Im Test vor 15 Jahren: GeForce-Custom-Designs in extra schnell und lautlos
Abseits der unzähligen Grafikkarten im Referenzdesign bot Asus vor 15 Jahren zwei Modelle mit eigenem Kühler (Test) an. Die EN7600 GT Silent setzte auf einen passiven Kühler, während die EN7900 GT TOP aktiv gekühlt und mit deutlich angehobenen Taktraten betrieben wurde.
Viel Kunststoff und wenig Platz
Die Asus EN7600GT Silent setzte auf die G73-GPU mit 178 Millionen Transistoren. Diese wurde mit der Standardfrequenz von 560 MHz betrieben. Ebenso taktete der 256 MByte große Grafikspeicher mit den von Nvidia vorgegebenen 700 MHz. Bei dem verbauten Kühler handelte es sich um ein eigenes Design. Eine Kupferplatte führte dabei die Abwärme von der GPU ab und dann mittels Heatpipe an die Aluminiumlamellen. Ein interessantes Detail war dabei, dass der eigentliche Kühlkörper vertikal über der Grafikkarte montiert war und mittels eines Schwenkarmes um 90° gedreht werden konnte. Das ermöglichte den Kühlkörper über dem CPU-Kühler zu platzieren, um von dessen Lüfter mit gekühlt zu werden.
Die EN7900 GT TOP baute ebenso auf die Referenzplatine versehenen mit einem eigenen Kühler. Die G71-GPU der Grafikkarte arbeitete mit 520 MHz statt den von Nvidia vorgesehenen 450 MHz. Der Speichertakt war mit 720 statt 660 MHz ebenfalls leicht angehoben. Gegenüber dem Referenzdesign war der verbaute Kühler, der auch den Videospeicher bedeckte, größer. Da alle GeForce 7900 GT mit Referenz-PCB über eine defekte Lüftersteuerung verfügten, arbeitete der kleine Radiallüfter im Leerlauf mit der gleichen Drehzahl wie unter Last. Dementsprechend war die EN7900 GT TOP keine leise Grafikkarte, aber sie arbeitete etwas leiser als das besonders laute Referenzdesign.
Bei der Leistung gab es nichts zu beanstanden
Die Leistung der Asus EN7600 GT Silent entsprach exakt der einer herkömmlichen GeForce 7600 GT, da die Taktraten identisch waren. Interessant dabei war, dass der verbaute passive Kühler für niedrigere GPU-Temperaturen als der Referenzkühler sorgte. Die EN7900 GT TOP konnte in den Benchmarks ein Leistungsplus von zwischen 10 und 13 Prozent gegenüber dem Referenzdesign erzielen. Zusätzlich war die Lautstärke geringer – für Nutzer die auf ein leises System Wert legten war sie aber trotzdem nicht zu empfehlen. Mit 71 °C war die GPU-Temperatur der Grafikkarte selbst unter Last gering, mit einer funktionierenden Lüftersteuerung hätte die Lautstärke dementsprechend leicht auf ein angenehmes Niveau abgesenkt werden können.
Im Test konnte durch weitere Übertaktung bei der EN7900 GT TOP weitere 9 bis 13 Prozent Leistung hinzugewonnen werden. Die EN7600 GT Silent hatte noch größere Reserven: Mit einem Takt von 620/870 MHz (GPU/Speicher) arbeitete sie zwischen 19 und 28 Prozent schneller als im Auslieferungszustand.
Fazit
Die EN7600 GT Silent war mit einem Preis von 180 Euro ein attraktives Angebot. Für einen Aufpreis von etwa 15 Euro erhielten Kunden eine lautlose und zugleich gut gekühlte Grafikkarte, die für die meisten Spieler ausreichend Leistung hatte. Das Fazit zur EN7900 GT TOP sah weniger positiv aus. Zwar arbeitete sie schneller und etwas leiser als das GeForce-7900-GT-Referenzdesign, aber dennoch wurde sie aufgrund der hohen Lautstärke dem Preis von 285 Euro nicht gerecht. Deutlich bessere und leisere Kühllösungen konnten Kunden bei der GeForce 7800 GTX (512) und 7900 GTX finden, wobei diese Grafikkarten teurer waren. Eine weitere Alternative stellten Kühler von Drittanbietern dar, die deutlich leiser zu Werke gingen.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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