Klage erfolgreich: Xiaomi ist keine „Communist Chinese military company“
Mitte Januar hatte das US-Verteidigungsministerium Xiaomi als „Communist Chinese military company“ (CCMC) deklariert, was zu Einschränkungen US-amerikanischer Investoren geführt hatte. Xiaomi hatte umgehend angekündigt, gegen diese Einstufung gerichtlich vorzugehen, womit das Unternehmen nun Erfolg hatte.
Nach der Entscheidung des US-Bezirksgerichts von Columbia musste das US-Verteidigungsministerium Xiaomi wieder von der Liste der als CCMC deklarierten Unternehmen streichen, nachdem Xiaomi schon im März nach der Klageeinreichung im Februar eine Aussetzung der Einstufung erwirkt hatte. Ein Richter bezeichnete die CCMC-Liste der USA damals als „willkürlich und unberechenbar“.
Keine Investition aus den USA möglich
Bei einem Eintrag auf dieser Liste handelt es sich nicht um dieselbe Einstufung, die etwa Huawei durch die anhaltenden Auseinandersetzungen mit den USA durch das US-Handelsministerium erfahren hat. Anders als bei Huawei war es US-amerikanischen Unternehmen auch nach der Einstufung Xiaomis als CCMC im Januar 2021 weiterhin möglich, vorhandene Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen zu pflegen und neue einzugehen. Stattdessen war es US-Investoren untersagt, in Xiaomi zu investieren. Durch die Aufhebung ist es allen US-Unternehmen und -Bürgern wieder gestattet, Aktienanteile von Xiaomi zu halten und zu erwerben, wie das Unternehmen in einer Adhoc-Mitteilung unmittelbar vor der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen bekannt gegeben hat.
Xiaomi weist darin zudem erneut darauf hin, dass es ein offenes, transparentes, öffentlich gehandeltes und unabhängig agierendes und geführtes Unternehmen sei.
Biden-Regierung setzt Kurs fort
Die Einstufung von Xiaomi als CCMC erfolgte noch während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Trump, wurde von der Regierung unter Präsident Biden jedoch nicht zurückgenommen. Während es Xiaomi vorerst gelungen ist, Beschränkungen aufzuheben, sieht sich Huawei weiterhin mit starken Einschnitten konfrontiert, die voraussichtlich Anfang Juni vorerst in der Vorstellungen der eigenen Android-Alternative Harmony OS gipfeln werden.
Huawei-Probleme führen zu Umsatz- und Gewinnsprung bei Xiaomi
Die Probleme von Huawei erweisen sich indes als Vorteil für Xiaomi. Wie das Unternehmen im Earnings Call bekannt gab, konnte man im ersten Quartal dieses Jahres ein Umsatzplus von 55 Prozent erzielen. Der Umsatz lag bei 76,88 Milliarden Yuan, fast 10 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal 2021 gar um 164 Prozent auf nunmehr 6,1 Milliarden Yuan, was rund 780 Millionen Euro entspricht. Auch in China konnte Xiaomi mit den eigenen Smartphones deutlich zulegen und den Marktanteil um 75 Prozent steigern.
Eco Rating für mehr Nachhaltigkeit
Anders als Apple und Sony beteiligt sich Xiaomi am gestern von führenden europäischen Mobilfunkbetreibern neu vorgestellten Eco Rating für Smartphones, das die Nachhaltigkeit der Geräte verbessern soll. Hierfür stellt das Unternehmen die notwendigen Informationen über seine Smartphones für die Bewertung zur Verfügung.
Xiaomi will Elektroautos bauen
Xiaomi will in Zukunft auch auf dem Markt für Elektroautos mitmischen. Ein Vorhaben, dem sich der Xiaomi-Gründer Lei Jun persönlich annimmt.