EarFun Free 2 im Test: Low-Latency-In-Ears mit aptX, AAC und IPX7 für unter 50 Euro

Frank Hüber
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EarFun Free 2 im Test: Low-Latency-In-Ears mit aptX, AAC und IPX7 für unter 50 Euro

Die EarFun Free 2 bieten für unter 50 Euro mit einem Low-Latency-Modus, aptX, AAC, Wireless Charging und IPX7 viel. Klanglich müssen kleinere Schwächen bei der Basswiedergabe hingenommen werden. Im Alltag sind sie für viele, die günstige kabellose In-Ear-Kopfhörer suchen, aber dennoch eine gute Wahl.

Mit den EarFun Free (Test) landete EarFun einen Erfolg. Die neuen EarFun Free 2 sollen an die Tugenden des ersten Modells anknüpfen und viele Funktionen zu einem dennoch günstigen Preis bieten. Für nur 45,99 Euro versprechen die EarFun Free 2 nicht nur Wasserdichtigkeit nach IPX7, aptX und AAC, Wireless Charging und Bluetooth 5.2, sondern insbesondere eine niedrige Latenz von nur 60 ms, was kaum ein anderer kabelloser In-Ear-Kopfhörer bietet – vor allem nicht zu diesem Preis.

Im Lieferumfang der EarFun Free 2 sind neben den Ohrhörern und dem Ladecase ein kurzes USB-A-auf-USB-C-Ladekabel, drei unterschiedlich große Silikonpassstücke und eine Bedienungsanleitung enthalten. Die EarFun Free 2 sind exklusiv über Amazon für 45,99 Euro in Schwarz erhältlich*. Mit dem Rabattcode EARFUNNN können alle Käufer die Free 2 bis einschließlich 17.6. mit 10 Prozent Ermäßigung zusätzlich zu 6 Euro Einführungsrabatt für 35,39 Euro erwerben.

EarFun Free 2
EarFun Free 2

Technische Daten und Funktionen der Free 2

Low Latency und Bluetooth 5.2 mit aptX und AAC

Die EarFun Free 2 erheben den Anspruch, die besten kabellosen aptX-In-Ears mit Low-Latency-Modus für unter 50 Euro zu sein. Dafür setzen sie bei der Funkübertragung auf Bluetooth 5.2, was die meisten Smartphones noch gar nicht unterstützen, und einen eigenen Low-Latency-Modus, der sich über die Ohrhörer aktivieren lässt. Sie nutzen somit kein aptX LL, was auf die entsprechende Unterstützung durch das Smartphone angewiesen wäre, sondern eine eigene Lösung, die unabhängig vom Endgerät genutzt werden kann – ähnlich wie es Razer bei den Hammerhead TWS Pro (Test) umsetzt. Wie bei Razer gilt, dass der Abstand zwischen Endgerät und Ohrhörern gering gehalten werden sollte, um eine möglichst niedrige Latenz zu erzielen.

EarFun Free 2

Neben aptX und SBC wird zudem der Audio-Codec AAC unterstützt, so dass sowohl unter Android als auch iOS eine Alternative zu SBC geboten wird. Als Audio-Plattform wird das QCC3040-SoC von Qualcomm genutzt. Optional unterstützt es auch eine aktive Geräuschunterdrückung, auf deren Umsetzung verzichtet EarFun bei den Free 2 jedoch. Unterstützt wird dafür die Qualcomm-TrueWireless-Mirroring-Technologie, die eine Einzelnutzung beider Ohrhörer und einen nahtlosen Wechsel zwischen Stereo- und Mono-Betrieb ermöglicht.

Kein Multi-Connect über Bluetooth

Die gleichzeitige Verbindung zu zwei Endgeräten, um die Wiedergabe jederzeit nahtlos wechseln zu können (Bluetooth-Multi-Connect), unterstützen die EarFun Free 2 jedoch nicht. Sie können immer nur mit einem Endgerät zur selben Zeit verbunden sein. Soll ein anderes Gerät über Bluetooth verbunden werden, muss die aktive Verbindung zunächst unterbrochen werden.

6-mm-Treiber

Die dynamischen Treiber weisen einen Durchmesser von 6 mm auf. Details zu Frequenzgang, Klirrfaktor, maximalem Schalldruckpegel und Impedanz nennt EarFun nicht.

