5G SA: Telefónica zählt jetzt 60 5G-Städte und startet Standalone
Telefónica hatte Ende März angekündigt, den 5G-Ausbau in Deutschland beschleunigen zu wollen. Wie der Netzbetreiber heute bekannt gegeben hat, beläuft sich die Anzahl der mit 5G versorgten Städte jetzt auf 60 und hat sich somit innerhalb weniger Wochen verdoppelt. Außerdem wurde das 5G-Standalone-Kernnetz in Betrieb genommen.
Der letzte Zwischenstand belief sich Ende März auf 1.000 5G-Antennen in 30 Städten. Mit jetzt 1.300 5G-Antennen für 60 Städte kommt Telefónica dem selbstgesteckten Ziel etwas näher, ein bundesweites 5G-Netz bis 2025 zu errichten. Alle derzeitigen 5G-Antennen funken ausschließlich auf den leistungsfähigeren 3,6-GHz-Frequenzen.
Die Rechnung geht aktuell noch nicht auf
Noch dieses Jahr will das Unternehmen über 30 Prozent der Bevölkerung mit 5G versorgen können. Dafür sollen über die kommenden Monate 5.000 weitere 5G-Antennen im 3,6-GHz-Bereich errichtet werden. Ende März war allerdings noch von 6.000 weiteren 5G-Antennen bis zum Ende des Jahres die Rede, sodass mit zuletzt 300 neuen Antennen eigentlich noch 5.700 übrig blieben. Telefónica müsste bei linearem Fortschritt das Ausbautempo deutlich anziehen, denn mit den heute bekannt gegebenen 300 weiteren errichteten Antennen innerhalb der letzten zwei Monaten würde das Ziel von 6.000 Antennen bis zum Ende des Jahres klar verfehlt werden.
Neues 5G in fünf Bundesländern
In der letzten Ausbauphase hinzugekommen sind unter anderem 5G-Standorte in Augsburg und Ingolstadt (Bayern), Aachen, Gelsenkirchen und Schwerte (Nordrhein-Westfalen) sowie Sindelfingen, Affalterbach und Marbach am Neckar (Baden-Württemberg). Erste 5G-Sender funken auch in Wiesbaden (Hessen) und Mainz (Rheinland-Pfalz). Konkrete Zahlen für die Anzahl der 5G-Antennen gibt es für Berlin (>250), Hamburg (>120) sowie Köln, München und Stuttgart (jeweils >100).
Aachen, Affalterbach, Altdorf bei Nürnberg, Ansbach, Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bietigheim-Bissingen, Bochum, Bonn, Dachau, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Erlangen, Essen, Fellbach, Feucht, Flensburg, Frankfurt, Fürth, Gelsenkirchen, Gerlingen, Hamburg, Heidelberg, Heilbronn, Herne, Herzogenaurach, Ingolstadt, Ismaning, Karlsruhe, Köln, Landsberg am Lech, Leinfelden-Echterdingen, Leonberg, Mainz, Mannheim, Marbach am Neckar, Mönchengladbach, München, Münster, Neubiberg, Neuhausen ob Eck, Nürnberg, Oberasbach, Potsdam, Rosenheim, Röthenbach an der Pegnitz, Rückersdorf, Schwerte, Sindelfingen, Steinheim an der Murr, Stuttgart, Unterföhring, Waiblingen, Weinstadt, Wendelstein (Forst Kleinschwarzenlohe), Wiesbaden, Wuppertal und Zirndorf.
700 MHz für 5G in der Fläche
Abseits der 3,6-GHz-Antennen primär in Städten sollen die Frequenzen bei 700 MHz und 1.800 MHz den neuen Standard künftig in der Fläche verteilen. Mit 5G exklusiv bei 700 MHz soll vor allem der ländliche Raum versorgt werden, während bei 1.800 MHz das Dynamic Spectrum Sharing (DSS) für das parallele Aussenden von 4G und 5G vorgesehen ist.
5G-SA-Kernnetz in Betrieb genommen
Im März hatte Telefónica bereits in Aussicht gestellt, zum Sommer nach Vodafone ebenfalls mit 5G Standalone (5G SA) an den Start gehen zu wollen. Den größten Schritt in diese Richtung ist der Netzbetreiber jetzt mit der Inbetriebnahme des 5G-Standalone-Kernnetzes gegangen. Künftig soll es keine Abhängigkeiten mehr vom ehemaligen 4G-Kernnetz geben.
Die neuen 5G-Standalone-Server im Münchener Rechenzentrum seien bereits mit 5G-Antennen im O2-Livenetz verbunden, erklärt Telefónica. 5G SA soll insbesondere durch die nochmals geringeren Latenzzeiten von wenigen Millisekunden und höhere Datenraten im Gigabitbereich punkten, die durch die Bündelung verschiedener 5G-Frequenzbänder (Carrier Aggregation) entstehen. Bis Sommer 2021 soll das neue 5G-Kernnetz bundesweit in allen Rechenzentren von Telefónica implementiert werden.