EA: Hacker erbeuten Quellcode für Spiele und Tools

Update Max Doll
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EA: Hacker erbeuten Quellcode für Spiele und Tools
Bild: EA

Hacker haben nach eigenen Angaben 780 Gigabyte Quellcode von EA erbeutet, darunter denjenigen der Frostbite-Engine und von FIFA 21. Auf Daten von Spielern wurde laut Publisher nicht zugegriffen. Auswirkungen hat der Diebstahl aber auch auf sie.

Wie viele Daten gestohlen wurden, ist nicht ganz klar. Vice berichtet auf Basis von Screenshots aus teils privaten Foren, dass Hacker darin behaupten, 780 Gigabyte Daten entwendet zu haben. Sie werden dabei zum Kauf angeboten. Neben dem Quellcode von FIFA 21 sollen auch Code für das Matchmaking sowie EA-Frameworks und SDKs darunter sein.

Zusammen mit Quellcode der Frostbite-Engine, die für fast alle Spiele des Publishers eingesetzt wird, kann sich daraus ein massives Problem erwachsen, denn Anbieter von Cheatprogrammen können nun anhand des Codes gezielter entwickeln. Ihr Angebot bewerben die Hacker dementsprechend mit genau dieser Möglichkeit: Der Käufer habe „alle Möglichkeiten, sämtliche EA-Dienste auszunutzen“.

EA selbst bestätigte den Vorfall in einer Stellungnahme gegenüber Vice, sprach aber nur von einer „begrenzten Menge Quellcode“, die gestohlen worden sei. Das Unternehmen gehe weder von Auswirkungen auf die eigenen Spiele noch die Geschäftszahlen aus. Diese lassen sich durch den Verkauf neuer Cheat-Werkzeuge allerdings auch nur dann feststellen, wenn er grassierende Ausmaße annimmt.

Die Redaktion dankt den ComputerBase-Lesern „Scythe1988“, „Konkretor“ und „resusseleman“ für den Hinweis zu dieser Meldung!

Update

Verkauft werden konnten die gestohlenen Daten bislang nicht. Darauf deutet hin, dass die Hacker nun für ihre Beute ein Lösegeld von EA verlangen, berichtet Vice. Die Seite gab an, zuvor von der Gruppe gebeten worden zu sein, eine Erpresserbotschaft an EA zu übermitteln. Sowohl EA als auch Vice haben den Forderungen nach eigenen Angaben nicht nachgegeben.

In der Zwischenzeit haben die Diebe deshalb rund 1,3 Gigabyte Daten veröffentlicht, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. EA hat seinen Standpunkt derweil nicht geändert. Das Unternehmen analysiere die nun frei zugänglichen Daten, glaube aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht, dass die Privatsphäre von Spielern bedroht sei oder Gefahr für Spiele oder die eigenen Geschäfte bestehe, sagte der Konzern in einer Stellungnahme gegenüber Vice.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Trinoo“ für den Hinweis zu diesem Update!