Sony Xperia Pro: Smartphone wird für 2.500 Euro zum Videomonitor
Überraschend will Sony das bereits im Februar 2020 vorgestellte Xperia Pro zu Beginn kommender Woche auch auf den deutschen Markt bringen. Neben den Funktionen eines Smartphones versteht Sony das Xperia Pro dank HDMI-Eingang als professionellen Monitor mit 5G-Anbindung für Kameras. Der Preis liegt bei sehr hohen 2.499 Euro.
Der Deutschland-Start überrascht
Mit dem Xperia Pro war hierzulande schon gar nicht mehr zu rechnen, denn vorgestellt hatte Sony das Smartphone bereits vor 15 Monaten gemeinsam mit dem Xperia 1 II – damals allerdings zunächst nur für den japanischen Heimatmarkt. Nachdem das Xperia Pro seit Anfang 2021 auch in den USA erworben werden kann, will es Sony am 10. Mai zum Preis von 2.499 Euro in Deutschland auf den Markt bringen, Vorbestellungen sind ab heute möglich. Ein Xperia 1 II (Test) kostet weniger als ein Drittel dessen.
Das Xperia Pro basiert auf dem Xperia 1 II, das jüngst mit dem Xperia 1 III einen Nachfolger erhalten hat und damit schon jetzt nicht mehr die aktuellste Technik zu bieten hat, die Sony im Frühsommer in seinen Flaggschiff-Smartphones anbieten will. Das muss beim Xperia Pro aber auch gar nicht zwangsweise notwendig sein, denn die Zielgruppe ist klein und sehr speziell.
Smartphone wird zum Videomonitor
Sony sieht das Xperia als professionellen Videomonitor, den man mittels HDMI-Eingang am Smartphone etwa an eine von Sonys Alpha-Kameras oder Kameras anderer Hersteller mit HDMI-Ausgang anschließen kann. Auf dem Monitor lässt sich die Produktion live überwachen und soll dabei farbgenau wiedergegeben werden. Das OLED-Panel im 21:9-Format deckt einen Teil des BT.2020-Farbraums ab und stellt Features wie einstellbare Gitterlinien oder eine Zoom-Funktion bereit. Im Creator-Modus „Powered by CineAlta“ mit kalibriertem D65-Weißpunkt soll die Farbwiedergabe den professionellen Monitoren von Sony entsprechen, die etwa in der Filmindustrie eingesetzt werden.
Weil das Xperia Pro wie das zugrundeliegende Xperia 1 II mit Snapdragon 865 ausgestattet ist, bietet es eine 5G-Anbindung, über die sich das Bildsignal einer professionellen Kamera direkt hochladen oder streamen lässt. Mit kompatiblen Live-Streaming-Anwendungen von Drittanbietern können Inhalte direkt an einen RTMP-Stream-Server oder auf Social-Media-Plattformen gestreamt werden.
Während das HDMI-Signal der Überwachung der Aufnahme dient, wird der Datentransfer zwischen Kamera und Smartphone über Ethernet oder USB abgewickelt. Nach der Verbindung werden die Aufnahmen von der Kamera auf einen automatisch vom Smartphone erstellten FTP-Server übertragen. Wie Sony erklärt, unterstützen die Kameras Alpha 1 und Alpha 7S III die FTP-Übertragung sowohl von Standbild- als auch von Filmdateien. Die Alpha 9 und Alpha 9 II unterstützt hingegen keine FTP-Übertragung von Filmdateien, sondern nur Fotos.
Widerstandsfähigeres Gehäuse mit IP68
Abseits der sehr speziellen Eigenschaften rund um die Videoproduktion entspricht das Xperia Pro dem Xperia 1 II, Sony verpackt die Hardware aber in einem nach IP68 zertifizierten, robusteren Gehäuse, das Anleihen bei Rugged-Smartphones nimmt.