Ubisoft: Free to Play kommt für alle großen Marken
Ubisoft wird dem Free-to-Play-Segment künftig größere Bedeutung beimessen. Das Angebot in diesem Bereich soll ausgebaut werden. In Anbetracht der jüngsten Quartalsergebnisse ist der Schritt logisch: Mikrotransaktionen treiben weiterhin die Umsätze nach oben.
Das Unternehmen kündigte den Schritt gegenüber Investoren an. Die Änderung sei der nächste Schritt hin zu einem Line-Up, das „zunehmend divers wird“, erklärte Chief Financial Officer Frederick Duguet. Ein Teil dieser Diversifizierung betrifft das Geschäftsmodell. Langfristig sollen Free-to-Play-Titel im High-End-Bereich in Triple-A-Qualität in das Portfolio genommen werden. Diese sollen über alle Plattformen hinweg für die größten Marken des Unternehmens entwickelt werden. The Division Heartland ist damit der Start dieses Wegs.
Ergänzen statt ersetzen
Duguet stellte im gleichen Zuge klar, dass weiterhin Spiele mit dem „Premium-Modell“, also einem Kaufpreis-Konzept, angeboten werden. Nach anderslautenden Schlagzeilen der letzten Tage bekräftigte Ubisoft diese Aussage noch einmal: Die neuen Investitionen in Free-to-Play-Spiele gingen weder zu lasten der klassischen AAA-Spiele noch würden sie in ihrer Anzahl reduziert.
Ubisoft geht es damit vorrangig darum, neue Einnahmequellen zu erschließen, indem einerseits Spieler über alternative Monetarisierung erschlossen werden, andererseits aber bestehende Marken neue Fans generieren, die durch diese Spiele in die jeweiligen Spielwelten und -konzepte hineinschnuppern können.
Um echtes Neuland handelt es sich nicht. In manchen Serien wie Far Cry oder Rainbow Six verwischt der Publisher die Grenzen zwischen Vollpreis- und Free-to-Play-Modell schon stark, zudem setzte der Battle-Royale-Shooter Hyper Scape auf diese Art der Umsatzerzeugung. Insofern kann Ubisoft hier aus Erfahrungen schöpfen und zugleich die Zugkraft etablierter Marken nutzen. Ein Free-to-Play-Far-Cry zieht mehr Spieler an als ein neuer, unbekannter Name wie Hyper Scape.
Andere sind diverser
Für die neue Strategie hat Ubisoft Vorbilder. EA zeigt mit Apex Legends, wie sich mit Titanfall erfolgreich neue Umsatzquellen erschließen lassen, Activision betreibt höchst lukrative Free-to-Play-Ableger von Call of Duty. In beiden Fällen haben die Kernmarken neue Spieler gewonnen, während die Bilanzen Umsätze in Rekordhöhe ausweisen. Dass auch Ubisoft nun umfangreich nachzieht um vergleichbare Gewinne abzuschöpfen, erscheint aus ökonomischer Sicht zwingend.