Im Test vor 15 Jahren: Nvidias nForce 500 für AMDs Sockel AM2 mit DDR2-RAM
Bereits beim Erscheinen des Athlon 64 war klar, dass AMD den neuen DDR2-Speicherstandard sobald wie möglich unterstützen würde. Im Mai 2006 war es so weit und AMD stellte den AM2-Sockel mit DDR2-Unterstützung (Test) vor. In puncto Leistung nahmen sich die Plattformen allerdings nicht viel.
Neue AM2-Prozessoren mit gleichen Spezifikationen
Der neue Sockel bedingte auch neue Prozessoren. AMD legte zum Start acht Dual-Core- und neun Single-Core-CPUs in verschiedenen Preis- und Leistungsklassen auf. Alle Modelle brachten DDR2-Unterstützung mit sich, im Detail gab es jedoch Unterschiede. Während die Single-Core-Ableger lediglich DDR2-667 unterstützten, konnten die Dual-Core-Ableger mit schnellerem DDR2-800 umgehen. Dabei handelte es sich um keine hardwareseitige, sondern um eine von AMD ins Bios implementierte Beschränkung. Abseits der DDR2-Unterstützung waren die Prozessoren quasi identisch mit ihren Vorläufern.
Merkmale | Athlon 64 X2 Athlon 64 FX-62 |
Athlon 64 Sempron 64 |
Athlon 64 X2 Athlon 64 FX-60 |
Athlon 64 Athlon 64 FX |
---|---|---|---|---|
Codename | Windsor (1 MByte/512 kByte) | Orleans (512 kByte) Manila (256 kByte/128 kByte) |
Manchester (1 MByte) Toledo (2 MByte) |
Venice (512 kByte) San Diego (1 MByte) |
Taktrate oder Modellnummer (Takt in GHz) |
3800+ (2,0 GHz, 2 × 512 kByte) 4000+ (2,0 GHz, 2 × 1 MByte) 4200+ (2,2 GHz, 2 × 512 kByte) 4400+ (2,2 GHz, 2 × 1 MByte) 4600+ (2,4 GHz, 2 × 512 kByte) 4800+ (2,4 GHz, 2 × 1 MByte) 5000+ (2,6 GHz, 2 × 512 kByte) FX-62 (2,8 GHz, 2 × 1 MByte) |
Athlon 64 3800+ (2,4 GHz 512 kByte) 3500+ (2,2 GHz, 512 kByte) 3200+ (2,0 GHz, 512 kByte) Sempron 64 3600+ (2,0 GHz, 256 kByte) 3500+ (2,0 GHz, 128 kByte) 3400+ (1,8 GHz, 256 kByte) 3200+ (1,8 GHz, 128 kByte) 3000+ (1,6 GHz, 256 kByte) 2800+ (1,6 GHz, 128 kByte) |
3800+ (2,0 GHz) 4200+ (2,2 GHz) 4400+ (2,2 GHz) 4600+ (2,4 GHz) 4800+ (2,4 GHz) FX-60 (2,6 GHz) |
3000+ (1,8 GHz) 3200+ (2,0 GHz) 3500+ (2,2 GHz) 3700+ (2,2 GHz) 3800+ (2,4 GHz) 4000+ (2,4 GHz) FX-55 (2,6 GHz) FX-57 (2,8 GHz) |
Fertigung | 90 nm | |||
Sockel | Sockel AM2 (940) | Sockel 939 | ||
Dual-Core | ✓ | – | ✓ | – |
Multithreading | – | |||
Peripherie-Interface | 8 GByte/s HyperTransport | 8 GByte/s HyperTransport 6,4 GByte/s HyperTransport |
8 GByte/s HyperTransport | 8 GByte/s HyperTransport |
Speichercontroller | integriert für DDR2-800 |
integriert für DDR2-667 |
integriert für DDR-400 |
|
Transistoren | 153,8 Mio. (2 × 512 kByte) 227,4 Mio. (2 × 1 MByte) |
kA (128 kByte) 81,1 Mio (256 kByte) 81.1 Mio (512 kByte) |
154 Mio. (2 × 512 kByte) 233,2 Mio. (2 × 1 MByte) |
68,5 Mio. (512 kByte) 114 Mio. (1 MByte) |
Chipgröße | 183 mm³ (2 × 512 kByte) 230 mm² (2 × 1 MByte) |
kA (128 kByte) 103 mm² (256 kByte) 103mm² (512 kByte) |
147 mm² (2 × 512 kByte) 199 mm² (2 × 1 MByte) |
83,5 mm² (512 kByte) 115 mm² (1 MByte) |
L1-Execution-Cache | 2 × 64 kByte | 64 kByte | 2 × 64 kByte | 64 kByte |
L1-Daten-Cache | 2 × 64 kByte | 64 kByte | 2 × 64 kByte | 64 kByte |
L2-Cache | 2 × 512 kByte 2 × 1.024 kByte |
128 kByte 256 kByte 512 kByte |
2 × 512 kByte 2 × 1.024 kByte |
512 kByte 1.024 kByte |
L2-Anbindung | 128 Bit | |||
L2-Modus | L1 exclusive | |||
Cache insgesamt | 1.280 kByte 2.304 kByte |
256 384 kByte 640 kByte |
1.280 kByte 2.304 kByte |
640 kByte 1.152 kByte |
Ohne zusätzliche Leistung, aber mit mehr Features
Trotz des neuen und schnelleren Speichers ergab sich in der Praxis kein Leistungszuwachs auf der AM2-Plattform. In den Benchmarks lagen die Leistungsunterschiede zwischen gleichen Prozessoren auf Sockel 939 und AM2 im Rahmen der Messungenauigkeit.
