Optane P5800X: Intels schnellste SSD überzeugt in erstem Test
Nicht weniger als die „schnellste Data-Center-SSD der Welt“ mit PCIe 4.0 x4 hat Intel mit der Optane SSD P5800X versprochen. Die im Dezember vorgestellte High-End-SSD mit 3D-XPoint-Speicher statt NAND-Flash wurde jetzt von der Website Storage Review ersten unabhängigen Tests unterzogen. Die Leistung beeindruckt.
Die Optane P5800X (Alder Stream) tritt in die Fußstapfen der Optane P4800X (Test). Mit dem Wechsel auf PCIe 4.0, entsprechend optimiertem Controller und der zweiten Generation 3D XPoint bestückt, legt die SSD insbesondere beim Durchsatz zu. Nutzte die P4800X mit maximal 2,4 GB/s und 550.000 IOPS PCIe 3.0 x4 noch nicht einmal aus, kommt die P5800X auf bis zu 7,2 GB/s und über 1,5 Millionen IOPS über PCIe 4.0 x4. Außerdem hat Intel die Speicherkapazitäten der Modelle erhöht und deren Haltbarkeit mit 100 Drive Writes Per Day nochmals angehoben. Der wesentliche Vorteil gegenüber NAND-Flash-basierten SSDs bleibt aber die geringere Latenz beim Dateizugriff.
Intel Optane P5800X in erstem Test
Die Website Storage Review, die für SSD-Tests mit dem Fokus auf Enterprise-Anwendungen bekannt ist, hat jüngst die Intel Optane P5800X mit 800 GB ersten Tests unterzogen. Dabei trat sie sowohl gegen ihren Vorgänger P4800X als auch die DapuStor H3900 an. Die DapuStor H3900 nutzt mit XL-Flash einen auf besonders hohe Leistung getrimmten 3D-NAND; Samsungs Z-NAND verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Beide Techniken erreichen zwar nicht die niedrigen Latenzen des Phasenwechselspeichers 3D XPoint, kommen diesem aber deutlich näher als herkömmlicher NAND-Flash und werden auch zum sogenannten „Storage-Class Memory“ gezählt. Folgende Bildstrecke zeigt nur einen Teil der durchgeführten Tests.
Die Messungen von Storage Review bestätigen den sowohl sequenziell als auch wahlfrei (random) deutlich gestiegenen Durchsatz. Immerhin rund 7,1 GB/s lesend und 5,85 GB/s schreibend wurden mit sequenziellem Workload erreicht. In der Disziplin „4K Random“ kamen lesend über 1,4 Millionen IOPS und schreibend über 1,3 Millionen IOPS zustande. Dabei war die Latenz bei niedriger Last zwar etwas höher als beim Vorgänger, blieb aber selbst bei maximaler Last bei unter 100 µs, was weder die P4800X noch die H3900 ansatzweise schaffen. Erheblich mehr IOPS als bei der P4800X sowie erheblich niedrigere Latenzen als bei der DapuStor H3900 zeigten sich auch in den Datenbank-Benchmarks (SQL, Oracle, VDI), kleinere Ausrutscher blieben die Ausnahme.
Beeindruckender „Spezialist“
Am Ende zeigte sich der Autor des Testberichts beeindruckt von der hohen Leistungssteigerung mit der neuen Optane-Generation. Die Leistung der P5800X sucht demnach selbst im Bereich der Storage-Class-Memory-SSDs ihresgleichen. Moniert wird wiederum der weiterhin vergleichbar geringe Speicherplatz, aufgrund dessen die „P5800X zum größten Teil weiterhin als Spezialist eingesetzt“ werde. Der Tester sieht hier etwa Anwendungen der Financial Services Industry und Real-Time-Bidding als ideale Einsatzgebiete.
The Intel Optane SSD P5800X is the most impressive storage class memory SSD we have yet to see in our testing. Not only did it hit the top of all of our tests it had latency as low as 28µs. With the limited capacity though, the P5800X will still be used in a specialist role for the most part. That is, offering a very responsive tier of storage in systems that are architected to intelligently leverage a variety of storage options. That’s okay though, because when considering the sheer performance of a single drive, the P5800X is widely impressive.
Brian Beeler, Storage Review