Thunderbolt 4 Dock Chroma im Test: Leistungsaufnahme, Transferraten und Fazit

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Frank Hüber
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Leistungsaufnahme

Ohne Ein-/Ausschalter kommt dem Standby-Verbrauch des Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma eine besonders große Bedeutung zu. Erfreulich, dass die Leistungsaufnahme ohne verbundenes Notebook oder angeschlossene Peripherie tatsächlich bei 0 Watt liegt – Gleiches ist auch Anker beim PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock geglückt. Das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock weist hingegen eine Leistungsaufnahme von dauerhaft 1,3 Watt auf, wenn es nicht explizit ausgeschaltet wird.

Leistungsaufnahme
Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock
Standby an 0,0 Watt 1,3 Watt
Aus 0,0 Watt
Mit MacBook Pro 13 (100 % geladen) und USB-HDD 17–44 Watt 17–44 Watt 15–45 Watt
Mit MacBook Pro 13 (50 % geladen) bis zu 69,7 Watt bis zu 70 Watt bis zu 71,3 Watt

Nicht alle Anschlüsse laden alles ohne Notebook

Drei Thunderbolt-4-und drei USB-A-Anschlüsse, über die externe Geräte geladen werden können, und ein Thunderbolt-4-Port, der ein Notebook mit bis zu 90 Watt lädt, sind mit einem 135-Watt-Netzteil kombiniert. Wie bei den anderen Docking-Stationen hat dies Einschränkungen bei der Stromversorgung zur Folge. Laut Razer stellen die USB-A-Anschlüsse bis zu 10 Watt und die TB4/USB-C-Anschlüsse in Summe bis zu 100 Watt bereit.

USB-A lädt ohne Notebook nichts

Ist keine Quelle mit dem Dock über den vorderen Thunderbolt-4-Anschluss verbunden, sind die USB-A-Schnittstellen nicht aktiv. An ihnen können somit auch keine Geräte aufgeladen werden, ohne dass ein Notebook verbunden ist.

TB4 lädt Android-Smartphones, aber kein iPhone

Die drei Thunderbolt-4-Ports an der Rückseite bleiben grundsätzlich mit Spannung versorgt, auch wenn kein Notebook am vorderen Eingang angeschlossen ist. Während externe Laufwerke und Android-Smartphones über die Anschlüsse weiterhin mit Strom versorgt und ggf. aufgeladen werden, lässt sich ein iPhone nicht über die Thunderbolt-4-Schnittstellen aufladen, wenn vorne keine Quelle verbunden ist. Erst wenn ein Notebook an das Dock angeschlossen wird, lädt auch ein iPhone problemlos. Laut Razer liegt dies an der fehlenden Unterstützung der TB4-Anschlüsse durch Apple beim iPhone. Sofern Apple die Umsetzung im iPhone ändert, könnte demnach auch ein iPhone über die Anschlüsse geladen werden.

Notebooks werden zuverlässig geladen und verbunden

Probleme beim Laden eines verbundenen Notebooks oder dessen Datenverbindung traten während des Tests nicht auf. Zu beachten ist lediglich, dass maximal 90 Watt bereitgestellt werden, was für sehr leistungsfähige Gaming-Notebooks zu wenig sein kann. Razers eigene Blade-Modelle benötigen bei Volllast beispielsweise mehr.

Transferraten in der Praxis

Bei den Transferraten kommen in diesem Test in einzelnen Bereichen andere Benchmarks zum Einsatz als noch zuletzt, um die Datenübertragungsrate anzuheben, die mitunter durch das MacBook Pro 13 (2016) und die eingesetzten Speichermedien stark limitiert wurde. Aus diesem Grund werden auch Tests mit einem Razer Blade Stealth 13 mit Intel Core i7-1165G7, 16 GB RAM und 512-GB-SSD durchgeführt, das bereits Thunderbolt 4 bietet, und auf eine externe Thunderbolt-SSD und das TerraMaster D5 330 DAS mit 5 HDDs im RAID 0 und Thunderbolt 3* zurückgegriffen. Auch wenn diese weiterhin nicht das Bandbreitenlimit von Thunderbolt 3/4 mit 40 Gbit/s erreichen, zeigen sie unter Umständen einfacher einen Unterschied bezüglich der Leistung bei der Nutzung am Dock oder direkt am Notebook an.

Transferraten beim Dock am Razer Blade Stealth 13, 6,1 GB Daten
Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock Direkt am Razer Blade Stealth 13
Thunderbolt-SSD Schreiben 206,2 MB/s 207,7 MB/s 206,9 MB/s
Lesen 1.305 MB/s 1.305 MB/s 1.307 MB/s
TerraMaster D5-330 Thunderbolt 3 Schreiben 515 MB/s 548 MB/s 556 MB/s
Lesen 999 MB/s 978 MB/s 1.018 MB/s

Zur Vergleichbarkeit mit den anderen Docks werden aber auch erneut Tests einer mit SATA-USB-A-Adapter betriebenen Samsung 840 Pro, die so per Schnittstelle auf 5 Gbit/s limitiert ist, und der Seagate Innov8, einer externen USB-3.1-HDD, deren Schnittstelle ebenfalls maximal 5 Gbit/s liefert, durchgeführt.

