschau halten.
Die BIOS-Updates an sich sind kinderleicht. ComputerBase hat diese sowohl für Nvidias Founders Edition bei der RTX 3060 Ti, RTX 3070 sowie RTX 3080 als auch für die Asus GeForce RTX 3090 Strix OC durchgeführt. Asus und Nvidia stellen gleichermaßen ein selbstausführendes Update-Tool für die Modelle bereit. Das von Asus läuft völlig ohne Eingaben durch, bei Nvidia muss es zwei Mal mit „y“ bestätigt werden – das war es dann auch schon. Danach muss der Rechner neu gestartet werden. Resizable BAR ist fortan aktiv, sofern mindestens der GeForce 465.89 installiert ist.
Die einzige weitere Voraussetzung ist, dass auch der restliche PC kompatibel mit rBAR ist. Diesbezüglich unterscheiden sich die Umsetzungen von AMD und Nvidia nicht, bei den unterstützten Prozessoren und Mainboards gilt bei beiden Herstellern das Gleiche.
Im Detail gibt es Unterschiede zwischen den Umsetzungen
Ist das Update aufgespielt und der neueste Treiber installiert, zeigt Nvidias Control Panel an, ob Resizable BAR – beziehungsweise die „größenveränderbare BAR“, wie es bei der unglücklichen Übersetzung heißt – tatsächlich aktiviert ist. Eine entsprechende Kennzeichnung gibt es im AMD-Treiber nicht, das hat Nvidia besser gelöst. Mittlerweile kann aber auch das Tool GPU-Z anzeigen, ob Resizable BAR aktiv ist oder nicht.
Der mit Abstand größte und wichtigste Unterschied zwischen den Umsetzungen ist jedoch, dass Nvidia derzeit mit einer so genannten Whitelist arbeitet. Auf dieser stehen aktuell 15 Spiele, bei denen rBAR aktiviert ist. Steht ein Titel dagegen nicht auf der Whitelist, bleibt rBAR abgeschaltet. Das liegt daran, dass ein Game mit Resizable BAR auch schon mal langsamer laufen kann als ohne, was dadurch – zumindest theoretisch – verhindert wird. Mit kommenden Updates soll die Liste erweitert werden.
- Assassin's Creed Valhalla
- Battlefield V
- Borderlands 3
- Control
- Cyberpunk 2077
- Death Stranding
- Dirt 5
- F1 2020
- Forza Horizon 4
- Gears 5
- Godfall
- Hitman 2
- Hitman 3
- Horizon Zero Dawn
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Watch Dogs: Legion
Auch wenn AMD sich diesbezüglich nur schwammig äußert, scheint man bei SAM aufgrund des Zeitvorteils wenig verwunderlich etwas weiter zu sein. Eine Whitelist soll es im Radeon-Lager nicht geben – dort arbeitet man vermutlich gegensätzlich, sprich mit einer Blacklist. So scheint SAM durchweg aktiv zu sein, solange ein Spiel nicht auf der Blacklist steht. Denn auch bei SAM kann es zu einer Leistungsreduzierung kommen, wenn Spiel und Feature nicht gut zusammenarbeiten.