TSMC-Quartalszahlen: PC-Komponenten sorgen für Umsatz- und Gewinnsprung
TSMCs Umsatz im ersten Quartal wuchs um 16,7 Prozent, der Gewinn stieg um fast 20 Prozent. Doch dieses Mal war es nicht (nur) das Smartphone, sondern die PC-Sparte hatte einen gewichtigen Anteil. Denn traditionell sinkt die Nachfrage nach Smartphone-Chips zu Beginn eines Jahres deutlich, bei PC-Chips gibt es diese Delle nicht.
Und so ist es die 7-nm-Fertigung, die im ersten Quartal ihren Rebound erleben durfte. 35 Prozent des gesamten Waferumsatzes entfallen in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf diese Fertigungsstufe, während die 5-nm-Lösungen, vornehmlich für Apples Smartphones, von 20 auf 14 Prozent Anteil sinken. Das größte Wachstum von einem Quartal zum anderen legten aber nicht Smartphone- oder PC-Chips hin, sondern das Automotive-Segment. Es legt von kleinem Niveau kommend um 31 Prozent zu, macht effektiv aber dennoch nur vier Prozent des Gesamtumsatzes aus. Unterm Strich hat TSMC mit 3,36 Millionen äquivalenten 300-mm-Wafern im ersten Quartal 2021 fast 15 Prozent mehr Scheiben ausgeliefert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Interessant sind dabei die Fußnoten. Denn Apple hat letztlich zwar weniger Chips abgenommen und der Umsatz mit 5 nm ging zurück, dennoch hat TSMC modernste Fabrik fleißig weiter produziert. Das wird unter anderem am Inventarbestand sichtbar, der sich im Durchschnitt um zehn Tage erhöht hat und fast ausschließlich mit 5-nm-Lösungen so deutlich aufgebaut wurde. Der Durchschnittswert liegt dort jetzt bei 83 Tagen – vor einem Jahr waren es lediglich 53 Tage. Letztlich ist das aktuell gebundenes Kapital, welches TSMC in den kommenden Monaten wieder reduzieren wird, wenn es ab Ende des zweiten Quartals wieder in die heiße Phase des Jahres geht, da viele Kunden ab dem dritten Quartal ihre neuen Produkte vorstellen wollen.
Zahlen und Ausblick
Am Ende des ersten Quartals vermeldet TSMC letztlich einen Umsatz von 12,9 Milliarden US-Dollar, während der Nettogewinn auf 4,98 Milliarden US-Dollar stiegt. Das entspricht Wachstumsraten von 16,7 respektive 19,4 Prozent.
Im aktuellen Quartal erwartet TSMC mindestens gleichwertige Umsätze bis hinauf zu 13,2 Milliarden US-Dollar, die Auswirkungen des Stromausfalls vom gestrigen Tage in der Fab 14 bereits inkludiert, erklärte der Hersteller in seinem Conference Call zu den Quartalszahlen.
Die Kapazität der Foundry wird im gesamten Jahr stark gefragt sein, das durchschnittliche Wachstum wird bei rund 20 Prozent liegen und damit jeden Mitbewerber auf der Strecke lassen. Dabei untermauerte der Hersteller sein Vorhaben, die Kapazität stetig weiter auszubauen und in den kommenden drei Jahren rund 100 Milliarden US-Dollar zu investieren. Gleichzeitig warnt der Hersteller vor steigenden Preisen, die bereits beim Material beginnen und sich durch alle Bereiche bis zum fertigen Produkt ziehen können.
Bis spätestens zum kommenden Quartal sollen die größten Probleme bei der Automotive-Sparte für TSMC-Kunden gelöst sein. Bis diese jedoch bei den Kunden umgesetzt sind, kann es bis zu sechs Monaten dauern, auch ist TSMC in der Regel nicht der einzige Lieferant. Diese Aussagen decken sich mit denen der Autohersteller, die vermelden, dass es bis zum Ende des Jahres Unterbrechungen geben dürfte.
Die 3-nm-Fertigung N3 für High-End-Smartphones und PC-Lösungen liegt im Zeitplan für eine risk production zum Ende dieses Jahres und der Serienfertigung im zweiten Halbjahr 2022. N4 als leicht optimierte Variante der 5-nm-Fertigung N5 wird in den gleichen Zeitraum fallen. TSMC fürchtet Intels Foundry-Vorstoß dabei nicht, sie wollen weiterhin die zuverlässige und vertrauenswürdige Foundry für jedermann sein, die nicht mit eigenen Produkten gegen Mitbewerber konkurrieren muss, erklärte TSMC-CEO C.C. Wei. Taiwan wird stets der Fokus des Unternehmens auch in Zukunft sein, wenngleich TSMC nach den USA auch Europa im Blick hat. Gerüchte über eine europäische Fabrik wurden zuletzt befeuert, offiziell angekündigt ist aber noch nichts.