Anhaltende Probleme: Intel deaktiviert TSX bei Skylake bis Coffee Lake
TSX ist wie SGX eine stetige Problemstelle bei Intels CPUs. SGX glänzt durch diverse Sicherheitslücken, TSX steht dem aber kaum nach. Die Technik, die seit Haswell in CPUs dabei ist, war in den letzten beiden Jahren ebenfalls stets in Angriffsmöglichkeiten zu finden, nun schaltet Intel sie ab.
Ein ganzes Whitepaper (PDF) widmet Intel der Geschichte nun noch einmal, denn die Auswirkungen betreffen nicht nur ein, zwei CPU-Generationen, sondern eine ganze Palette: Skylake, Kaby Lake, Coffee Lake und sein Refresh und Whiskey Lake, in all ihren Ausführungen von Core-Prozessoren der sechsten, siebten, achten und gar neunten Generation über die Xeon-Ableger von kleinen Xeon D bis Xeon-SP bis hin zu kleinsten mobilen Pentium-CPUs – die Modellpalette ist letztlich extrem groß. Für diese CPUs heißt es nun schlichtweg: „a newer microcode update will be released in 2021.1 IPU that will disable Intel TSX by default“.
Die Beweggründe für die jetzige Einstellung der Unterstützung dürfte sein, dass die meisten Consumer-Produkte bereits abgekündigt wurden, die Core i-9000 sollen beispielsweise bis Jahresende komplett auslaufen, alle Vorgänger sind es schon. Schwerwiegender dürfte das jedoch unter anderem bei Xeon D sein, diese Skylake-Lösungen gibt es noch ohne Nachfolger, hier soll Ice Lake-D irgendwann übernehmen.
TSX sorgt seit dem Start für Probleme
Das PDF zeigt dabei klar an, wann die Probleme mit der 2013 eingeführten Technologie der Transactional Synchronization Extensions (TSX) bereits begannen: Im Oktober 2018 wurde das PDF aufgelegt, seinerzeit eine große Lücke bekannt. Aber das war nicht das erste Mal ein Problem mit TSX, das geht zurück bis zum Start, als Intel gezwungen war TSX schon auf Haswell zu deaktivieren, Broadwell wurde seinerzeit berühmt, durch ein Errata TSX zum Start ebenfalls nicht anzubieten. Im Nachgang betrachtet, gab es in jeder CPU-Generation, die TSX unterstützt, irgendein Problem mit der Technologie.
Und auch ist nicht nur TSX das stetige Problemkind, ebenso das stets wieder auftretende Thema SGX wird genannt. Dieses sorgte in der Vergangenheit für massive Sicherheitslücken, neben Hyper-Threading als Einfallstor wurde dies als eine der größten Schwächen aktueller Intel-CPUs ausgemacht.
Erneut wird das Leistungseinbußen bedeuten, denn diese Technologie wurde eingeführt, um für einen Leistungsgewinn zu sorgen. Wie Phoronix berichtet, denen die Änderungen als erstes auffielen, sprach Intel einmal von 40 Prozent Leistungsgewinn in gewissen Anwendungen. Bei Intel heißt es mit der Abschaltung dazu diplomatisch, „Workloads that were benefited from Intel TSX might experience a change in performance.“