Enermax ETS-F40-FS Silent im Test: Messergebnisse und Fazit

Testsystem und Methodik

Für den Test des Enermax ETS-F40-FS Silent Edition wird die AM4-Plattform für Kühlertests genutzt. Dabei kommt ein AMD Ryzen 9 5950X (Test) zum Einsatz, der im geräumigen Thermaltake Suppressor F51 untergebracht wird. Messungen werden sowohl mit Basistakt als auch bei übertaktetem Prozessor durchgeführt. Alle Details zu dem Testsystem und der Methodik hält der Artikel So testet ComputerBase CPU-Kühler bereit.

Messergebnisse

Um verschiedene CPU-Kühler sinnvoll miteinander vergleichen zu können, werden die Konkurrenten nicht bei gleicher Drehzahl, sondern in Relation zum Schalldruckpegel dargestellt. Diese Variante berücksichtigt eine unterschiedliche Anzahl an Lüftern ebenso wie verschiedene Lüfterformate. Im Diagramm wird die Temperaturdifferenz zwischen CPU- und Raumtemperatur auf der Y-Achse gezeigt, während auf der X-Achse der zugehörige Schalldruckpegel des jeweiligen Kühlers aufgetragen wird.

Ein Kühler ist umso leistungsstärker, je weiter unten sich seine Kurve im Diagramm befindet, und umso leiser, je weiter links die Kurve verläuft. Temperaturdifferenzen werden in Kelvin angegeben. Zum Übertragen auf den heimischen PC kann der entsprechende Wert einfach auf die Raumtemperatur in °C addiert werden, um die Prozessortemperatur in °C zu erhalten. Die Farbkodierung im Diagramm zeigt die Kühlerklasse: Kompaktwasserkühlungen sind in Blau, Doppelturm-Luftkühler in Schwarz, größere Tower-Kühler in Orange, mittlere Tower-Kühler in Grün und Topblow-Kühler in Grau dargestellt. Das neue Testmuster ist in Rot abgebildet. Per Klick auf eine Linie im Diagramm wird der entsprechende Legenden-Eintrag hervorgehoben und via Klick auf selbigen die zugehörige Linie ein- oder ausgeblendet.

Hinweise zur Darstellung der Daten

Es gilt zu beachten, dass beinahe übereinanderliegende Linien in diesem Plot bedeuten, dass die Kühler quasi gleich sind. Eine noch feinere Unterscheidung ist aufgrund der üblichen Messungenauigkeiten nicht sinnvoll, weshalb eine höher aufgelöste Darstellung bewusst nicht verfügbar ist.

Um durchgehende Linien zu erhalten, werden die Daten zwischen den einzelnen Messpunkten interpoliert. Die zugrundeliegenden Daten mit nur linear verbundenen Punkten sind jeweils im zweiten der Diagramm-Paare zu finden. Weitere Informationen hierzu enthält der Artikel Kühlertest-Methodik: Nur auf den ersten Blick ist Kühlertesten einfach.

Der ETS-F40-FS hat einen schweren Stand: Als Auftakt wurden im neuen Testsystem von ComputerBase ausschließlich Kühler getestet, die generell als Leistungsreferenz oder zumindest in ihrer Gewichtsklasse als Referenz angesehen werden können. Ein vorderer Platz war für den Budgetkühler von Enermax also nicht zu erwarten. Im Test beißt er sich dann allerdings am Arctic Freezer 34 eSports (Test) die Zähne aus. Der kleine Tower-Kühler von Arctic ist auf Ryzen 5000 so stark, dass er sich im Standardprofil dem Doppelturm-Kühler Scythe Fuma 2 (Test) nähert und im Übertaktungsprofil sogar direkt mit ihm anlegt. Dieses Niveau erreicht der ETS-F40 FS nicht ganz und muss sich deshalb geschlagen geben.

Ein Wechsel auf einen Noctua NF-A15 als Referenzlüfter lässt den ETS-F40-FS Silent Edition im niedrigen Drehzahlbereich etwas stärker agieren, ohne aber mehr als einen knapp messbaren Unterschied auszumachen. Ein Lüfterwechsel lohnt sich angesichts des Nebengeräusch-freien Serienlüfters also nicht.

