ROG Flow X13 mit XG Mobile im Test: Testergebnisse
2/3ComputerBase hat das Asus ROG Flow X13 sowohl mit als auch ohne ROG XG Mobile im von den Tests zu GeForce RTX 3080/3070 Laptop GPU und GeForce RTX 3060 Laptop GPU (Test) bekannten Parcours getestet. Das von der GeForce RTX 3080 Laptop GPU in der externen ROG XG Mobile berechnete Bild wurde dabei einmal auf einem externen Bildschirm ausgegeben und einmal auf dem internen Display des Notebooks. Wie schnell der Ryzen 9 5980HS im kompakten Gaming-Notebook von Asus ist, hat die Redaktion bereits im separaten Artikel AMD Ryzen 5000 Mobile im Test: 5980HS, 5900HX & 5800H für Notebooks drehen richtig auf detailliert herausgearbeitet.
Der Ort der Bildausgabe macht einen Unterschied
Bevor es an die Benchmarks geht, bedarf es unter Nutzung der Asus ROG XG Mobile am Asus ROG Flow X13 noch einiger Absätze zu einer gerätespezifischen Eigenart: dem Leistungsunterschied zwischen der Ausgabe des Bildes auf dem Notebook- und auf einem externen Display.
Auch wenn Asus die Bandbreite der PCIe-Verbindung zur ROG XG Mobile gegenüber Thunderbolt 3/4 um fast 60 Prozent angehoben hat, macht es einen Unterschied, ob die externe GPU das berechnete Bild direkt an einen Monitor ausgibt oder über das Kabel zurück an das Notebook sendet, um es auf dessen Display auszugeben. Wie groß der Einfluss ist, hängt vom Spiel ab. Asus selbst beziffert ihn auf 5 bis 10 Prozent. Im Test der Redaktion war die Differenz zum Teil aber signifikant größer.
Schon der Einstieg mit dem 3DMark offenbart, dass der Ort der Bildausgabe nicht ohne Relevanz ist: Im Benchmark Fire Strike legt das System um 8 Prozent, in Port Royal (Raytracing) um 5 Prozent zu, wenn das bespielte Display an der ROG XG Mobile angeschlossen wurde. In den Spielen wird der Unterschied allerdings noch größer.
FPS und Frametimes in Full HD
Der Blick auf die Spiele F1 2020 und Shadow of the Tomb Raider bestätigt die Ergebnisse aus dem synthetischen Benchmark mit 7 (SotTR) respektive 12 Prozent (F1 2020) Differenz bei den FPS vorerst. Die Frametime-Differenzen liegen auf demselben Niveau.
Interessante Erkenntnisse liefert an dieser Stelle vorerst ein anderer Blick: der auf das absolute Leitungsniveau. In F1 2020 legt die GeForce RTX 3080 mit 150 Watt knapp 20 Prozent gegenüber der bereits getesteten Variante mit 105 Watt zu, in Shadow of the Tomb Raider hingegen nicht. Im Gegenteil: Die schwächere Variante liegt mit CPU von Intel sogar vor der Kombination mit AMD. Hier wird das System – wie in den umfangreichen Notebook-GPU-Tests im Januar – von anderen Aspekten als die Verlustleistung der GPU gebremst.
Das Thema externes vs. internes Display rückt dann wieder beim Blick auf Doom Eternal in den Fokus: Mit extern angeschlossenem Bildschirm liegen die FPS in diesem Fall 50 Prozent und die Frametimes sogar 70 Prozent höher, als wenn das Display direkt an der XG Mobile hängt. Aber woran liegt das?
Zuerst liegt die Vermutung nahe, dass der Weg zurück ins Notebook der Engine überhaupt nicht schmeckt. Aber bei genauerer Betrachtung fällt auf: Wird das Display direkt an die ROG XG Mobile angeschlossen, läuft Doom Eternal schlichtweg außerordentlich gut, während sich die Leistung mit interner Ausgabe des Signals in die Riege der bisherigen Mobile-Ampere-Ergebnisse einordnet – tendenziell mit einem leichten Malus durch den Weg über das Kabel.