Der nForce 500 bot einiges
Der Vorteil der AM2-Plattform waren die neuen Chipsätze und die damit einhergehenden Features. So präsentierte Nvidia zum Start der Plattform gleich vier Chipsätze: nForce 550, nForce 570 Ultra, nForce 570 SLI und nForce 590 SLI (Test). Diese boten eine Vielzahl an Anschlüssen, Unterstützung für mehrere Grafikkarten und einige weitere Features.
Der nForce 590 SLI war beispielsweise in der Lage, die PCIe- als auch die HyperTransport-Verbindung zu übertakten und die Bandbreite so um 25 Prozent zu steigern. Das war allerdings nur beim Einsatz einer oder mehrerer GeForce 7900 GTX möglich. Drei der vier Chipsätze konnten ihre zwei nativen Gbit-Ethernet-Anschlüsse per „Teaming“ zusammenschließen, wodurch sich die Bandbreite effektiv verdoppeln ließ.
nForce 590 SLI | nForce 570 SLI | nForce 570 Ultra | nForce 550 | |
---|---|---|---|---|
Segment | Enthusiast SLI | Leistung SLI | Leistung, ohne SLI | Mainstream |
CPU | Sockel AM2 Athlon 64 FX Athlon 64 |
Sockel AM2 Athlon 64 FX Athlon 64 |
Sockel AM2 Athlon 64 FX Athlon 64 |
Sockel AM2 Athlon 64 Sempron |
SLI | ja, 2 × x16 | ja, 1 × x16, 2 × x8 | nein | |
LinkBoost | ja | nein | ||
SLI-Ready Memory | ja | nein | ||
Max. Overclocking | ja | nein | ||
FirstPacket | ja | nein | ||
DualNet | ja | nein | ||
Natives GigaBit LAN | ja, 2 × | ja, 1 × | ||
LAN Teaming | ja | nein | ||
TCP/IP Beschleunigung | ja | nein | ||
MediaShield | ja | |||
SATA/PATA | 6/2 | 4/2 | ||
SATA 3 GByte/s | ja | |||
RAID-Modi | 0, 1, 0+1, 5 | 0, 1, 0+1 | ||
nTune 5.0 | ja | |||
PCIe Lanes/Kanäle | 46/9 | 28/6 | 20/5 | |
Aufteilung | 16, 16, 8, 1, 1, 1, 1, 1, 1 |
16, 8, 1, 1, 1, 1 | 16, 1, 1, 1, 1 | |
USB 2.0 | 10 | |||
PCI Plätze | 5 | |||
Audio | HD Audio (Azalia) |
Fazit
Wer den Sockel AM2 in Betracht zog, um potentiell Leistungsgewinne aus dem schnelleren DDR2-Speicher zu ziehen, der konnte diesen Gedanken verwerfen. Die Kosten standen dabei – da CPU, Mainboard und Arbeitsspeicher getauscht werden mussten – in keinem Fall im Verhältnis zum Nutzen. Anders sah es für Anwender aus, die ein neues System bauen wollten. Hier bot es sich an, auf den Sockel AM2 zu setzen, da zukünftige Prozessoren ausschließlich dafür erscheinen sollten. Zudem warteten die neuen Chipsätze mit Features auf, die für einige Nutzer interessant sein konnten.
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