Im Standardprofil bei einer Verlustleistung von knapp 100 Watt schlägt sich der ETS-F40-FS dennoch ordentlich. Das OC-Profil mit circa 150 Watt CPU-Package-Power wird dem Kühler dann zu viel: Hält diese Last länger als ein paar Minuten an, klettern die CPU-Temperaturen auf über 90 °C, weshalb die Tests abgebrochen werden mussten. Daher kann kein Vergleich des Kühlers im OC-Profil dargestellt werden.

Lüfterdrehzahlen und Lautstärke

Als zusätzliche Analyse wird ein Blick auf die Lautstärke-Entwicklung in Abhängigkeit von der Drehzahl geworfen. Diese Auswertung hat keinerlei Einfluss auf die Bewertung des Kühlers, denn der Wert des Tachosignals ist für einen Kühler unerheblich. Relevant ist lediglich, wie laut eine Kühlung bei gleicher Kühlleistung im Vergleich zur Konkurrenz wird oder wie gut verschiedene Kühler bei gleicher Lautstärke kühlen. Um aber grob einordnen zu können, wie sich ein Kühler bei einer bestimmten Drehzahl im Lautstärkevergleich zur Konkurrenz schlägt, wird diese Darstellung zusätzlich gezeigt. Die Messungen erfolgen bei geöffnetem Gehäuse und in 50 cm Abstand lotrecht zum CPU-Kühler.

Der ETS-F40-FS verhält sich analog zu anderen Kühllösungen mit 140-mm-Lüftern. Mit dem Referenzlüfter steigt der Schallpegel zwar weniger steil als mit dem Serienlüfter an, doch das Leistungsergebnis zeigt, dass der Kühler davon in Summe nicht profitiert: Mit dem Referenzlüfter braucht der Kühler dafür eine etwas höhere Drehzahl für dieselbe Kühlleistung. Ein Wechsel des Serienlüfters ist also trotz des flacheren Lautstärke-Anstiegs mit zunehmender Drehzahl nicht notwendig.

Audio-Aufnahmen der Kühlung

Neben den Schallpegelmessungen für den Vergleich verschiedener Kühler miteinander wird zusätzlich das Klangprofil bei den getesteten Drehzahleinstellungen der Lüfter aufgenommen. Dazu kommt ein Behringer-ECM8000-Mikrofon mit dem USB-Audiointerface Behringer U-Phoria UMC202HD zum Einsatz. Das Mikrofon wird in wenigen Zentimetern Abstand zum Kühler platziert. Diese Aufnahmen sind nicht als Ersatz für Schallpegelmessungen gedacht, sondern sollen lediglich einen Eindruck zum Klangprofil und zu möglichen Nebengeräuschen der Ventilatoren ermöglichen.

Die Audio-Aufnahmen bestätigen, dass der Serienlüfter des ETS-F40-FS bei niedrigen Drehzahlen sehr leise agiert. Bei geschlossenem Gehäuse resultiert das in subjektiver Unhörbarkeit. Höhere Drehzahlen werden mit einem ansteigenden Luftrauschen quittiert, das im Vergleich zum Referenzlüfter etwas inhomogener wirkt. Nichtsdestoweniger ist der Lüfter gelungen, denn er eignet sich durch seine Drehzahlspanne und den leisen Leerlauf ausgezeichnet für Silent-Systeme, so wie es Enermax mit dem Kühler in der Silent Edition auch ankündigt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich der Enermax ETS-F40-FS Silent Edition (Bestpreis*) als unauffälliger Kühler beschreiben. Er leistet sich keine groben Schnitzer, sticht allerdings auch abgesehen von seinem namensgebend leisen Lüfter in keiner Eigenschaft besonders positiv hervor. Er ist ein leiser Tower-Kühler, der auf einen niedrigen Kaufpreis getrimmt wurde.

Das größte Problem des ETS-F40-FS ist seine Konkurrenz. Allein betrachtet, erfüllt er einen guten Job, doch gemessen am Arctic Freezer 34 eSports (Test), der als Ausnahmetalent jenseits seiner Größenklasse wildert, hat der ETS-F40-FS einen schweren Stand: Der Kühler von Arctic kostet mit einem Lüfter gleich viel (Bestpreis*), leistet aber zumindest auf Ryzen 5000 mehr und gibt sich in Sachen Kompatibilität ebenfalls keine Blöße. Zudem kann er etwas einfacher montiert werden, weil der Einsatz eines handelsüblichen Schraubendrehers anders als beim Kühler von Enermax nicht nur eingeschränkt funktioniert.

ComputerBase hat den ETS-F40-FS Silent Edition von Enermax leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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