Outriders im Test: DLSS im Qualitäts- und Performance-Check
3/4Trotz des Verzichts auf Raytracing kommt Outriders mit Nvidias KI-Upsampling-Technologie DLSS in der Version 2.0 und bietet sowohl unter DirectX 11 als auch unter DirectX 12 die DLSS-Qualitätseinstellungen „Qualität“, „Ausbalanciert“, „Performance“ und „Ultra Performance“.
Outriders nutzt das von der Unreal Engine 4 bekannte TAA mit allen Vor- und Nachteilen. Der Vorteil ist, dass die Kantenglättung das Bild effektiv beruhigt und so auch in niedrigen Auflösungen wie Full HD die viele Vegetation nur etwas flackert, was in hohen Auflösungen dann quasi gänzlich verschwindet. Davon abgesehen ist das TAA aber schlicht nicht gelungen. Denn im Rekonstruieren von feinen Details wie zum Beispiel Ästen ist das Post-Processing-AA grundsätzlich nicht gut und darüber hinaus ist das Bild immer unscharf. In Full HD verschwinden manche Details schlicht im Matsch und selbst in Ultra HD wird das Bild nicht wirklich scharf.
DLSS macht einen guten Job in Outriders
DLSS liefert in Outriders in den meisten Fällen einen besseren Job ab. Die große Stärke von Nvidias exklusiver Technologie ist schon immer die Rekonstruktion feiner Details gewesen, was auch in Outriders gut funktioniert. Dünne Linien werden auf mittlerer und großer Distanz unabhängig von der Auflösung deutlich besser auf den Monitor gebracht als mit der nativen Auflösung inklusive TAA.
Darüber hinaus entfernt DLSS aufgrund des eingesetzten Nachschärfens einen Großteil der Unschärfe, was sich sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Auflösungen sofort erkennen lässt. Das ist der größte optische Vorteil von DLSS in dem Spiel und schlussendlich auch der Hauptgrund, warum DLSS in Outriders in den meisten Fällen besser ist als die native Auflösung – und auf einer GeForce-RTX-Grafikkarte aktiviert werden sollte, selbst wenn es genug FPS auch ohne gibt.
Probleme gibt es aber auch mit Nvidias Technologie
DLSS ist trotz aller Vorteile aber auch in Outriders nicht perfekt. Das Problem des „Verschmierens“ von Details gibt es auch in dem Loot-Shooter. Der Effekt ist zwar weniger ausgeprägt als zum Beispiel zuletzt in Metro Exodus PC Enhanced Edition, aber eben doch gut sichtbar. Und das gilt in dem Spiel sowohl bei Seitwärts- als auch bei Vorwärts-/Rückwärts-Bewegung. Feine Details wie zum Beispiel Baumäste zeigen dann eine Art Ghosting, da die temporale Rekonstruktion von DLSS offenbar Schwierigkeiten hat zu bestimmen, wo genau welche Details zu sein haben und wo nicht. Die Ausprägung des „Smearings“ ist dabei von der Pixelanzahl abhängig. Je höher die eingestellte Auflösung und der DLSS-Modus, desto geringer ist der Effekt. Gänzlich verschwinden lässt ihn jedoch selbst die höchste Einstellungsstufe nicht.
DLSS sieht in dem Spiel meistens besser als nativ aus
Die Vorteile überwiegen in Outriders aber die Nachteile und entsprechend sollte DLSS auf einer GeForce-RTX-Grafikkarte aktiviert werden. In Ultra HD ist dabei die Qualitäts-Einstellung anzuraten. Wird noch mehr Performance benötigt, kann auf „Ausbalanciert“ geschaltet werden. Die Stufen „Performance“ und „Ultra Performance“ sollten gemieden werden.
Für WQHD ist „Qualität“ empfehlenswert, noch weiter sollte nicht zurückgeschaltet werden, da sonst die optischen Nachteile zu groß werden. Werden mehr FPS benötigt, ist es stattdessen ratsam, an der allgemeinen Grafikqualität zu schrauben. Einzig in Full HD sollte abgewägt werden, ob die native Auflösung oder DLSS auf „Qualität“ zum Einsatz kommt. Beide Möglichkeiten haben gut sichtbare Nachteile – hier muss sich dann für das kleinere Übel entschieden werden. Full HD sieht in Outriders unabhängig von DLSS einfach nicht gut aus.
Die Performance-Vorteile von DLSS
DLSS bringt in Outriders wie gewohnt einen großen Leistungsschub. Auf einer GeForce RTX 3080 erhöht DLSS auf „Qualität“ in 3.840 × 2.160 die Framerate um 41 Prozent, sodass mit dieser Einstellung die 60 FPS locker überschritten werden. Die Einstellung „Ausgeglichen“ bringt dann weitere 13 Prozent und „Performance“ noch einmal 14 Prozent mehr Geschwindigkeit. Auf der GeForce RTX 2070 Super fallen die Leistungssteigerungen sehr ähnlich aus.
Damit liegt Outriders ein wenig hinter anderen Spielen zurück, was den Leistungsgewinn von DLSS 2.0 betrifft. Metro Exodus PC Enhanced Edition bringt einen leicht größeren Schub, in Cyberpunk 2077 fällt dieser gar ein gutes Stück größer aus. Trotzdem ist das Mehr an Bildern pro Sekunde auch bei Outriders nicht zu verachten. Mit dem Performance-Preset ist die GeForce RTX 2070 Super so in Ultra HD schneller als eine GeForce RTX 3080 in nativer Auflösung und erreicht fast die 60-FPS-Marke – wenn auch dafür die aggressive Performance-Einstellung nötig ist.
4K60 auf mehr Grafikkarten
Mit nativer Auflösung erreicht einzig und alleine die GeForce RTX 3090 die 60-FPS-Marke in 3.840 × 2.160. Bei DLSS auf „Qualität“ gesellen sich noch die Modelle GeForce RTX 3080, GeForce RTX 3070 und GeForce RTX 2080 Ti hinzu. Darüber hinaus werden die GeForce RTX 3060 Ti und die GeForce RTX 2080 Super in einen zwar nicht optimalen, aber doch spielbaren Bereich von rund 50 FPS gehievt, während bei den langsameren Exemplaren die Performance für ein gut spielbares Ergebnis noch nicht ausreicht. In dem Fall muss entweder DLSS in einen aggressiveren Modus geschaltet oder die generelle Detailstufe reduziert werden.