Vodafone: Mehr Glasfaser für kleinere koaxiale Netzabschnitte
Ein häufig geäußerter Kritikpunkt des Kabelnetzes sind die zu Stoßzeiten nicht den beworbenen Geschwindigkeiten entsprechenden Übertragungsraten, wenn viele Haushalte parallel viel Bandbreite beanspruchen. Vodafone will deshalb im Nahbereich den Glasfaseranteil steigern und die koaxialen Netzabschnitte verkleinern.
Wie Guido Weissbrich, Netz-Chef von Vodafone, auf den „eleVation Digital Days“ in einem Vortrag über die Zukunft des Gigabit-Netzes von Vodafone erläuterte, will Vodafone Verstärkerpunkte ab Sommer dieses Jahres in mehreren Pilotstädten über neue Glasfaserstrecken anbinden und in Glasfaserknoten umwandeln.
Weniger Haushalte pro Glasfaserknoten
Mehr Glasfaserstrecken und mehr Glasfaserknoten sollen das Glasfasernetz in Gemeinden und Gewerbegebieten verdichten und zu einer Entlastung der koaxialen Netzabschnitte führen. Mit den unter „GigaGlasfaser“ und „Fiber Deep“ von Vodafone zusammengefassten Maßnahmen will der Konzern die koaxialen Netzabschnitte so klein wie möglich halten und damit die Anzahl der Haushalte pro Glasfaserknoten, die das optische Signal für den koaxialen Netzabschnitt in elektrische Impulse umwandeln, reduzieren. Das soll das Kabelnetz entlasten und vor allem zu Stoßzeiten zu höheren Übertragungsraten führen.
Auf schnelleres DOCSIS 3.1 folgt DOCSIS 4.0
Erst auf den letzten Metern zum Kunden kommt schließlich die DOCSIS-Technologie im koaxialen Netzabschnitt zum Einsatz, die auf Basis des aktuell genutzten Standards DOCSIS 3.1 perspektivisch bis zu 5 Gbit/s im Downlink ermöglichen soll. Das für 2024 erwartete DOCSIS 4.0 soll den Downlink auf bis zu 10 Gbit/s, den Uplink auf bis zu 6 Gbit/s beschleunigen. Die Grundlage für diese Steigerungen ist die geplante Verdichtung des Glasfasernetzes mit kleineren koaxialen Netzabschnitten.
Mehr FTTH für Haushalte und Unternehmen
Vodafone will aber auch mehr direkte Glasfaseranschlüsse bis zum Haus anbieten. Während Gigabit über Kabel derzeit für 22,4 Millionen Haushalte zur Verfügung steht, sind es bei FTTH nur 150.000 Haushalte und 50.000 Unternehmen. In Dresden etwa will Vodafone über die kommenden zwei Jahre ein Glasfasernetz für 6.000 Haushalte und Unternehmen bauen, indem Glasfaser auf einer Strecke von 210 km verlegt wird. Für den Ausbau unterversorgter Adressen stellen Bund, der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt über 21 Millionen Euro Fördermittel bereit. Für weitere 3.000 Haushalte und Unternehmen will Vodafone das Netz eigenwirtschaftlich ausbauen.
Glasfaser bis ins Haus soll es in den kommenden zwei Jahren auch für rund 2.000 Haushalte und Unternehmen in Sömmerda-West (Tunzenhausen, Weißenburg, Wenigensömmern, Rohrborn) und Sömmerda-Ost (Beichlingen, Kleinneuhausen, Vogelsberg, Sprötau, Schloßvippach, Eckstedt) geben. Bis Ende Juni dieses Jahres sollen zudem 34 Schulen in Heilbronn mit schneller Glasfaser versorgt werden.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Vodafone unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.