Transferraten beim Dock am MacBook Pro 13, 10 GB Daten
Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma Anker PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock Direkt am MacBook Pro 13
USB-A-SSD 243 MB/s 241 MB/s 233 MB/s 238 MB/s
Seagate Innov8 USB-C-HDD 191 MB/s 182 MB/s 186 MB/s 186 MB/s
Thunderbolt-SSD 1.033 MB/s 1.032 MB/s 1.034 MB/s

Wie der Test an einem Razer Blade Stealth 13 und am MacBook Pro 13 zeigt, ergeben sich durch die Nutzung eines Thunderbolt-Docks keinerlei negative Auswirkungen auf die Transfergeschwindigkeit. Mitunter ist das Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma sogar die schnellste Verbindungsoption und schlägt reproduzierbar, wenn auch äußerst knapp den direkten Betrieb des Speichermediums am Notebook. In der Praxis relevant sind die Unterschiede nicht.

Fazit

Mit dem Thunderbolt 4 Dock Chroma liefert Razer ein abseits der RGB-Beleuchtung schlichtes und sehr gut verarbeitetes Thunderbolt-4-Dock ab, das mit drei Downstream-Thunderbolt-4-Anschlüssen und einem Thunderbolt-4-Source-Eingang Zukunftssicherheit besitzt. Über die Thunderbolt-4-Schnittstellen kann jede Form von USB- oder Thunderbolt-Zubehör angeschlossen werden. Außerdem ist es möglich, entweder direkt über ein USB-C- oder per USB-C-DisplayPort-Kabel zwei externe Monitore mit 4K60 zu verbinden. Muss beim Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock (Test) auf Thunderbolt für Peripherie verzichtet werden und wird lediglich HDMI geboten, setzt Anker mit dem PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock (Test) zwar auf Anschlussvielfalt, bietet abseits der USB-C- und USB-A-Ports aber auch nur einen Thunderbolt-3-Anschluss für Peripherie. Mit drei USB-A-Schnittstellen hat Razer ebenfalls die adapterlose Verbindung zu Peripherie gewahrt, der LAN-Anschluss stellt zudem eine kabelgebundene Netzwerkanbindung für das verbundene Notebook bereit.

In der Praxis leistet sich das Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma im Test keinen einzigen Aussetzer. Displays werden schnell und fehlerlos angesprochen, es kommt nicht zu Signalabbrüchen oder Neuverbindungen und auch Speichermedien werden über alle Eingänge problemlos angebunden.

Ein Wermutstropfen könnte für manche die fehlende Spannungsversorgung der USB-A-Anschlüsse sein, wenn kein Notebook verbunden ist. Alte Headsets oder andere Geräte lassen sich so gegebenenfalls nur über einen Adapter an den Thunderbolt-4-Schnittstellen aufladen, wenn kein Notebook verbunden ist. Zudem fehlt für die RGB-LED-Beleuchtung eine Deaktivierungsmöglichkeit, wenn das Dock an einem Notebook ohne installierte Synapse-Software genutzt wird. Denn zum eigentlichen Betrieb ist keinerlei Software-Installation nötig.

Die Einstellungsmöglichkeiten der Effekte in der Synapse-Software sind mit zwölf definierbaren Zonen für ein kleines Dock überraschend umfangreich. In der Praxis ist die sinnvolle Individualisierung hierüber aber eingeschränkt, da die Farben der einzelnen Felder ineinander übergehen – dies hat bei Effekten wie „Welle“ hingegen einen schönen Verlauf zum Vorteil.

Im Hinblick auf die Datenübertragungsgeschwindigkeit von und zu externen Speichergeräten muss man sich auch beim Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma keine Sorgen machen – sie leidet durch das Zwischenschalten des Docks nicht. Wer jedoch häufig Speichermedien am Dock wechselt, wird sich wünschen, Razer hätte einen der Thunderbolt- oder USB-Anschlüsse an die Vorderseite gelegt, damit er leichter zugänglich ist.

Während Anker das Notebook am PowerExpand Elite 13-in-1 Thunderbolt 3 Dock immer mit 85 Watt laden kann, da das externe Netzteil 180 Watt bereitstellt, und Corsair mitunter auf 45 Watt drosseln muss, da maximal 100 Watt zur Verfügung stehen, siedelt sich Razer mit 135 Watt dazwischen an. Bis zu 90 Watt stehen dabei dem Notebook zur Verfügung.

Im Vergleich zu den anderen beiden Docks bleibt das Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma im Betrieb etwas kühler.

Ein weiterer Vorteil, der auch dem Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma zuteilwird, ist dank Thunderbolt 4 nicht nur eine bis zu 40 Gbit/s schnelle, sondern vor allem standardisierte Verbindung zu Notebooks mit Thunderbolt-3- oder -4-Anschluss, durch die das Dock problemlos mit mehreren unterschiedlichen Notebooks genutzt und auch bei einer Neuanschaffung weiterhin eingesetzt werden kann. Mit Thunderbolt 4 ist man in dieser Hinsicht auf der derzeit sichersten Seite.

Mit 330 Euro hat aber auch das Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma einen stolzen Preis, der für diese Vorzüge gezahlt werden muss.

ComputerBase wurde das Thunderbolt 4 Dock Chroma leihweise von Razer zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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