Das Verhalten in Doom Eternal war auch nach einem vollständigen Reset des Testmusters und einer Neuinstallation des Spiels reproduzierbar. Bei interner Ausgabe legte das Tempo nicht zu, bei externer schnitt das System außerordentlich gut ab. Ein Blick auf den Verlauf der Frametimes im Tool CapFrameX verdeutlicht, wie weit beide Szenarien auseinanderliegen.
Woran es liegt, dass die interne Ausgabe – wie offensichtlich alle bis dato getesteten Notebooks mit interner Ampere-GPU – bei 150 bis 170 FPS wie gegen eine Wand läuft? Eine Antwort darauf liefern kann die Redaktion nicht. Festzustehen scheint jedoch, dass diese Hürde bei direkter externer Ausgabe ausgehebelt wird, was den großen Unterschied zwischen interner und externer Ausgabe in Doom Eternal erklärt.
Die Verlaufsdiagramme in F1 2020 zeigen hingegen deutlich geringere Veränderungen, Shadow of the Tomb Raider sogar fast gar keine – auch das passt zu den ermittelten Messwerten.
Doom Eternal fiel im Test mit noch einem weiteren abnormalen Verhalten auf: Der Titel war der einzige, der von Zeit zu Zeit erst dann starten wollte, wenn die AMD Radeon im Ryzen 9 5980HS über den Gerätemanager deaktiviert wurde. Obwohl der vom Nutzer aktiv vorzunehmende Wechsel auf die externe Grafikkarte in allen anderen Szenarien problemlos über die Bühne ging, verweigerte das Spiel sonst hin und wieder die Zusammenarbeit und verwies auf nicht vorhandene Hardware.
FPS und Frametimes in UHD
In Ultra HD werden die Leistungsunterschiede zwischen den beiden Ausgabetypen auch in F1 2020 und Shadow of the Tomb Raider größer. Kein Wunder, muss die Grafikkarte doch die vierfache Menge an Daten zurück an das Notebook schicken, was den Flaschenhals noch stärker belastet. In F1 2020 trennen beide Anschlussarten jetzt 20 Prozent bei den FPS respektive 50 Prozent bei den Frametimes, in Tomb Raider sind es immerhin bis zu 14 Prozent. Wie im Januar kann die RTX 3080 in Ultra HD auch in Tomb Raider von der höheren Rohleistung in Folge des höheren Verbrauchs profitieren, während es in FHD noch keinen Vorteil gab: 20 Prozent legt die XG Mobile RTX 3080 mit 150 Watt TGP in UHD gegenüber der RTX 3080 mit 105 Watt zu.
In Doom Eternal kann sich die externe GPU bei der Ausgabe auf einem externen Display auch in UHD deutlich stärker von der Konkurrenz absetzen als in den beiden anderen Titeln. Gleichzeitig wird hier der Leistungsverlust bei interner Ausgabe ebenfalls größer. In Kombination ergibt sich eine Differenz bei den FPS von 50 Prozent und bei den Frametimes sogar von 70 Prozent.
Asus spricht offiziell von im Schnitt 5 bis 10 Prozent Unterschied. Diese Spanne konnte die Redaktion in FHD im 3DMark, in F1 2020 und in Shadow of the Tomb Raider nachvollziehen. In UHD zeigten dieselben Titel deutlich größere Differenzen, in Doom Eternal war das auch in FHD der Fall.
Gaming-Notebook-Benchmarks: Ein leidiges Thema
Die Messwerte lassen sicher nicht nur die Redaktion etwas unbefriedigt zurück, denn Anzahl und Streuung der Ergebnisse lassen ein abschließendes Bild zur Leistungsfähigkeit vermissen.
Dabei hatte die Redaktion sich das ROG Flow X13 eigentlich auch zur Verfügung stellen lassen, um die GeForce-RTX-3000-Laptop-GPU mit der maximal möglichen Leistung in den Benchmarks zu präsentieren. Doch so einfach ist das nicht. Wie sehr das System von den 150 Watt profitiert, hängt nämlich stark vom Titel und dessen Auflösung ab. Weitere, ganz spezifisch der mobilen Plattform zuzuschreibende Einflussfaktoren lassen leider keine pauschale Deutung der Ergebnisse zu.