Wireless-Charging-Case mit USB-C

Wie schon bei den EarFun Free bietet auch das Ladecase der Free 2 Wireless Charging und alternativ USB-C zum Aufladen. Das Ladecase misst 66 × 39 × 29 mm und weist somit normale Maße auf. Dank der geringen Tiefe kann es auch in der Hosentasche mitgeführt werden. Die Kapazität des Akkus des Ladecases beträgt 400 mAh, jeder Ohrhörer verfügt über einen Akku mit einer Kapazität von 50 mAh. Über USB-C wird Schnellladen unterstützt, so dass nach 10 Minuten eine Spielzeit von bis zu 2 Stunden möglich sein soll. Die EarFun Free 2 sollen laut Hersteller eine Akkulaufzeit von bis zu 7 Stunden mit einer Ladung erzielen. Das Ladecase fügt weitere 23 Stunden hinzu, so dass insgesamt bis zu 30 Stunden Musik wiedergegeben werden können, bevor das Ladecase wieder aufgeladen werden muss. Eine LED an der Vorderseite des Ladecases zeigt grob den Akkustand an, wobei sie erst bei weniger als 30 Prozent Restladung von Grün auf Orange wechselt. Unter 10 Prozent leuchtet sie ebenso wie beim Laden rot.

Im Test erzielen die EarFun Free 2 eine Akkulaufzeit von 6:45 Stunden. Ein guter Wert, aber kein hervorstechendes Merkmal, schafft die Konkurrenz doch inzwischen mehr als 10 Stunden.

Das vollständige Aufladen der Ohrhörer im Ladecase dauert rund 1,5 Stunden. Wird das Ladecase über USB-C geladen, sind hierfür etwas über 2 Stunden einzuplanen. Per Wireless Charging hingegen rund 3,5 Stunden.

Ohrhörer lassen sich schlecht aus dem Ladecase nehmen

Schon bei der ersten Inbetriebnahme fällt auf, dass sich die Ohrhörer vergleichsweise schlecht aus dem Ladecase entnehmen lassen, da die glatte konische Form keinen Halt bietet, um sie herauszuziehen. Da die magnetische Arretierung zuverlässig hält, lassen sie sich auch nicht aus dem Ladecase werfen, wenn es umgedreht wird. Mit etwas Übung findet man eine Griffposition, bei der sich die Ohrhörer meistens beim ersten Versuch aus dem Case ziehen lassen. Immer wieder rutscht man jedoch ab und die Ohrhörer zurück ins Ladecase.

Wasserdicht nach IPX7

Die Ohrhörer sind wie beim ersten Modell der Free nach IPX7 wasserdicht und dürfen demnach zeitweilig untergetaucht werden, etwa um sie zu reinigen. EarFun weist ausdrücklich darauf hin, dass die Ohrhörer getrocknet werden müssen, wenn sie nass sind, bevor sie in das Ladecase zurückgelegt werden. Es ist wie üblich nämlich nicht wasserdicht.

EarFun Free 2 EarFun Free (Gen 2) Yamaha TW-E3A JBL Live Free NC+ Marshall Mode II Samsung Galaxy Buds Pro
Bluetooth-Standard: 5.2 5.0 5.1 5.0
Audio-Codecs: SBC, AAC, aptX SBC, AAC SBC, AAC, aptX SBC, AAC SBC, AAC, aptX SBC, AAC, SSC
Bedienung: Touch Tasten Touch
Akkulaufzeit der Ohrhörer: 7,0 h 6,0 h 7,0/6,0 (ANC) h 5,0 h 8,0/5,0 (ANC) h
Akkulaufzeit mit Ladecase: 30,0 h 24,0 h 21,0 h 25,0 h 28,0 h
Wireless Charging: Ja Ja
ANC: Ja Ja
Einzelnutzung: Ja
IP-Zertifizierung: IPX7 IPX5 IPX7 IPX5 IPX7
Gewicht je Ohrhörer / nur Ladecase: 6,0/37,0 g 5,5/45,0 g 6,3/39,0 g 7,0/40,0 g 5,0/35,0 g 6,3/45,0 g
USB-Ladeanschluss: USB-C
Abmessungen Ladecase: 39,00 × 66,00 × 29,00 mm 30,00 × 80,00 × 35,00 mm 36,00 × 70,50 × 34,30 mm 35,50 × 61,20 × 30,00 mm 27,40 × 69,60 × 36,90 mm 50,00 × 50,20 × 27,80 mm
Preis: 45,99 € 130 € ab 90 € 179 € ab 130 €

Sehr gute Einzelnutzung

Die Einzelnutzung der EarFun Free 2 verdient in der Tat ein Lob, nicht nur bei Smartphones mit Qualcomm-SoC und TrueWireless Mirroring. Auch unter iOS erfolgt der Wechsel zwischen Mono und Stereo in beide Richtungen völlig unterbrechungsfrei. Beim Herausnehmen des zweiten Ohrhörers setzt die Wiedergabe auf diesem zudem sehr schnell wieder ein, so dass sie meist bereits wieder aktiv ist, bevor man ihn ins Ohr eingesetzt hat.

