Cloud-Anbieter Backblaze: Ausfallraten von HDDs und SSDs im Vergleich
Der Cloud-Storage-Anbieter Backblaze veröffentlicht seit geraumer Zeit Daten über die Ausfallraten der in seinen Servern eingesetzten Festplatten. Im jüngsten Bericht werden auch Daten von SSDs aufgeführt und mit denen der HDDs verglichen. Die SSDs fallen erwartungsgemäß wesentlich seltener aus, sind aber auch noch nicht so alt.
Cloud-Anbieter nennt Ausfallraten
Seit über 14 Jahren ist Backblaze im Cloud-Speicher-Geschäft tätig und bietet seine Dienste Privat- wie Geschäftskunden nach eigenen Angaben mittlerweile in 175 Ländern an und hat mehr als 1 Exabyte (1 Million Terabyte) an Daten seiner Kunden gespeichert.
Seit einigen Jahren veröffentlicht Backblaze eigene Statistiken zu den Ausfallraten der eingesetzten Festplatten (HDD), die aber nicht immer unumstritten sind, da teils Consumer-HDDs mit Enterprise-HDDs verglichen wurden, obgleich die Consumer-HDDs gar nicht für den Dauerbetrieb im Server ausgelegt sind. Dennoch liefern die Daten Hinweise auf potenziell kritische HDD-Serien mit erhöhter Fehlerrate.
Backblaze vergleicht AFR von HDDs und SSDs
In den Backblaze Drive Stats Q1 2021 gibt es neben den gewohnten Listen zur Fehlerrate diverser HDDs neuerdings auch Angaben zu den erst seit rund zwei Jahren bei Backblaze eingesetzten SSDs. Diese dienen nicht als Lager für die Kundendaten, sondern als Boot-Laufwerke für die Server. Da dies eine gänzlich andere Arbeitslast bedeutet, vergleicht Backblaze die jährliche Ausfallrate (Annualized Failure Rate, AFR) der SSDs mit ebenfalls als Boot-Datenträger eingesetzten HDDs.
Innerhalb des ersten Quartals 2021 sind lediglich zwei der 1.518 SSDs wegen eines Fehlers ausgefallen, was eine AFR von lediglich 0,58 Prozent bedeutet. Bei den 1.669 HDDs waren es hingegen 44 Stück, sodass die aufs Jahr hochgerechnete Ausfallrate bei wesentlich höheren 10,56 Prozent liegt.
Bei Betrachtung der Fehlerrate über die gesamte Einsatzdauer hinweg, zeigt sich ein Verhältnis von 0,65 Prozent ausgefallenen SSDs zu 6,04 Prozent ausgefallenen HDDs. Anzumerken ist aber, dass die HDDs ein deutlich höheres Durchschnittsalter von knapp 50 Monaten gegenüber knapp 13 Monaten bei den SSDs besitzen. Laut Backblaze sind einige HDDs sogar schon seit acht Jahren im Einsatz, während die ältesten SSDs nur 30 Monate zählen. Da die Ausfallraten in der Regel mit zunehmenden Alter steigen, ist der Vergleich also nicht ganz fair. In den kommenden Monaten will Backblaze aber „die Zeitpläne für SSD und HDD aufeinander abstimmen, um die HDD-Laufwerke in den ersten Jahren ihrer Nutzung zu untersuchen“.
Ergebnis keine Überraschung
Ungeachtet des Alters bestätigen die Ausfallraten bereits jetzt die lange gehegte Annahme, dass SSDs deutlich seltener ausfallen als HDDs. Dies überrascht nicht, da bei HDDs sowohl Elektronik als auch Mechanik versagen können, während SSDs frei von beweglichen Bauteilen sind und rein elektronisch arbeiten.