Denn am Ende geben die Testergebnisse kein klares Bild ab, dem Notebook von Asus zuzuschreiben ist das aber nicht. Vielmehr wurde die Erkenntnis aus dem Notebook-GPU-Test von Anfang 2021 gefestigt: Spiele-Benchmarks mit Gaming-Notebooks sind ein komplexes Thema und das hat mehrere Gründe.
Während im GPU-Testsystem für Desktop-Grafikkarten alle Faktoren bis auf die Grafikkarte auf einem ganz bestimmten Niveau festgelegt werden können, treffen unterschiedlich stark konfigurierte mobile GPUs einer Klasse (RTX 3080 mit 150, 105 oder 80 Watt) auf verschiedene CPUs mit unterschiedlichen Konfigurationen und abweichenden RAM-Taktraten und -Timings sowie Kühlsystemen. Und auch wenn die Bezeichnungen von GPUs und CPUs anderes vermuten lassen, niedrigere Verlustleistungen schaffen auch neue Flaschenhälse. Im Zweifelsfall hakt das Power-Management noch als Störfeuer dazwischen. Und Spiele-Patches sowie Treiber-Updates verwischen das Bild weiter.
Auf dem Desktop-PC wird im Zweifel das alte Ergebnis neu ermittelt, um Produkt A abermals trennscharf mit Produkt B vergleichen zu können. Auch das ist der Redaktion bei Notebooks allerdings nicht möglich, weil Testmuster quasi zu 100 Prozent nach dem Test zurück zum Hersteller gehen.
Im Ergebnis ist das präsentierte Bild weder so klar, wie es sich die Redaktion wünscht, noch wie es ein isolierter Einzeltest des Notebooks mit Fokus auf synthetische Tests suggerieren würde. Klar ist immerhin die Botschaft: Gaming-Notebooks anhand der Typenbezeichnung in ihrer Leistung einzuordnen, ist mittlerweile schlichtweg nicht mehr möglich. Zu stark schwanken die Ergebnisse von Notebook zu Notebook, von Konfiguration zu Konfiguration und von Spiel zu Spiel.
Eine Ausnahme bilden Compute-Anwendungen, wie sie per GPU beschleunigte professionelle Anwendungen darstellen: Weil in diesem Fall weder CPU, noch RAM, noch eine Zuleitung zur Grafikkarte limitiert, findet sich dort mit hoher Verlässlichkeit das Ergebnis, das es anhand der Eckdaten zu erwarten gab.
CPU-Leistung in Anwendungen
Wie schnell das Asus ROG Flow X13 mit seinem Prozessor vom Typ Ryzen 9 5980HS in Anwendungen agiert, hat ComputerBase bereits ausführlich im Artikel AMD Ryzen 5000 Mobile im Test: 5980HS, 5900HX & 5800H für Notebooks drehen richtig auf erörtert. An dieser Stelle sollen die Benchmarks daher nur der Vollständigkeit halber noch einmal unkommentiert angeführt werden. Auch hier gilt: CPU A ist in Notebook B nicht mit CPU A in Notebook C zu vergleichen, zu unterschiedlich können gewählte Profile durch den OEM sein.
Lautstärke
Das Asus ROG Flow X13 ist unter Volllast kein Leisetreter. Wird die CPU, deren iGPU oder die GeForce GTX 1650 Max-Q im Profil „Turbo“ maximal gefordert, erreicht das System 40 cm vor dem Display eine Geräuschkulisse von 38 dB – das Kühlsystem läuft in allen drei Fällen am Anschlag. 38 dB liegen in Spielen etwas unter der für viele High-End-Gaming-Notebooks gängigen 40-dB-Marke, die Leistung mit der Turing-GPU ist aber auch vergleichsweise gering.
Viel mehr Leistung gibt es mit der externen ROG XG Mobile, leise ist die Box nicht. Dass unter Volllast dann sogar 43 dB zu messen sind, überrascht in Anbetracht der Dimensionen der Box zu Anfang. Allerdings beherbergt das Gehäuse eben nicht nur die mit 150 Watt hoch taktende GeForce RTX 3080 Laptop GPU, sondern auch den I/O-Hub und ein 280 Watt starkes Netzteil – viel Platz bleibt für das Kühlsystem der GPU also nicht.