Jetzt mit Touch statt Tasten

Die EarFun Free 2 setzen auf eine Touchsteuerung, während die erste Generation noch auf Tasten vertraute. Dies hat Vor- und Nachteile. Einerseits drückt man sich die Ohrhörer bei der Bedienung nicht jedes Mal wieder ins Ohr, andererseits sind sie anfälliger für Fehleingaben, da EarFun auch das einmalige Antippen der Touchfläche mit einer Funktion belegt hat. Dies steuert nämlich die Lautstärke, was im Alltag durchaus dazu führen kann, dass man sie ungewollt erhöht (rechts) oder reduziert (links). Die Wiedergabe wird hingegen durch doppeltes Antippen eines der beiden Ohrhörer gestartet oder pausiert. Auch durch Titel kann gesprungen werden, indem drei Mal auf eine Fläche getippt wird. Rechts geht es einen Titel vor, links einen zurück.

Um den Sprachassistenten des verbundenen Smartphones zu aktivieren, muss die Touchfläche auf dem rechten Ohrhörer gedrückt und zwei Sekunden gehalten werden. Wird diese Geste auf dem linken Ohrhörer genutzt, wird hingegen der Low-Latency-Modus aktiviert, was mit einer Sprachansage auch akustisch signalisiert wird. EarFun empfiehlt, diesen Modus nur für Filme oder Spiele zu nutzen, da er störanfälliger ist als die normale Übertragung.

Auch Anrufe können über die Ohrhörer angenommen, beendet oder abgewiesen werden. Das Annehmen/Beenden ist wie die Wiedergabe auf zweifaches Antippen gelegt, so dass dies nicht ungewollt passiert.

Die Steuerung über die EarFun Free 2 ist somit vollständig und erfordert im Alltag nicht den Griff zum Smartphone. Die Bedienung reagiert gut, die Verzögerung der Umsetzung eines Befehls ist gerade noch im Rahmen. Durch die kleine Verzögerung bei der Ausführung der Aktion ist die Bedienung vergleichsweise unempfindlich in Bezug auf die Tippgeschwindigkeit. Sowohl sehr schnelles als auch etwas langsameres Antippen führt zur gewünschten Aktion.

Kein automatisches Pausieren und Fortsetzen

Eine Funktion und Sensoren, mit denen die Musikwiedergabe automatisch pausiert und fortsetzt, wenn einer oder beide Ohrhörer aus dem Ohr genommen und wieder eingesetzt werden, besitzen die EarFun Free 2 nicht. Gleiches gilt für eine Möglichkeit, die Ohrhörer manuell ohne Ladecase aus- und einzuschalten.

Keine optionale App für Equalizer, Anpassungen und Updates

EarFun bietet für die Free 2 keine optionale App an, über die Firmware-Updates eingespielt, Equalizer-Profile unabhängig vom Endgerät auf den Ohrhörern gespeichert oder Anpassungen an der Bedienung vorgenommen werden können. Die EarFun Free 2 verbleiben somit immer auf dem Stand, den sie zum Kauf haben.

Leichtes Druckgefühl bei gutem Halt

Die EarFun Free 2 halten allein durch die Silikonpassstücke im Ohr, weshalb die Wahl der richtigen Größe sowohl für Halt als auch Tragekomfort entscheidend ist. Beim Tester sitzen die Ohrhörer gut, allerdings nicht bombenfest, und entfalten Druck im Ohr, was auch daran liegt, dass sie sich beim Tester nicht optimal in die Ohrmuschel anschmiegen. Das individuelle Tragegefühl kann deshalb wie gewohnt sehr unterschiedlich ausfallen. Für den Sport sind sie nicht uneingeschränkt geeignet.

EarFun Free 2
EarFun Free 2

Im Test zeigten die EarFun Free 2 auch ohne Transparenzmodus oder ANC eine Windanfälligkeit. Für die Nutzung auf dem Fahrrad sind sie nicht erste Wahl.

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