Quartalszahlen: AMD macht 93 Prozent mehr Umsatz als vor einem Jahr
Das erste Quartal des Jahres bescherte AMD sattes Wachstum gegenüber dem Vorjahr in allen Segmenten. Vor allem durch die Chips für Spielkonsolen stieg der Umsatz auf über 3,4 Milliarden US-Dollar. Entsprechend optimistisch ist auch der Ausblick auf das Gesamtjahr, das die Marke von 10 Mrd. USD Umsatz deutlich überbieten soll.
AMD bringt sein „bestes Portfolio“ an den Mann
AMD-Chefin Lisa Su begründet das überaus positive Geschäftsergebnis unter anderem mit dem „besten Produktportfolio in unserer Geschichte“, das in Zeiten einer „robusten Marktnachfrage“ erfolgreich an den Mann respektive die Frau gebracht wurde. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um satte 93 Prozent, legte gegenüber dem ebenfalls starken vierten Quartal 2020 aber nur um sechs Prozent zu.
Our business continued to accelerate in the first quarter driven by the best product portfolio in our history, strong execution and robust market demand, [...] We had outstanding year-over-year revenue growth across all of our businesses and data center revenue more than doubled. Our increased full-year guidance highlights the strong growth we expect across our business based on increasing adoption of our high-performance computing products and expanding customer relationships.
Dr. Lisa Su, AMD President und CEO
Beim Nettogewinn konnte AMD den aufgrund einer Steueranpassung Ende 2020 aufgetretenen „Ausreißer“ nach oben nicht wiederholen, doch bedeuten 555 Millionen US-Dollar Profit das beste Ergebnis ohne derartige Sondereinflüsse seit vielen Jahren. Durch die gestiegenen Umsätze wuchs auch das operative Einkommen deutlich auf nunmehr 662 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zum ersten Quartal 2020 legten alle Geschäftsbereiche bei AMD deutlich zu. Den Schuldenberg hat AMD inzwischen auf 313 Millionen US-Dollar abgetragen.
Ryzen und Radeon verkaufen sich besser (und teurer)
Die Sparte Computing and Graphics rund um Ryzen-Prozessoren und Radeon-Grafikkarten legte um 46 Prozent zu und setzte 2,1 Milliarden US-Dollar um, was gegenüber Ende 2020 immerhin noch sieben Prozent mehr Umsatz bedeutet. AMD spricht sowohl von einem höheren Absatz bei Ryzen und Radeon als auch von höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen. Zudem gab es das inzwischen sechste Quartal in Folge einen neuen Rekord beim Umsatz mit Notebook-Prozessoren, zu denen seit diesem Jahr auch Ryzen 5000 auf Basis der Cezanne-APU zählt.
Konsolenchips sorgen für größtes Wachstum
Das Wachstum um satte 286 Prozent in der Sparte Enterprise, Embedded and Semi-Custom wird von AMD beiläufig durch höhere Verkaufszahlen bei Semi-Custom-Produkten sowie gestiegenem Umsatz von Epyc-Prozessoren begründet. Es liegt aber auf der Hand, dass vor allem der Verkauf der maßgeschneiderten Prozessoren für die neuen Spielkonsolen PlayStation 5 und Xbox Series X/S den Umsatz diese Sparte von 348 Millionen US-Dollar Anfang 2020 auf nun 1,35 Milliarden US-Dollar schnellen ließ.
Schon im vierten Quartal des Vorjahres sorgte der Verkaufsstart der neuen Konsolen für ein enormes Wachstum dieser Sparte. Dass jetzt aber nochmals fünf Prozent mehr umgesetzt wurde, liegt an besseren Verkäufen der Epyc-Prozessoren, denn laut AMD hat der Semi-Custom-Absatz schon wieder etwas nachgelassen. Im März 2021 hat AMD mit Epyc 7003 alias Milan eine neue Generation der Server-Prozessoren herausgebracht.
AMD rechnet mit über 14 Milliarden Dollar Jahresumsatz
Für das laufende zweite Quartal des Jahres erwartet AMD einen nochmals höheren Umsatz im Bereich von 3,6 Milliarden US-Dollar (+/- 100 Millionen) und eine Bruttogewinnmarge von 47 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2021 werden rund 50 Prozent mehr Umsatz als 2020 prognostiziert, was bei zuvor 9,763 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr mehr als 14,6 Milliarden US-Dollar Umsatz bedeuten würde – so viel Geld hat AMD in seiner über 50-jährigen Geschichte noch nie in einem Jahr umgesetzt. So früh im Jahr ist die Schätzung allerdings als entsprechend grob einzustufen.
Die aktuellen Zahlen, die die Erwartungen bei Analysten übertrafen, wie auch der Ausblick sorgten im nachbörslichen Handel für Aufwind: Die AMD-Aktie legte nach Börsenschluss um über drei Prozent zu.