FidelityFX Super Resolution im Test: Ersteindruck zum DLSS-Konkurrenten

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Update Wolfgang Andermahr
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Was bietet das grafisch bessere Ergebnis: Nvidia DLSS 2.0 oder AMD FSR 1.0? Basierend auf den ersten in Anno 1800, Godfall und The Riftbreaker gewonnenen Erkenntnissen und mit den DLSS-2.0-Erfahrungen im Rücken lautet die Antwort auf die Frage: DLSS 2.0.

Eine positive Überraschung ist das, was FSR zum Start abliefert, trotzdem, auch weil die Vorstellung von DLSS in der ersten Generation in puncto maximaler Bildqualität übertroffen wird. Die Schnappatmung, die in zahlreichen Foren nach AMDs lange erwarteter Vorstellung von FSR auf Basis von Screenshots auf Folien einsetzte, kann mit dem heutigen Tag wieder eingestellt werden.

Im Praxisalltag sieht FSR in der höchsten Qualitätsstufe „Ultra Quality“ mit Zielauflösung UHD richtig gut, wenngleich auch nicht exakt so wie in der nativen Auflösung aus. AMD hat im Gegensatz zu Nvidia aber auch nie von einer vergleichbaren Bildqualität, sondern lediglich von einer leicht schlechteren als die native Auflösung gesprochen. Ein Versprechen nicht eingelöst zu haben, kann man AMD also nicht vorwerfen.

Nvidia hat wiederum schon bewiesen, dass DLSS 2.0 besser aussehen kann als das Original, und eine gute Umsetzung von DLSS 2.0 wird im Vergleich zu FSR 1.0 mit hoher Wahrscheinlichkeit immer etwas besser aussehen. Ein direkter Vergleich ist aktuell allerdings noch nicht möglich, denn die Listen der unterstützten Spiele überschneiden sich nicht. Gegenüber schlechteren Umsetzungen von DLSS 2.0 – und die gibt es durchaus – könnte FSR auch gleichwertig sein oder die Nase vorn haben.

Die große Stärke von DLSS ist dabei die Schwäche von FSR. Die temporale Rekonstruktion, die FSR nicht bietet, funktioniert bei DLSS meistens richtig gut, entsprechend hochwertig ist die Bildruhe und verlorengegangene Details wie feine Linie werden oft erfolgreich wiederhergestellt. Bei FSR übernimmt das spieleigene Anti-Aliasing diesen Job, dementsprechend spielt es eine große Rolle, wie gut das TAA im Spiel selbst ist. In der Schwäche von FSR steckt zugleich aber auch eine Stärke: Mit Bildfehlern hat die AMD-Technologie deutlich weniger zu kämpfen als DLSS.

Wie bei DLSS gilt auch für FSR, dass eine hohe Render-Auflösung entscheidend für ein gutes Ergebnis ist. In Ultra HD bringt FSR daher nicht nur den größten Leistungsschub, es funktioniert auch deutlich besser als in WQHD. Und die Qualitätsstufe sollte zugleich hoch gewählt sein. „Ultra Quality“ ist die Einstellung der Wahl, sowohl in Ultra HD als auch in WQHD – in geringeren Auflösungen bringt FSR nicht mehr viel und sieht auch einfach nicht mehr gut aus. FSR auf „Quality“ mag in Ultra HD noch eine Möglichkeit sein, weil es besser aussieht als natives WQHD, aber das war es dann auch. Die Balanced-Einstellung von DLSS ist in Ultra HD öfter eine Wahl als FSR-Pendant, das Grundproblem ist bei DLSS aber gleich.

Das ist aber nicht allzu tragisch, denn bereits „Ultra Quality“ bringt in Ultra HD einen großen Leistungsschub. Sowohl Godfall als auch The Riftbreaker laufen dann knapp 50 Prozent schneller. Anno 1800 legt dagegen nur um 35 Prozent zu, da dort die CPU zu schnell limitiert. FSR auf „Ultra Quality“ eignet sich damit vor allem in Verbindung mit Raytracing für einen guten Leistungsschub und kann den Unterschied zwischen spielbar und nicht spielbar ausmachen.

Auch wenn DLSS 2.0 technologisch die Nase gegenüber FSR 1.0 vorne hat, wird sich noch zeigen müssen, welche Upsampling-Technologie sich durchsetzt. Denn FSR hat den nicht wegzudiskutierenden Vorteil, auf allen wichtigen GPUs – sei es Radeon oder GeForce (oder in Zukunft Intel) – funktionsfähig zu sein, während DLSS nur auf GeForce-RTX-Grafikkarten funktioniert. Und die weniger komplexe Technologie macht offensichtlich auch die Implementierung für Entwickler einfacher.

Welche Schulnote gibst du AMD FSR nach dem Auftakt-Test?
  • 1
    17,5 %
  • 2
    63,2 %
  • 3
    15,8 %
  • 4
    1,5 %
  • 5
    1,3 %
  • 6
    0,7 %

Die deutlich höhere Anzahl an unterstützten und angekündigten Spielen im Vergleich zum Ur-DLSS könnte ein erster Fingerzeig sein, dass maximale Qualität beim Vergleich DLSS vs. FSR nicht der alles entscheidende Faktor ist: FSR auf „Ultra Quality“ in einem Titel zur Verfügung zu haben und auch nutzen zu können, ist zweifelsohne besser als ein Nichtvorhandensein von DLSS.

Zudem spricht AMD explizit davon, dass dies erst der Anfang von FSR ist und die Technologie wie DLSS mit der Zeit besser werden wird. Um gänzlich mit Nvidia DLSS konkurrieren zu können, wird das aber auch notwendig sein, zumal die Entwicklung von DLSS ebenso wenig stillstehen wird.

Wer FSR selbst ausprobieren will, kann das ab heute mit einer kompatiblen Grafikkarte in den Spielen 22 Racing Series, Anno 1800, Evil Genius 2, Godfall, Kingshunt, Terminator: Resistance und The Riftbreaker tun. AMDs optimierter Adrenalin 21.6.1 ist bereits verfügbar.

Folgende Grafikkarten unterstützen derzeit offiziell AMD FSR
AMD Nvidia
Radeon RX 6000 (M) GeForce RTX 3000
Radeon RX 5000 (M) GeForce RTX 2000
Radeon VII GeForce GTX 1600
Radeon RX Vega GeForce GTX 1000
Radeon RX 500
Radeon RX 480/470/460
Ryzen-APUs mit Radeon-GPU

ComputerBase hat die für den Test zur Verfügung gestellten Informationen und den neuesten Treiber von AMD unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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