MSI MPG Artymis 343CQR im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbraum
Die Messungen zur Helligkeit wurden im Game-Mode „User“ durchgeführt, mit dem der Monitor ausgeliefert wird. Die Einstellung „Pro Mode“ ist ebenfalls auf „User“. Bildverbesserer sind ausgeschaltet, die Farbtemperatur ist auf „Normal“ eingestellt.
Die Farbtemperatur des VA-basierten MSI Artymis 343CQR beträgt 6.814 Kelvin, womit das Display etwas zu kühl angestimmt ist und nicht ganz die optimalen 6.500 Kelvin erreicht.
MSI bewirbt den Monitor mit einer Maximalhelligkeit von 550 cd/m² und hat ihn nach DisplayHDR 400 zertifizieren lassen – mindestens 400 cd/m² muss das Modell punktuell somit erreichen. Im Test werden im HDR-Modus 584 cd/m² erzielt, so dass auch die vom Hersteller angegebene Helligkeit von 550 cd/m² leicht übertroffen wird. Auch wenn sich dieses Ergebnis durchaus sehen lassen kann, wird es nur bei der HDR-Wiedergabe erlangt – und ist dort für einen Effekt wie bei OLED-Fernsehern wiederum nicht hoch genug, aber besser als bei vielen Konkurrenten im Bereich der PC-Monitore.
Im SDR-Modus erreicht der Proband hingegen eine maximale Helligkeit von 365 cd/m² in der Bildschirmmitte. Am dunkelsten ist das Display in den beiden oberen Ecken – dort werden 294 und 296 cd/m² gemessen, was rund 81 Prozent der Maximalhelligkeit entspricht. Auch wenn die Homogenität somit nicht hervorragend ist, fällt positiv auf, dass der Helligkeitsabfall einigermaßen gleichmäßig ist und es keine deutlich zu dunkel hervorstechenden Bereiche gibt.
Eine unmodulierte Gleichstrom-Spannungsversorgung sorgt dafür, dass das Display auch bei niedrigen Helligkeitseinstellungen nicht flackert.
VA-typisch hoher Kontrast
Der Schwarzwert des MSI MPG Artymis 343CQR liegt bei maximaler Display-Helligkeit im Durchschnitt bei nur 0,082 cd/m² und somit deutlich unter den bei IPS-Panels üblichen 0,3 bis 0,4 cd/m². So erreicht der Monitor einen Kontrast von im Durchschnitt 3.891:1. Der maximale Kontrast liegt im SDR-Modus sogar bei 4.150:1.
Zu hohe Mindesthelligkeit
Bei minimaler Helligkeit leuchtet das MSI-Display bei der Darstellung von Weiß mit mindestens 89 cd/m² (rechts und links oben) und maximal 110 cd/m² (Display-Mitte). Ein deutlich zu hoher und zu heller Wert, der in sehr dunkler Umgebung schon als zu hell empfunden werden kann.
Kein Monitor für Grafiker
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI MPG Artymis 343CQR mit CalMAN ColorMatch. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des Artymis 343CQR ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Die Farbabweichung des MSI MPG Artymis 343CQR liegt mit durchschnittlich 3,4 dE und maximal 7 dE über den angestrebten Grenzwerten, ist für einen Gaming-Monitor mit VA-Panel aber noch in Ordnung. Für Grafiker sind die Farbabweichungen hingegen deutlich zu hoch. Der Unterschied zwischen den Fabrprofilen „sRGB“ und „User“ fällt gering aus. Die Abweichungen sind über das gesamte Farbspektrum und die Graustufen hinweg verteilt und beschränken sich nicht auf einen Bereich.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Im OSD des MSI-Monitors kann die Reaktionszeit in den drei Stufen „Normal“, „Fast“ und „Fastest“ eingestellt werden, wie es auch schon von den anderen Modellen des Herstellers bekannt ist. Wird im OSD die Einstellung „Fastest“ gewählt, ist kaum Ghosting zu erkennen, wenn der Bildschirm mit einer Bildwiederholfrequenz von 165 Hz betrieben wird. Wird jedoch auf 60 Hz limitiert, sollte die Option „Fastest“ nicht verwendet werden, da dann das Ghosting deutlich sichtbar ist. Für die Tests wurde im OSD zudem die Funktion „ZeroLatency“ genutzt.
Mit 41,62 ms erzielt der Artymis 343CQR von MSI mit beiden Einstellungen einen identischen Input-Lag, der nicht ganz vorne im Testfeld liegt, sich aber durchaus sehen lassen kann. Für weniger Ghosting kann somit auf „Fast“ zurückgegriffen werden, ohne die Verzögerung zu erhöhen.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Beim Display-Lag zeigt sich hingegen ein Unterschied von rund 1 ms. In der Einstellung „Fast“ beträgt die Verzögerung 3,79 ms, auf „Fastest“ sind es hingegen 2,62 ms – beides gute Werte.